Vorne gierig, hinten konsequent

Der Tag danach: Eine Top-Leistung gegen einen starken Gegner gezeigt, Christoph Kramer erneut in ungewohnter Rolle und die Verletzung von Hannes Wolf als Wermutstropfen – alles Wichtige zum 3:0-Sieg der FohlenElf gegen RB Leipzig.

Die Geschichte des Spiels

In einer intensiven Anfangsphase versuchten beide Mannschaften, die Kontrolle zu erlangen. Den Borussen gelang dies mit zunehmender Spieldauer immer besser. Mit langen Ballbesitzphasen zermürbten sie ihren Kontrahenten. So war die Führung in der zehnten Minute kein Zufall. Joe Scally flankte von der rechten Seite auf Marcus Thuram. Dessen Kopfball wehrte RB-Keeper Peter Gulacsi nach vorne ab, Jonas Hofmann jagte den Abpraller unter die Latte.

In der Folge schalteten die Fohlen aus einer stabilen Defensive immer wieder gefährlich um. Thuram eroberte in der 35. Minute in der eigenen Hälfte den Ball, marschierte los und passte im richtigen Moment auf Hofmann. Der deutsche Nationalspieler nahm das Leder wunderbar mit und schob den Ball überlegen zum 2:0 ins lange Eck. „Im ersten Durchgang waren wir sehr dominant, fast unpressbar und hatten eine super Struktur im Ballbesitz. Unser eigenes Pressing war sehr intensiv, wir haben damit mehrfach Ballgewinne kreiert. Mit einer hohen Passgenauigkeit und einer guten Positionierung haben wir es zudem immer wieder geschafft, den Ball in die gefährlichen Räume zu bringen“, analysierte Trainer Daniel Farke.

Zu Beginn der zweiten Hälfte machten die Leipziger viel Druck, ohne sich aber zwingende Chancen zu erarbeiten. Die Borussen zogen sich mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken weiter in die eigene Hälfe zurück und setzten vermehrt auf Konter. „Wir haben uns nach dem Wechsel als Mannschaft ein paar Meter tiefer orientiert, weil wir nicht in Kontersituationen laufen wollten. Dadurch waren wir noch kompakter und haben das Spiel gegen den Ball sehr gut kontrolliert. Defensiv haben wir kaum etwas zugelassen, weil wir die entscheidenden Zweikämpfe alle für uns entschieden haben“, sagte Farke.

In der 53. Minute sorgte sein Team bereits für die Entscheidung. Lars Stindl flankte von der linken Seite gefühlvoll in den Strafraum und fand Bensebaini, der das Leder mit der Brust annahm und es sehenswert über Gulacsi hinweg in die Maschen lupfte. Damit war der Widerstand der Gäste weitgehend gebrochen. Die Fohlen ließen bis zum Schlusspfiff defensiv nichts mehr zu. „Trotz der klaren Führung haben die Jungs alles gegeben, das Spiel zu Null zu beenden. Diese Mentalität, das eigene Tor bis zum Schluss mit Konsequenz und Entschlossenheit zu verteidigen, hat mir sehr gefallen“, lobte Farke.

Zweimal Hofmann und Thuram verpassten es bei guten Kontergelegenheiten sogar noch, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. „Wir hätten noch mehr Tore erzielen können. Die Jungs waren sehr gierig und hätten wir in dieser Phase vielleicht etwas mehr auf Ballbesitz setzen und das Tempo herausnehmen können, statt immer die Konter zu fahren“, sagte Farke. Trotz allem zeigte er sich mit dem Auftritt aber mehr als zufrieden: „Gegen eine richtig gute Mannschaft haben wir eine Top-Leistung gebracht und verdient gewonnen.“

Das Medienecho

Kicker: „Beim Wiedersehen mit dem Ex-Trainer zeigte sich Borussia Mönchengladbach am Samstagabend von seiner besten Seite: Die Fohlen behielten gegen RB Leipzig in jeder Hinsicht die Oberhand.“

Rheinische Post: „Borussia Mönchengladbach hat das Heimspiel gegen RB Leipzig souverän für sich entschieden. Jonas Hofmann traf doppelt, Ramy Bensebaini machte mit dem 3:0 früh alles klar bei der Rückkehr von Ex-Gladbach-Trainer Marco Rose in den Borussia-Park.“

GladbachLive: „Borussia überrollte die Sachsen und zeigte unter dem neuen Trainer Daniel Farke die bislang wohl beste Saisonleistung. Die über 50.000 Fans feierten das eigene Team zu Recht.“

Der Spieler des Spiels

Jonas Hofmann: „Ich hätte auch einen Viererpack schnüren können, wenn ich vor dem Tor noch konzentrierter gewesen wäre“, zeigte sich Jonas Hofmann nach dem Abpfiff selbstkritisch. Vorwürfe dürfte es aber von keinem seiner Mitspieler gegeben haben, schließlich hatte der 30-Jährige seinem Team mit zwei Toren im ersten Durchgang den Weg zum Sieg geebnet. Beim 1:0 staubte er entschlossen ab, beim 2:0 schloss er einen Konter überlegt ab. Die Fans honorierten „Hoffis“ gute Leistung und kürten ihn in der FohlenApp mit 44 Prozent aller Stimmen zum Spieler des Spiels.

Die Randnotiz des Spiels

Für Christoph Kramer ist es derzeit eine verrückte Phase. In der Vorwoche überzeugte er in Freiburg im Abwehrzentrum, gegen Leipzig lieferte er in ungewohnter Position als zentraler Offensivakteur eine starke Vorstellung ab. „Ich schlüpfe gerne in neue Rollen, mir macht das Spaß. Es ist immer eine neue Herausforderung. Deswegen hat es mich auch gefreut, dieses Mal weiter vorne zu spielen“, so Kramer im Interview. Ein Sonderlob gab es auch von seinem Trainer: „Chris muss man hervorherben. Er hat in der letzten Woche noch als Innenverteidiger gespielt und diesmal als verkappte Zehner – und das, obwohl er eigentlich auf der tiefen Sechs beheimatet ist. Diese Flexibilität zu zeigen, ist wirklich herausragend“, so Farke.

Die personelle Lage

Als ob die personellen Sorgen auf Grund der Ausfälle von Ko Itakura (Teilruptur des Innenbands im Knie), Florian Neuhaus (Teilruptur des hinteren Kreuzbands im Knie), Alassane Plea (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) und Tobias Sippel (Schultereckgelenksprengung) nicht schon groß genug wären, gesellte sich gestern in Hannes Wolf ein weiterer verletzter Spieler dazu. Der Österreicher kam in der 82. Minute für Stindl in die Partie, musste aber kurz darauf wieder ausgewechselt werden. „Es scheint so, als sei die Schulter herausgesprungen. Wie die genaue Diagnose lautet und ob auch die Bänder verletzt sind, da müssen wir die weiteren Untersuchungen abwarten“, sagte Farke und fügte an: „Das letzte, was wir in unserer Situation jetzt gebrauchen können, ist ein weiterer längerfristiger Ausfall. Daher hoffe ich, dass Hannes schnell wieder zurückkommt.

Die Tabellensituation

Dank ihres dritten Saisonsiegs hat die FohlenElf sich in der Tabelle auf Rang sechs verbessert – punktgleich mit dem FC Bayern München und der TSG Hoffenheim (spielt heute noch um 19.30 Uhr gegen den SC Freiburg). „Nach einer schwierigen letzten Saison zu diesem Zeitpunkt mit zwölf Punkten auf Platz sechs zu und damit vor Teams wie Leverkusen oder Leipzig zu stehen, hätte uns wahrscheinlich kaum jemand zugetraut“, sagte Farke. Allerdings will er den guten Start auch nicht zu hoch hängen: „Wir sind weit davon entfernt, die Bodenhaftung zu verlieren. Wir müssen weiter hart arbeiten, um uns dauerhaft in diesen Tabellenregionen zu behaupten. Das Momentum in der Bundesliga kann sich schnell ändern, daher bleibt unser Ziel, eine stabile Saison zu spielen und unseren Fußball weiter in die gewünschte Richtung zu bringen.“

Der Ausblick

In der Bundesliga steht jetzt der einzige Länderspielblock vor der WM in Katar (20. November bis 18. Dezember) auf dem Programm. Insgesamt werden zehn Borussen für ihre jeweiligen Nationalmannschaften im Einsatz sein. Alle übrigen Borussen dürfen zwei freie Tage genießen, bevor es am Dienstag um 15:45 Uhr wieder auf den Trainingsplatz geht. „Wir nehmen das gute Gefühl gerne mit und werden bestimmt eine entspannte Länderspielpause haben“, sagte Farke. Am Samstag, 1. Oktober (18:30 Uhr), muss die FohlenElf dann bei Werder Bremen ran, im nächsten Heimspiel kommt es am Sonntag, 9. Oktober (15:30 Uhr) zum Derby gegen der 1. FC Köln.

Ramy Bensebaini sorgte mit dem 3:0 für die Entscheidung.
Jonas Hofmann schnürte in der ersten Halbzeit einen Doppelpack.
Hannes Wolf verletzte sich kurz nach seiner Einwechslung an der Schulter.
Nach dem Abpfiff bejubelten die Borussen den Sieg mit den begeisterten Fans.

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