Herzlichen Glückwunsch, Uwe Rahn!

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Uwe Rahn. Am heutigen Samstag feiert einer der besten Stürmer, der je das Trikot der FohlenElf getragen hat, seinen 60. Geburtstag. Auf diesem Wege wünscht Borussia alles Gute!

Uwe Rahn, der in 227 Bundesligaspielen für Borussia Mönchengladbach 81 Tore erzielt, in 22 Europapokal-Einsätzen insgesamt zwölf Mal trifft und zudem 18 Treffer in 36 DFB-Pokalspielen markiert, kommmt 1980 als junger Spieler von Waldhof Mannheim an den Niederrhein. Jupp Heynckes hat den 18-Jährigen unter Vertrag und unter seine Fittiche genommen.

Schon am ersten Spieltag der Saison 1980/81 feiert Rahn sein Debüt für die FohlenElf, auf sein erstes Bundesliga-Tor muss er hingegen bis zum 26. Spieltag warten. Beim 4:1-Sieg gegen dem MSV Duisburg trifft er doppelt. Über Heynckes, den Rahn als die prägende Figur seiner Karriere beschreibt, sagt Rahn: „Er ist immer auf mich eingegangen, hat mich unterstützt. Ich habe dieses familiäre Klima bei Borussia sehr geschätzt und auch gebraucht.“

Erst Stammspieler, dann Nationalspieler

Nach einer Verletzung in seiner ersten Rückrunde als Borusse ackert Rahn mit Konditionstrainer Karl-Heinz Drygalski die Sommerpause durch und macht in der folgenden Spielzeit 30 Spiele im VfL-Mittelfeld. Allerdings lässt der endgültige Durchbruch auf sich warten. Rahn quälen Selbstzweifel, aber Heynckes glaubt an ihn. Die Geduld soll sich auszahlen. Nach 84 Pflichtspielen mit nur zwölf Toren explodiert der inzwischen 21-Jährige in seinem vierten Jahr und schießt auch dank einer offensiveren Rolle 14 Tore in 31 Bundesligaspielen. Mit drei Treffern ist er wesentlich daran beteiligt, dass Borussia 1984 ins DFB-Pokalfinale gegen Bayern München einzieht. Im Endspiel wird er nach 68 Minuten ausgewechselt und muss mitansehen, wie das Elfmeterschießen verloren gehr. Fünf Tage zuvor hatte die FohlenElf auch die Meisterschaft verpasst, nur wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem VfB Stuttgart und dem HSV.

1984 schafft Rahn außerdem den Sprung in die Nationalmannschaft. Ein Kapitel, das fulminat beginnt. DFB-Teamchef Franz Beckenbauer beruft ihn im Oktober 1984 ins Aufgebot für das WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden. In Köln-Müngersdorf wird Rahn beim Stand von 0:0 für die Schlussviertelstunde eingewechselt - und braucht keine 20 Sekunden für den erlösenden Treffer zum 1:0, das Spiel endet 2:0. „Das war natürlich ein Traum für mich. Und das im ersten Länderspiel“, erinnert sich Rahn. Trotz dieses Starts und anhaltend guter Leistungen bei Borussia (1984/85: 43 Pflichtspiele, 20 Tore; 1985/86: 36 Pflichtspiele, 14 Tore), ist die Karriere als Nationalspieler kein Selbstläufer. Beckenbauer ist kein Kommunikator wie Heynckes. Rahn fehlt dieses Vertrauen, das er am Bökelberg spürt. Kurz vor der WM 1986 in Mexiko kommt ein Rückschlag hinzu. „Wir machten im Dezember 1985 einen Waldlauf, ich knickte im Schnee auf einer Baumwurzel um“, erzählt Rahn. „Uli Sude musste mich den ganzen Weg aus dem Wald zum Bus tragen.“ Die Diagnose: Bänderriss. Doch Rahn kämpft sich schnell zurück. Beckenbauer nimmt ihn mit nach Mexiko, setzt ihn aber nicht ein.

Torschützenkönig und Fußballer des Jahres

Mit der Saison 1986/87 ist Rahn der Star bei Borussia. Den WM-Frust nimmt er mit in die Bundesliga und wandelt ihn in positive Energie. Die kann Borussia nach verkorkstem Start gut brauchen. Trainer Heynckes gibt dem Drängen seines Zöglings nach und lässt ihn als Stürmer auflaufen. Rahn dankt es mit sieben Toren in fünf Spielen. Borussia bekommt die Kurve. Ausgerechnet in Rahns bester Spielzeit verkündet dann der Mentor seinen Wechsel zum FC Bayern. Rahn, der auf Heynckes‘ Drängen erst im Dezember um drei Jahre am Bökelberg verlängert hatte, ist enttäuscht - wie die meisten Borussen.

Doch die Mannschaft und ihr Star starten eine Siegesserie zum Saisonende. Rahns sensationelle 14 Tore in den letzten neun Ligaspielen wirken wie eine Trotzreaktion auf den Heynckes-Wechsel. Er ist nicht aufzuhalten. Rahn trifft viermal gegen seinen Ex-Klub Mannheim, schnürt Doppelpacks gegen Stuttgart, Schalke, Köln und Nürnberg. Wie im Rausch stürmen die Borussen um Rahn, der mit 24 Treffern Bundesliga-Torschützenkönig und Deutschlands Fußballer des Jahres 1987 wird. „Das war natürlich toll für mich, aber mein großer Traum war es immer, mit dem Klub einen Titel zu holen“, sagt Rahn. Kurios: Weil die Torjägerkanone damals nicht am richtigen Ort war, erhält Rahn die Auszeichnung offiziell erst 32 Jahre später im Rahmen der Eröffnung der FohlenWelt im BORUSSIA-PARK.

Mit dem Abgang von Heynckes kündigt sich auch Rahns Abschied langsam an. Im Sommer 1987 scheitert ein Wechsel zur PSV Eindhoven, ein Jahr später platzt ein geplanter Transfer zum FC Bayern München, wo Heynckes inzwischen als Trainer arbeitet. Im Spätherbst 1988 kommt es dann aber zur Trennung und Rahn schließt sich dem 1. FC Köln an. Nach 50 Spielen und 15 Toren für den FC präsentiert Aufsteiger Hertha BSC den Angreifer 1990 als teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte. Doch seine fünf Saisontore können den direkten Wiederabstieg der Berliner nicht verhindern. Es folgen noch Stationen bei Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankurt, bevor es Rahn 1993 nach Japan zu Urawa Red Diamonds führt. Die neue J-League ist das El Dorado für Stars im Herbst ihrer Karriere, Beckenbauer vermittelt den Kontakt zu den Urawa Red Diamonds. „Wir Europäer wurden empfangen wie Helden und haben gut verdient“, sagt Rahn. Doch nach nur elf Einsätzen muss er aufgrund einer komplizierten Sprunggelenksverletzung 1994 seine Profikarriere beenden.

Uwe Rahn wird 1987 Deutschlands Fußballer des Jahres und posiert anschließend mit der Trophäe.
Die Torjägerkanone erhält Uwe Rahn erst 32 Jahren verspätet im BORUSSIA-PARK.

21.05.2022

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