Das Spiel und Europa aus der eigenen Hand gegeben

Der Tag danach: Erneut eine Führung verspielt, das internationale Geschäft nicht mehr in der eigenen Hand und ein klares Ziel für das Saisonfinale – alles Wichtige zur 1:2 (1:0)-Niederlage der Fohlen gegen den VfB Stuttgart.

Die Geschichte des Spiels

Im letzten Heimspiel dieser Bundesliga-Saison übernahmen die Fohlen nach einer offenen Anfangsphase mehr und mehr die Spielkontrolle, taten sich im Spiel nach vorne gegen die gut organisierten Schwaben jedoch schwer. „Wir haben gegen eine sehr ballsichere Mannschaft gespielt. Der kann man den Zahn ziehen, wenn man viel Dominanz ausstrahlt, eine gute Restverteidigung hat, schnell ins Gegenpressing kommt und sie nicht in ihr Spiel kommen lässt. In der ersten Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht – auch wenn wir nicht so viele klare Torchancen hatten. Aber im ersten Durchgang haben wir den VfB gut in seiner Hälfte festgehalten“, sagte Mittelfeldspieler Christoph Kramer nach dem Duell im Gespräch mit den Medienvertretern. Auch Cheftrainer Marco Rose befand: „Die Jungs haben es in der ersten Halbzeit grundsätzlich sehr ordentlich gemacht. Sie haben viel investiert und gearbeitet.“ Dennoch roch es bereits nach einer torlosen ersten Halbzeit, als die FohlenElf nur Sekunden vor der Pause mit einem schönen Spielzug doch noch in Führung gingen: Nach starker Vorarbeit von Christoph Kramer traf Lars Stindl per Direktabnahme zum 1:0 (45.).

„Stuttgart ist ordentlich aus der Pause rausgekommen, dennoch hatten wir es sehr gut im Griff. Bei Einwürfen, Eckbällen und nach abgewehrten Flanken des Gegners haben wir in der Box sehr fleißig verteidigt und waren meistens in Überzahl“, sagte Rose. „Wir haben es dann aber wie schon häufiger in dieser Saison nicht geschafft, ins aktive Verteidigen nach vorne zu kommen und Bälle zu gewinnen und so das zweite Tor nachzulegen.“ Stattdessen wurde Stuttgart immer offensiver und drängte die Borussen nun immer häufiger in die eigene Hälfte. „Ab der 70. Minute wurden wir rund um die Box in gewissen Situationen zu passiv. Obwohl wir immer wieder in klaren Überzahlsituationen waren, haben wir es nicht geschafft, den Ballführenden am Sechzehner genug unter Druck zu setzen und die entsprechenden Situationen zu verhindern“, monierte Rose. Der Ausgleich durch einen Distanzschuss von Wataru Endo war die Folge (72.). Doch der VfB drehte den Spieß sogar noch komplett um: Auch Pascal Stenzel versuchte es aus der Distanz, Sasa Kalajdzic hielt entscheidend den Fuß rein und fälschte damit zum 1:2 ab (78.). „Beide Gegentreffer sind nach dem gleichen Muster entstanden. Auch das ist uns nicht zum ersten Mal in dieser Saison passiert“, sagte Rose. „Am Ende haben wir nochmal alles versucht und haben trotzdem dieses Spiel verloren. Gegen Stuttgart wollten wir hier zuhause einen Schritt in Richtung internationales Geschäft machen. Deswegen ist es natürlich eine bittere Niederlage. Die Jungs sind schwer enttäuscht.“

Das Medienecho

Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Marco Rose droht ein trostloser Abschied bei Borussia Mönchengladbach. Der scheidende Chefcoach verpasste im letzten Saison-Heimspiel den dringend benötigen Sieg zur Qualifikation für das internationale Geschäft und könnte vor seinem Abschied zum Pokalsieger Borussia Dortmund am Ende mit leeren Händen dastehen.“

Kicker: „Borussia Mönchengladbach droht das internationale Geschäft zu entgleiten - nachdem den Fohlen das beim 1:2 gegen Stuttgart schon mit ihrer Führung passierte.“

Rheinische Post: „Zum fünften Mal in dieser Saison hat Borussia Mönchengladbach nach einer Führung noch verloren. Nach dem 1:2 gegen den VfB Stuttgart ist Marco Roses Mannschaft nur noch Achter und braucht am letzten Spieltag Schützenhilfe für Europa.“

Die Randnotiz

Da die Stadt Mönchengladbach Teil eines Modellprojekts ist, keimten zwischenzeitlich Hoffnungen auf, dass das letzte Heimspiel dieser Bundesliga-Saison gegen den VfB Stuttgart vielleicht wieder vor Zuschauer im BORUSSIA-PARK stattfinden könnte. Doch die Sieben-Tages-Inzidenz in der Stadt war nach wie vor zu hoch. So musste auch das Duell zwischen den Fohlen und den Schwaben vor leeren Rängen stattfinden. Seit nun schon mehr als einem Jahr sind Spiele in leeren Stadien der traurige Normalzustand. Borussias Derby gegen den 1. FC Köln (2:1) am 11. März 2020 ging als erstes „Geisterspiel“ in die Bundesliga-Geschichte ein. Bei insgesamt nur drei Pflichtspielen wurden die Fohlen seit eben diesem 11. März 2020 von Fans im BORUSSIA-PARK angefeuert. „Es tut weh, die vielen besonderen Momente nicht wie gewohnt mit den Fans teilen zu können. Wir vermissen sie sehr“, so Lars Stindl. Vor allem für Oscar Wendt war es auch gestern so ein besonderer Moment. Für den Schweden war es das letzte Heimspiel im BORUSSIA-PARK. Der Linksverteidiger verlässt die Fohlen nach dem Saisonende nach zehn Jahren und kehrt in seine Heimat Schweden zurück. Der 35-Jährige, der die Partie gegen Stuttgart von der Bank aus verfolgte, hätte es verdient gehabt, von rund 54.000 Fans im vollen BORUSSIA-PARK verabschiedet zu werden. Gleiches gilt für Torhüter Max Grün und Julio Villalba sowie das Trainerteam um Marco Rose, die Borussia verlassen werden.

Die Tabellensituation

Im Kampf um die Qualifikation für das internationale Geschäft war das 1:2 gegen Stuttgart ein herber Rückschlag. „Wir haben das internationale Geschäft nun nicht mehr in der eigenen Hand“, sagte Rose. Da Union Berlin bei Bayer Leverkusen ein 1:1 holte, zogen die „Eisernen“ in der Tabelle an Borussia vorbei und stehen nun mit 47 Punkten auf dem siebten Platz, der zur Teilnahme an den Play-offs zur neu geschaffenen Conference League berechtigt. Die Fohlen rangieren mit 46 Zählern dahinter auf dem achten Platz. Der VfB Stuttgart (9. Platz) und der SC Freiburg (10.), der gegen den FC Bayern punktete (2:2), lauern mit jeweils 45 Punkten hinter dem VfL. „Jetzt müssen wir nochmal alle Kräfte mobilisieren, das Spiel in Bremen gewinnen und gleichzeitig hoffen, dass es in Berlin in unsere Richtung läuft“, so der Borussia-Coach.

Der Ausblick

Den Fohlen, die sich weiterhin im H4 Hotel im BORUSSIA-PARK im Quarantäne-Trainingslager befinden, steht die letzte Woche dieser Bundesliga-Saison bevor. Nach einem freien Montag steigen die Borussen am Dienstagnachmittag in die Trainingswoche ein. Insgesamt vier Einheiten stehen auf dem Programm, ehe der VfL am Samstagnachmittag (15:30 Uhr) am 34. Spieltag im Weserstadion in Bremen gastiert. Für den SV Werder, der am heutigen Sonntagvormittag bekannt gab, dass Trainer Florian Kohfeldt mit sofortiger Wirkung freigestellt wird und Thomas Schaaf das Amt bis zum Saisonende übernimmt, geht es im Saisonfinale noch um den Klassenverbleib. Vor dem Duell belegt Werder mit 31 Punkten den Relegationsplatz. „Aber auch für uns geht es noch um eine Menge. Wir wollen unbedingt in der nächsten Saison europäisch spielen. Daher wird es natürlich ein sehr intensives Spiel – wie aber eigentlich jedes Spiel in der Bundesliga. Wir können uns darauf einstellen, dass Bremen die emotionale Schiene fahren wird und da müssen wir dagegenhalten“, so Christoph Kramer. Und auch Rose betonte: „In dieser Woche müssen wir uns so aufstellen, dass wir am letzten Spieltag in Bremen nochmal maximal konkurrenzfähig sind und um die drei Punkte kämpfen. In der kommenden Woche werden wir die Dinge aufarbeiten, um am letzten Spieltag die Chance zu nutzen, die Dinge für uns noch zum Guten zu wenden.“

Die Fohlen liefen gegen Stuttgart erstmals im Puma-Heimtrikot für die Saison 2021/22 auf.
Die Borussen bedankten sich vor dem Anpfiff für die Unterstützung ihrer Fans.
Keeper Yann Sommer
Matthias Ginter zeigte sich nach dem Abpfiff enttäuscht.
Marcus Thuram haderte mit dem Spiel.

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