Gut reagiert und verdient gewonnen

Der Tag danach: In das Spiel hereingebissen, ein gelungenes Startelf-Comeback und den „Kracher“ gegen Inter Mailand vor der Brust – alles Wichtige zum 4:1-Sieg der FohlenElf gegen den FC Schalke 04.

Die Geschichte des Spiels

Die Anfangsphase gehörte den Gästen, die sehr mutig auftraten. In Führung gingen dennoch die Fohlen. Florian Neuhaus nutzte nach einer Viertelstunde ihren ersten gefährlichen Angriff zum 1:0. Nur fünf Minuten später gelang dem Schlusslicht aus Gelsenkirchen durch Benito Raman der Ausgleich. In der darauffolgenden Phase waren die Schalker drauf und dran, den Spieß komplett zu drehen, ehe Borussia ab der 30. Minute mehr und mehr die Spielkontrolle erlangte. „In der ersten halben Stunde war Schalke gut im Spiel. Wir hingegen waren etwas fahrig und haben viele Fehler gemacht. Umso froher war ich, dass sich die Jungs danach ins Spiel rein gearbeitet haben“, sagte Trainer Marco Rose. In der 35. Minute sorgte Oscar Wendt für die erneute Führung, fortan dominierten die Borussen die Partie. Marcus Thuram (52.) stellte frühzeitig die Weichen auf Heimsieg. Die letzten Zweifel daran besiegte Hannes Wolf in der 80. Minute mit seinem Tor zum 4:1-Endstand. „Es ist eine Entwicklung für uns, eine Spitzenmannschaft zu werden, und auf konstant hohem Niveau auch die erste halbe Stunde da zu sein“, sagte Rose. „Wichtig war, dass die Jungs gut reagiert haben und drangeblieben sind. Sie haben sich in das Spiel reingebissen und hinten heraus sehr verdient gewonnen.“

Das Medienecho

Kicker: „Der FC Schalke 04 zeigte sich in Gladbach anfangs äußerst mutig, überraschte die Gastgeber und ließ sogar die Führung liegen. Letztlich setzte sich die Qualität der Fohlen aber durch, was zu einem verdienten 4:1 führte.“

Rheinische Post: „Denis Zakaria gehörte erstmals seit dem 7. März zu Borussia Mönchengladbachs Startelf. Er war eine treibende Kraft beim 4:1-Erfolg gegen den Tabellenletzten aus Gelsenkirchen.“

GladbachLive: „Gladbach lässt die Leidenszeit des FC Schalke weitergehen. Borussia setzt sich mit 4:1 souverän gegen das Tabellenschlusslicht aus Gelsenkirchen durch. Am Ende war es eine Machtdemonstration im Borussia-Park.“

Der Spieler des Spiels

Florian Neuhaus:Der Mittelfeldspieler befindet weiter in bestechender Form. Bereits im jüngsten Heimspiel gegen den FC Augsburg (1:1) hatte er die Fohlen früh in Front gebracht – gestern wiederholte er das Ganze. Nach einer Viertelstunde traf er aus dem Hintergrund zum 1:0. Nach dem Ausgleich der Schalker riss er das Spiel wieder an sich und bereitete den erneuten Führungstreffer durch Wendt exzellent vor. Da Neuhaus unabhängig von seinen zwei Scorerpunkten ein überzeugendes Spiel ablieferte, votierten 51 Prozent aller User in der FohlenApp für den 23-Jährigen und kürten ihn damit zum Spieler des Spiels. „Flo spielt seit Monaten auf einem sehr hohen Niveau“, sagte Trainer Rose. „In der ersten halben Stunde war auch er gestern etwas fahrig und hatte den einen oder anderen leichten Ballverlust. Er hat sich dann wie das gesamte Team gut in das Spiel rein gearbeitet. Ich bin sehr froh, dass wir so einen Jungen in unseren Reihen haben.“

Die Randnotiz des Spiels

Fast neun Monate hatte Denis Zakaria auf diesen Tag warten müssen. Nachdem er in den beiden zurückliegenden Partien gegen Augsburg und Donezk jeweils einen Kurzeinsatz verbucht hatte, durfte der Schweizer nach seiner langen Verletzungspause endlich wieder von Beginn an ran. Zakaria strahlte sofort Präsenz aus und leitete mit einer starken Balleroberung im Mittelfeld den Führungstreffer ein. Nach 65 Minuten, in denen er 7,72 Kilometer gelaufen war und 70 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen hatten, war sein gelungenes Startelf-Comeback beendet. „Denis hat mir sehr gut gefallen“, lobte Rose. „Nach acht Monaten Verletzungspause und zwei Kurzeinsätzen so eine Leistung zu bringen, freut mich sehr für ihn.“

Die Zahl zum Spiel

Lars Stindl kam gestern in der 71. Minute für Breel Emolo in die Partie. Seinen Stempel konnte er dem Spiel in der Schlussphase nicht mehr aufdrücken, dennoch wird Borussias Kapitän es in guter Erinnerung behalten. Für Stindl war es das 300. Bundesliga-Match seiner Karriere. Knapp die Hälfte davon absolvierte er für die Fohlen, 146 sind es inzwischsen seit seinem Wechsel im Sommer 2015 von Hannover nach Mönchengladbach. In seinen 300 Partien im Oberhaus erzielte Stindl 63 Tore, davon 40 für Borussia.

Die Tabellensituation

Dank ihres zweiten Heimsiegs hielten die Fohlen am neunten Bundesliga-Spieltag den Anschluss an die Europapokalplätze. „Nach den zurückliegenden drei Heimspielen, in denen wir jeweils nach einer Führung nur unentschieden gespielt haben, war es sehr wichtig, wieder einen dreifachen Punktgewinn zu landen“, sagte Trainer Rose. Mit 15 Punkten belegen die Fohlen aktuell Platz sieben. In direkter Reichweite liegen Union Berlin (16) als Sechster sowie der VfL Wolfsburg (17) als Fünfter. Die ersten vier Ränge besetzen zurzeit Bayern München (22), RB Leipzig (20), Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen (je 18). Die Werkself spielt am Nachmittag gegen Hertha BSC und würde sich im Falle eines Siegs noch auf Rang zwei vorschieben.

Der Ausblick

Die Fohlen befinden sich derzeit wieder in einer Phase mit vielen Pflichtspielen binnen kurzer Zeit. Aus diesem Grund entschloss sich Rose gestern dazu, in Tony Jantschke, Denis Zakaria, Patrick Herrmann und Alassane Plea vier neue Spieler von Beginn an zu bringen. „Rotation ist derzeit für uns alternativlos. Daher sind wir froh, dass wir über so viele gute Spieler verfügen“, sagte Rose. Bereits am Dienstagabend (21:00 Uhr) wartet in der UEFA Champions League das nächste "Hammer"-Duell auf die Fohlen. Gegner im letzten Heimspiel der Gruppenphase ist der italienische Vizemeister Inter Mailand. „Es wartet eine große Aufgabe auf uns“, so Rose. "Wir haben uns eine Ausgangsposition geschaffen, die es uns ermöglicht, den ganz großen Wurf zu schaffen. Uns erwartet aber ein angeschossener Gegner, der unbedingt gewinnen muss, um noch weiterzukommen. Entsprechend wird Inter auftreten. Doch wir haben Selbstvertrauen und werden dagegenhalten.“