Hütter: „Müssen ein anderes Bild abgeben“

Vor dem anstehenden Auswärtsspiel am Samstag (15:30 Uhr) bei RB Leipzig haben sich Cheftrainer Adi Hütter und Sportdirektor Max Eberl den Fragen der Medienvertreter gestellt. Wir haben ihre wichtigsten Aussagen zusammengefasst

Cheftrainer Adi Hütter über…

…die personelle Situation: Außer Jordan Beyer haben wir aktuell keinen angeschlagenen Spieler. Wir waren heute mit 23 Spielern auf dem Platz, das ist sehr erfreulich.  

…die Aufarbeitung des vergangenen Spiels: Wichtig ist immer, auf der sachlichen und inhaltlichen Ebene zu bleiben. Es ist auch für mich das erste Mal, dass ich so ein Spiel erlebe, in dem man nach 36 Minuten 0:6 zurückliegt. An Tagen nach so einem Spiel kann man natürlich nicht einfach zur normalen Tagesordnung übergehen. Wir haben uns mit der Mannschaft zusammengesetzt, haben über die Dinge gesprochen. Wir haben inhaltlich sehr konstruktiv und sachlich diskutiert.

…das 0:6 gegen den SC Freiburg: Wir haben das alle zusammen verbockt. Es liegt klar auf der Hand, dass wir den Start komplett verschlafen haben. Freiburg hat uns mit den langen Bällen auch etwas überrascht. Wir haben unseren Strafraum nicht gut genug verteidigt, haben Flanken zugelassen und haben es trotz Überzahl im Strafraum verpasst, den Gegner am Abschluss zu hindern. Bei Standards haben wir sehr schlecht ausgesehen.

…die aktuelle Situation: Wir hatten eine fürchterliche Woche, was die Ergebnisse betrifft. Nichtsdestotrotz waren wir schon auf einem guten Weg. Wir haben Rückschläge erlitten, aber trotz allem heißt es, gemeinsam aufzustehen. Dass wir aufgrund des Spiels gegen Freiburg gefordert sind, ist klar. Ich kann versichern, dass alle hier versuchen wollen, sich besser zu präsentieren. Wir müssen und wollen ein anderes Bild abgeben und die Qualität auf den Platz bringen, die in der Mannschaft steckt.

…den kommenden Gegner: Der RB-Kader ist sehr gut besetzt, sie haben viele individuell gute Spieler. Gerade in dieser Woche ist bei ihnen viel passiert. Domenico Tedesco kommt mit einem komplett neuen Trainerteam und heute ist die erste Trainingseinheit. Die Frage wird sein, was er kurzfristig verändern kann und inwieweit er eingreifen kann, was die Grundordnung und das Personal betrifft. Da tappen wir ein wenig im Dunkeln. Nichtsdestotrotz wissen wir, wie er in Moskau und vorher bei Schalke gespielt hat.

…das anstehende Geisterspiel: Es ist sicher wieder ein Rückschlag, aber wir kennen es schon und haben es lang genug mitgemacht. Klar muss man das ansprechen, aber die Jungs kennen mittlerweile das Gefühl, vor leeren Rängen spielen zu müssen. Was mein Coaching betrifft, werde ich nichts ändern.

…die Laufleistung: Ich schaue mir diese Statistiken sehr gerne an, aber manchmal haben sie überhaupt keine Aussagekraft. Wenn man sehr dominant ist und den Gegner in seiner Hälfte bespielt, sind die Laufwege umso kürzer, weil man kürzere Wege hat. Nichtsdestotrotz hatten wir schon Spiele, in denen wir an die 120 Kilometer laufen konnten, weil es das Spiel hergegeben hat. Es ist entscheidend, wie viele Meter du im entscheidenden Moment machst. Ich wehre mich dagegen, zu sagen, dass wir jedes Spiel gewinnen, wenn wir 118 Kilometer laufen. Wichtig ist, dass eine Mannschaft laufen kann, wenn sie das muss, um ein Spiel zu gewinnen.

Sportdirektor Max Eberl über…

…die beiden jüngsten Niederlagen: Zehn Gegentore in zwei Partien sind eindeutig viel. Trotzdem muss man die beiden Spiele separat betrachten. In Köln haben wir nach dem 0:1-Rückstand eine gute Reaktion gezeigt und waren nach dem Ausgleich drauf und dran, das Spiel komplett zu drehen. Dann kam dieser Doppelschlag des FC und hinten heraus noch der vierte Gegentreffer, der uns sehr geärgert hat, weil es am Ende so ein deutliches 1:4 wurde. Das 0:6 gegen Freiburg kam dann on top. Wir haben letzten Sonntag komplett den Start verschlafen und sind von dem Freiburger Spiel etwas überrascht worden. Wir waren vor allem auf den Flügeln und bei den Standards viel zu passiv. Wir müssen gegnerische Flanken besser verteidigen und im eigenen Strafraum präsenter sein. Kurzum parat und bereit sein, um Gegentore zu verhindern. Das ist uns am Sonntag überhaupt nicht gelungen. Das 0:6 mit sechs Gegentoren nach 35 Minuten war keine normale Niederlage, das wissen wir. Es war ein Einschnitt – und darauf gilt es jetzt am Samstag, eine Reaktion zu zeigen.

...ein mögliches Fernbleiben der Fans: Wenn ein Spiel, das definitiv nicht schön war und uns allen nicht gefallen hat, dazu führt, dass wir jetzt Angst haben müssten, dass uns die Fans davonlaufen, wäre das komisch. Auf die Fans, die sich wegen eines Spiels abwenden, können wir aber auch verzichten. Unser Verein steht dafür, zusammenzustehen. Wir feiern Siege wie das 5:0 gegen die Bayern zusammen, und wir leiden wie nach dem 0:6 gegen Freiburg ebenso zusammen. Natürlich können wir erwarten, dass Trainerteam und Mannschaft das Ganze aufarbeiten und es im nächsten Spiel besser machen. Doch wir brauchen unsere Fans gerade in den Zeiten, in denen es nicht so gut läuft. Wir tendieren nicht zu öffentlichem Populismus, sondern haben das Spiel sachlich und fachlich hinter verschlossenen Türen in aller Deutlichkeit in dieser Woche aufgearbeitet. Jetzt haben wir in Leipzig eine Aufgabe, die es zu lösen gilt, und die wollen wir gemeinsam mit unseren Fans angehen.

…das angebliche Fehlen von Führungsspielern: Als es gut lief, hat keiner kritisiert, dass uns die Führungsspieler fehlen. Jetzt haben wir zwei Spiele verloren und die Rufe werden wieder laut. Führungsspieler heißt für mich vor allem, dass ich Verantwortung für meine Aufgabe übernehme und auf dem Platz das umsetze, was der Trainer von mir verlangt. Wenn ich darüber hinaus noch einem Teamkollegen unterstützen kann, sei es verbal oder im Zweikampf, dann ist das noch eine Qualität on top.

…eine mögliche Leihe von Conor Noß: Natürlich kann für ihn eine Leihe zu einem anderen Klub Sinn machen. Es wäre aber kein Zeichen, dass wir auf den eigenen Nachwuchs keinen Wert legen, sondern genau das Gegenteil davon. Wir überlegen, was der nächste und beste Schritt für die Entwicklung von Conor Noß sein könnte, damit wir ihn irgendwann in unserem Trikot auf dem Platz sehen können. Conor hat unter Adi Hütter eine sehr gute Entwicklung genommen. Jetzt müssen wir gemeinsam überlegen, was wir tun können, um ihn auf die nächste Stufe zu bringen.

Cheftrainer Adi Hütter
Sportdirektor Max Eberl

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