Den Gegner überrascht und das Selbstvertrauen behalten

Der Tag danach: Ein spektakulärer Spielverlauf, ein torhungriger Nico Elvedi und das Ende einer Negativserie – alles Wichtige zum 4:2-Heimsieg der Fohlen im Borussen-Duell gegen den BVB.

Die Geschichte des Spiels

Die Fohlen und der BVB eröffneten die Rückrunde dieser Bundesliga-Saison am Freitagabend mit einem furiosen Spiel. Gerade einmal 43 Sekunden waren gespielt, als Florian Neuhaus den VfL vermeintlich in Führung brachte. Den Schlenzer des 23-Jährigen erkannte Schiedsrichter Manuel Gräfe nach Ansicht der Bilder in der Review-Area jedoch ab und entschied auf Foulspiel von Jonas Hofmann an Jude Bellingham bei der Balleroberung. Davon unbeirrt spielten die Fohlen in der Folge weiter unzähmbar nach vorne – und markierten schließlich in der elften Minute das 1:0: Einen Freistoß von Hofman nutzte Nico Elvedi wie schon gegen Bremen per Kopf. Auch dieser Treffer wurde vom Videoschiedsrichter lange auf Abseits überprüft, zählte aber. „Ich denke, dass wir Dortmund ein wenig überraschen konnten, in dem wir im 3-4-1-2 begonnen haben. In den ersten Minuten haben wir damit richtig viel Power auf den Platz bekommen und hatten viele gute Ballgewinne“, sagte Cheftrainer Marco Rose. „Dortmund hat aber auch die Qualität und Spielstärke, den Gegner auszuspielen und hat dann zwei schöne Tore gut herausgespielt.“ So drehte Erling Haaland per Doppelschlag innerhalb von nur sechs Minuten den Spieß komplett um (22., 28.).

„Wir haben gemerkt, dass wir mit der Herangehensweise, die wir gewählt hatten, nicht mehr zurecht kamen. Daraufhin haben wir umgestellt und hatten wieder mehr Kontrolle“, so Rose, der Zakaria demnach ins Mittelfeld vorzog. Zudem ließ sich Borussia nicht aus der Ruhe bringen und glich nur fünf Minuten nach dem 1:2 – erneut nach einer Standardsituation – aus: Lars Stindls flachen Freistoß ließ BVB-Keeper Roman Bürki nach vorne klatschen, woraufhin erneut Elvedi zur Stelle war (32.). „Das 2:2 noch vor der Pause war unheimlich wichtig, um das Vertrauen in uns selbst zu behalten“, betonte Rose. „Nach dem Seitenwechsel haben wir dann auch in den richtigen Momenten die Tore gemacht.“ So legte die FohlenElf im zweiten Durchgang erneut einen Blitzstart hin: Neuhaus brachte den Ball aus dem Zentrum raus zu Ramy Bensebaini, der daraufhin aus spitzem Winkel ins lange Eck traf (50.) „Dortmund hat uns dann zwar nochmal unter Druck gesetzt, aber das haben wir fleißig und gut verteidigt“, lobte Rose. So war der Schlusspunkt des Borussen-Duells Marcus Thuram vorbehalten, der kurz zuvor eingewechselt worden war und damit sein Comeback nach seiner Sperre gab: Neuhaus flankte eine Ecke ins Zentrum, wo Thuram frei zum Kopfball kam (79.). „Wir sind mit dem Ergebnis sehr glücklich. Das war insgesamt eine tolle Leistung der Mannschaft. Auch die Wechselspieler haben nochmal alles reingeworfen. Das war ein sehr guter Abschluss einer intensiven Woche. Nun gilt es für uns dranzubleiben“, sagte Rose.

Das Medienecho

Kicker: Borussia Mönchengladbach hat sich zum Rückrunden-Auftakt mit 4:2 gegen Borussia Dortmund durchgesetzt. Nach einer spektakulären ersten Hälfte kamen die Fohlen gut aus der Pause, Rückkehrer Thuram besiegelte in der Schlussphase den Dreier. Damit endete eine schwarze Serie für Gladbach, das in der Tabelle am BVB vorbeizog.“

Süddeutsche Zeitung: „(…)Es wurde sogar ein Spektakel, das nur solchen Beobachtern Kopfzerbrechen bereitete, die Tore für eine Folge unverzeihlicher Fehler halten. Es gab viele Tore - und viele Fehler. Nach 32 Minuten stand es schon 2:2.“

Rheinische Post: „Borussia Mönchengladbach hat nach zwölf Niederlagen in Folge erstmals wieder gegen den BVB gewonnen. In einem packenden Duell führten beide Teams zwischenzeitlich, aber die Fohlen sicherten sich in der zweiten Hälfte den Sieg.“

Der Spieler des Spiels

Nico Elvedi: Nach dem furiosen Heimsieg gegen den BVB hätten alle Fohlen die Auszeichnung verdient gehabt. Letztlich setzte sich bei der Wahl zum „Spieler des Spiels“ in der FohlenApp aber Nico Elvedi klar durch. Rund 72 Prozent aller abgegebenen Stimmen entfielen auf den Innenverteidiger, der am gestrigen Freitagabend den ersten Doppelpack seiner Profikarriere schnürte. „Ich bin sehr froh, dass ich die zwei Treffer erzielen konnte. Auch als Verteidiger tut es immer wieder gut, Tore zu machen“, sagte Elvedi (hier geht’s zum kompletten Interview mit dem 24-Jährigen). Schon im vorherigen Heimspiel gegen Werder Bremen (1:0) hatte der Schweizer per Kopf nach einem Freistoß getroffen und die Fohlen damit auf die Siegerstraße gebracht. In der laufenden Saison kommt Elvedi damit bereits auf drei Bundesliga- sowie insgesamt fünf Pflichtspieltreffer. So viele Treffer waren ihm zuvor in seiner Profi-Karriere noch nie in einer Spielzeit gelungen. Darüber hinaus erledigte Elvedi aber auch einmal mehr seine Defensivarbeit äußerst fleißig und solide. „Nico ist ein super Junge. Er ist charakterlich top, ein absoluter Profi“, so Cheftrainer Rose. „Manchmal läuft er als Innenverteidiger ein wenig unter dem Radar, aber er hat ein gutes Tempo, Zweikampfverhalten und Stellungsspiel und kann das Spiel unheimlich gut aufbauen. Jetzt ist er auch noch sehr konsequent bei Standardsituationen. Nico ist ein unglaublich wichtiger Spieler für uns.“

Die Zahl des Spiels

12: Mit dem 4:2 stoppte die FohlenElf eine unrühmliche Serie gegen den BVB. Denn zuvor hatte der VfL zwölf Pflichtspiele in Folge (elf Bundesligaspiele und ein DFB-Pokalspiel) gegen Dortmund verloren. Den bis dato letzten Sieg der Fohlen bei Begegnungen mit dem BVB gab es am 11. April 2015, am 28. Bundesliga-Spieltag der Saison 2014/15 (3:1). Oscar Wendt (1.), Raffael (32.) und Havard Nordtveit (67.) hatten damals für Borussia getroffen. Erstmals seit sogar 25 Jahren erzielte die FohlenElf zudem wieder vier Tore in einem Pflichtspiel gegen Dortmund. Zuletzt war ihr das beim 5:1-Bundesliga-Sieg im September 1996 gelungen. Jörg Neun (14.), Jörgen Pettersson (32.), Stefan Effenberg (49.) und Andrzej Juskowiak (63.) hatten damals für den VfL getroffen, zudem unterlief Dortmund ein Eigentor (22.).

Die Tabellensituation

Die Fohlen haben nun nach 18 Bundesliga-Spieltagen 31 Punkte auf dem Konto – allein im Kalenderjahr 2021 sammelten sie 13 von 15 möglichen Zählern. Damit ist die Mannschaft von Cheftrainer Rose auf den vierten Tabellenplatz geklettert. Dahinter rangieren die Dortmunder (5., 29 Punkte) und der VfL Wolfsburg (6., 29 Punkte), der am Nachmittag (15:30 Uhr) bei Bayer 04 Leverkusen gastiert. Die Leverkusener Werkself wiederum rangiert mit 32 Punkten direkt vor Borussia auf dem dritten Platz.  

Der Ausblick

Am heutigen Samstag kamen die Fohlen noch einmal zum Auslaufen beziehungsweise Spielersatztraining im BORUSSIA-PARK zusammen. Nun können sie zwei freie Tage genießen, ehe sie am Dienstag in die neue Trainingswoche starten. Insgesamt vier Einheiten stehen in der kommenden Woche auf dem Programm, ehe Borussia am 19. Bundesliga-Spieltag am nächsten Samstag (15:30 Uhr) beim 1. FC Union Berlin zu Gast ist.

Lars Stindl und Nico Elvedi beim Jubel
Cheftrainer Marco Rose
Denis Zakaria

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