Frauen und Mädchen: Kreativ durch den Lockdown

Seit Anfang November liegt der Trainings- und Spielbetrieb für Borussias Frauen- und Mädchenmannschaften fast komplett still. Doch auch wenn die Spielerinnen auf dem Platz nicht ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können, werden sie von ihren Trainern und Trainerinnen mit Challenges auf Trab gehalten.

Fußball-Bingo, Zoomworkouts und Taktikpräsentationen – zwar können Borussias 2. Frauen sowie die Mädchenmannschaften aktuell nicht auf dem Platz trainieren, lediglich die 1. Frauenmannschaft der Fohlen darf seit dieser Woche wieder aufs Feld, dennoch lassen sie sich einiges einfallen, um die spiel- und trainingsfreie Zeit abwechslungsreich zu gestalten. So haben sich die beiden U13-Trainerinnen Hannah Flock und Laura Wählen etwas Besonderes einfallen lassen, um ihre Mädels auf Trab zu halten. „Mit unserem Fußball-Bingo wollten wir, speziell in den kälteren Tagen, den Mädels neben den ganzen fußballspezifischen Aufgaben mehr Abwechslung in ihren Alltag bringen“, sagt U13-Trainerin Flock. Dazu gehörten verschiedene Aufgaben wie „Koche dein Lieblingsgericht“, „Zeige uns dein kreatives Fußball-Schneekunstwerk“ oder „gehe mit deinem Hund spazieren“. Pro Bingo-Feld konnten die Mädels Punkte für die Champions-Trophy sammeln, in der die Spielerinnen mit den meisten Zählern am Ende der Saison geehrt werden. „Je kreativer oder fleißiger eine Aufgabe erfüllt wurde, umso mehr Punkte konnten erzielt werden“, so Flock.

Auch die U15-Mädchen der Fohlen werden in der trainingsfreien Zeit von Trainer Alexander Schmitz vor etwas andere Aufgaben gestellt. Einmal in der Woche steht ein Techniktraining auf der Agenda, dass die Spielerinnen allerdings selbst gestalten. In Zweier- bis Dreiergruppen entwerfen sie einen Trainingsplan, in dem Übungen mit dem Ball oder auch Hütchen vorkommen. „Bei dieser Einheit sollen die Mädels auch mal selbst kreativ werden. Und das machen sie überragend“, lobt Schmitz. Auch bei Borussias U16-Mädchen nehmen die Spielerinnen das Heft mal selbst in die Hand. Von Kleingruppen werden verschiedene taktische Themen aus dem Training, die vor dem Lockdown behandelt wurden, vorgestellt. „Zum Schluss gibt es zu diesen Themen dann noch ein Quiz und eine Siegerin wird gekürt“, sagt U16-Trainer Yannik Erens.

Lernen durch Präsentationen

U17-Co-Trainer Christian Klein ist die trainingsfreie Zeit etwas anders angegangen. „Die Mädels sollten Videos und Fotos von sich machen, wie langweilig die Corona-Zeit eigentlich für sie ist.“ So setzte sich Bibi Hogenboom vor ihren Teich im Garten und schaute trübselig auf ihren Ball an, der im Wasser festgefroren war. Neben Fitnessworkouts und Videoanalysen haben Borussias U17-Mädchen aber ebenfalls in Gruppenarbeiten verschiedenste Themen vorgestellt – „Was bedeutet es ein Team zu sein?“, „Wie sehen unsere Spielprinzipien aus?“, „Wie funktioniert unser Gegenpressing?“. Solche Präsentationen seien, so Trainer der 2. Frauen Romeo Schäfer, auch in dem Sinne wichtig, dass die Mädels lernen würden, vor einer Gruppe zu reden. „Wir treffen uns immer sonntagvormittags, wenn wir eigentlich auf dem Platz stehen würden, in einem Videocall. Dort stellen die Mädels Themen wie das Umschaltspiel, die Viererkette oder das moderne Torhüterspiel vor. Nach der Präsentation entsteht dann meist noch ein reger Austausch“, sagt Schäfer.

Doch die 2. Frauen sowie Mädchenmannschaften der Fohlen arbeiten nicht nur theoretisch – in Laufchallenges reißen die Spielerinnen Kilometer um Kilometer ab. Und auch in den wöchentlich mehrmals stattfindenden Videocalls kommen die Mädels in Athletikeinheiten oder Tabata-Workouts vor dem Laptop ordentlich ins Schwitzen. „Es ist wichtig, dass sich die Mädels in dieser trainings- und spielfreien Zeit körperlich so fit, wie nur möglich halten. Aber die Spielerinnen sind alle sehr motiviert und machen sehr gut mit“, betont Schäfer.

Fit gehalten haben sich auch die VfL-Frauen von Borussias 1. Frauenmannschaft, die seit dieser Woche auf dem heimischen Platz Am Haus Lütz wieder trainieren dürfen. In der Zeit in der dies nicht möglich war, hat Hansen sein Team mit Wochenaufgaben versorgt. In einer von diesen sollten seine Spielerinnen zwei Spiele von der U13 des FC Barcelona vom Santander Cup und eine Partie der TSG Hoffenheim aus der 1. Frauen-Bundesliga analysieren. „Das haben die Mädels super gemacht und die Inhalte in den ersten Trainings direkt auch praktisch auf den Platz gebracht. Dass die 1. Frauenmannschaft wieder trainieren darf, ist ein Anfang, nun hoffe ich, dass auch die anderen Teams schnell wieder auf den Platz dürfen“, sagt Hansen.