Eberl: „Europa ist für uns etwas Großes“

Standpunkt: Sportdirektor Max Eberl spricht über das bevorstehende Saisonfinale, Borussias Chancen auf die Teilnahme am internationalen Wettbewerb und den kommenden „Klassiker“ beim FC Bayern München.

Max, aller Voraussicht nach schließt Borussia diese Bundesliga-Saison zum zehnten Mal in Folge auf einem einstelligen Tabellenplatz ab. Kein anderer Klub außer dem FC Bayern München und Borussia Dortmund hat das in diesem Zeitraum geschafft. Was sagt das aus?

Eberl: Ich habe ja in der Vergangenheit schon öfter betont, dass wir versuchen wollen, uns in der Bundesliga oben festzubeißen und zu etablieren. Das haben wir neunmal hintereinander geschafft und nun die Chance, dass es das zehnte Mal klappt. Dass uns das als einzigem Klub neben den Bayern und dem BVB gelingen kann, hat definitiv Aussagekraft über unsere positive Entwicklung und die große Qualität, die wir inzwischen haben. Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, dass einigen Leuten die Einstelligkeit alleine nicht reicht. Trotzdem ist es ein Zeichen von Konstanz, das nicht von der Hand zu weisen ist.

Nach dem spielfreien Wochenende steht nun der Saisonendspurt bevor. Wie schätzt du Borussias Ausgangslage drei Spieltage vor Schluss ein?

Eberl: Wir sind noch komplett im Kampf um Europa dabei und wollen versuchen, das bestmögliche Ende zu schaffen. Bis Mitte Februar haben wir eine gute Saison gespielt, dann gab es leider eine Phase, in der wir in der Bundesliga über Wochen kaum gepunktet haben. Diese Schwächeperiode hat uns eine noch bessere Ausganglage gekostet. Trotzdem stehen wir drei Spieltage vor Schluss auf Platz sieben und haben damit die Qualifikation für die Conference League in der eigenen Hand. Aber natürlich wollen wir mehr. Wir werden versuchen, in den letzten drei Spielen die optimale Punktausbeute zu erreichen, um uns am Ende vielleicht doch noch für die Europa League zu qualifizieren.

Du hast es gerade angesprochen. Seit dem zurückliegenden Wochenende ist klar, dass Platz sieben am Ende zur Teilnahme an den Playoffs zur Conference League berechtigt. Wie erstrebenswert wäre die Teilnahme an diesem neu gegründeten Wettbewerb?

Eberl: Auf europäischer Bühne zu spielen ist immer ein großes Ziel für Borussia Mönchengladbach und gleichzeitig auch immer ein Erfolg – ganz egal, ob Champions, Europa oder Conference League. Die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb, bedeutet, dass wir eine sehr gute Saison gespielt haben. Die Conference League ist noch etwas unbekannt. Sie wurde von der UEFA vor allem deshalb geschaffen, um auch kleineren Nationen die Möglichkeit zu geben, international zu spielen. Trotzdem werden sich auch in diesem Wettbewerb namhafte Vereine wiederfinden. Daher wäre es für uns auf jeden Fall reizvoll, dort dabei zu sein.

Wie wichtig wäre die Qualifikation für das internationale Geschäft im Hinblick auf die bevorstehenden Vertragsverlängerungen bzw. das Halten der Leistungsträger?

Eberl: Es wäre generell für den Verein sehr schön, wenn wir das siebte Mal in den vergangenen zehn Jahren einen europäischen Wettbewerb erreichen würden. Ob es jetzt ein Riesenvorteil in den Verhandlungen mit den Spielern ist, weiß ich nicht genau, aber erleichtern würde es die Gespräche auf jeden Fall etwas.

Wie schätzt du generell den Transfermarkt in diesem Sommer ein?

Eberl: Alle Vereine wurden im letzten Frühling hart von Corona getroffen. Seitdem ist mehr als ein Jahr vergangen. Es wurde eine komplette Saison unter den neuen Bedingungen gespielt, und alles konnte sich ein wenig konsolidieren. Jedoch haben alle Klubs mit gravierenden Mindereinahmen zu kämpfen. Hinzu kommt, dass der neue TV-Vertrag den Bundesligavereinen insgesamt 200 Millionen Euro weniger Einnahmen als vorher beschert. Das sind zwei Punkte, mit denen alle Klubs sich auseinandersetzen und entsprechend kalkulieren müssen. Das heißt, es muss nach dem Ende dieser Saison erstmal ein Kassensturz gemacht werden, um dann zu schauen, wie es weiter geht. Daher glaube ich, dass der Transfermarkt erst spät ins Rollen kommt. Viele Vereine werden eher auf Bewegungen reagieren. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass es mehr Leihen von Spielern geben wird.   

Zur Kontaktreduzierung sowie zur Minimierung des Infektionsrisikos dürfen sich die Borussen ab heute nur noch im häuslichen Umfeld oder im BORUSSIA-PARK aufhalten. Am Mittwoch, 12. Mai, beziehen sie dann ein „Quarantäne-Trainingslager“. Wie findest du diese DFL-Maßnahme?

Eberl: Wir haben die Bundesliga-Saison bislang sehr gut über die Bühne gebracht. Vor zwei Wochen gab es dann mit Hertha BSC den ersten Bundesligaverein, der komplett in Quarantäne geschickt werden musste. Um einem solchen Szenario aus dem Weg zu gehen und eine größtmögliche Sicherheit zu erreichen, die Saison sportlich fair zu Ende zu bringen, halte ich die Quarantäne-Maßnahme für logisch und richtig. Hintenheraus sind auf Grund der EM keine Nachholtermine mehr möglich, daher ist es sinnvoll, jetzt die gesamten Mannschaftstrosse zu isolieren, um jegliche Ansteckungsrisiken zu reduzieren.

Am Samstagabend steht für Borussia die Auswärtspartie beim FC Bayern München an. Die Bayern können an dem Abend die Meisterschaft perfekt machen. Erschwert das die ohnehin schon schwierige Aufgabe noch einmal?

Eberl: Auswärtsspiele in München sind immer kompliziert, da braucht man nicht drum herum reden. Aber wir waren in den vergangenen Jahren immer ein ebenbürtiger Gegner und haben die Bayern sehr häufig vor große Probleme gestellt. Das wollen wir auch diesmal wieder schaffen. Wir fahren dorthin, um ein positives Ergebnis zu erzielen, das wir auch brauchen, um unsere Chancen auf Europa zu wahren.  Dass die Bayern an dem Abend Meister werden können, ist für mich eher eine Thematik am Rande. Wir müssen uns darauf konzentrieren, dort unsere Leistung auf den Platz bringen.

Kann das Hinspiel, das Borussia nach einem 0:2-Rückstand am Ende mit 3:2 gewann, als Anschauungsunterricht herangezogen werden?

Eberl: Wir sind damals recht früh mit 0:2 ins Hintertreffen geraten und haben das Ganze dann aber noch in ein 3:2 gedreht. Vor allem in der zweiten Hälfte haben wir damals sehr gut verteidigt. Aber jedes Spiel ist anders und hat seine eigene Geschichte, daher kann man nicht unbedingt Rückschlüsse daraus ziehen. Aber eins ist ohnehin klar: Um bei den Bayern eine Chance zu haben, müssen wir definitiv eine Top-Leistung abrufen.

"Wir sind noch komplett im Kampf um Europa dabei und wollen versuchen, das bestmögliche Ende zu schaffen", sagt Max Eberl.
"Ich halte die Quarantäne-Maßnahme für die Mannschaftstrosse für logisch und richtig", so Max Eberl.
"Um bei den Bayern eine Chance zu haben, müssen wir definitiv eine Top-Leistung abrufen", so Max Eberl.

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