Stindl: „Das ist schon etwas Großes“

Im Interview spricht Borussias Kapitän Lars Stindl über die aktuelle Länderspielpause, den Saisonstart der FohlenElf, seine neue Rolle im linken Mittelfeld und sein jüngstes Jubiläum.

Lars, aktuell seid ihr aufgrund von Länderspielabstellungen und verletzungsbedingten Ausfällen nur eine Handvoll Feldspieler auf dem Trainingsplatz. Wie trainiert es sich in so einer kleinen Gruppe?

Stindl: Gesamttaktische Dinge einzustudieren ist mit so einer kleinen Gruppe natürlich schwieriger, aber wir erarbeiten uns das eine oder andere durch verschiedene Spielformen. Die Arbeit an unserer Form und Fitness kommt in dieser Woche ebenfalls nicht zu kurz. Wer dachte, wir schalten hier vielleicht ein paar Gänge herunter, hat sich auf jeden Fall getäuscht (lacht). Die Spannung ist auf jeden Fall weiterhin sehr hoch.

Wie ungelegen kommt so eine Länderspielpause nach einem 3:0-Heimsieg gegen Leipzig?

Stindl: Wir fühlen uns momentan sehr gut und freuen uns alle immer auf die Bundesligaspiele. Am Wochenende mal etwas herunterzufahren und nicht zu spielen, tut uns aber sicher auch mal ganz gut. Unseren Nationalspielern drücken wir die Daumen und hoffen, dass sie positive Ergebnisse erzielen und nächste Woche alle wieder gesund zurückkommen. Gemeinsam werden wir dann den Fokus auf den zweiten Teil der Saison bis Mitte November legen. Das werden noch einmal intensive Wochen, in denen wir an das bisher Gezeigte anknüpfen wollen.

Jonas Hofmann sagte nach dem Leipzig-Spiel, es war eure bislang beste Saisonleistung. Stimmst du ihm zu?

Stindl: Es war auf jeden Fall ein rundum gelungener Fußballabend. Vor allem mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, haben wir unsere Fans begeistert. Dass wir dem Druck, der im Vorfeld ein wenig aufgekommen war, standgehalten und so eine stabile Leistung auf den Platz gebracht haben, war sehr positiv. Es hat mich riesig gefreut, dass wir uns für den Aufwand, den wir vorher betrieben haben, belohnt haben.

Aus den ersten sieben Bundesligaspielen habt ihr insgesamt zwölf Punkte geholt. Wie bewertest du euren Saisonstart?

Stindl: Sehr ordentlich. Die Heim-Niederlage gegen Mainz stört uns immer noch ein wenig, aber wir müssen sie akzeptieren. An dem Tag sollte es einfach nicht sein. Insgesamt haben wir aber recht fleißig gepunktet, haben gute Spiele abgeliefert, gegen Widerstände angekämpft und Resilienz gezeigt. Das sind viele Facetten, die wir schon in der frühen Phase der Saison an den Tag gelegt haben. Für den weiteren Saisonverlauf, in dem sicher noch verschiedene Dinge auf uns zukommen werden, stimmt mich das sehr positiv.

Ihr habt bislang erst fünf Gegentore kassiert – die zweitwenigsten in der Liga. Woher kommt diese enorme defensive Stabilität?

Stindl: Auf die Verbesserung der Defensive haben wir gemeinsam mit dem Trainer unser Hauptaugenmerk gelegt. Bislang arbeiten wir als Mannschaft sowohl bei eigenem Ballbesitz als auch gegen den Ball sehr gut. Wir stehen sehr kompakt und verteidigen sehr stabil. Durch viel eigenen Ballbesitz versuchen wir, dem Gegner möglichst wenig Luft zu geben, sodass er, wenn der Ballbesitz mal wechselt, sich spielerisch nicht so richtig entfalten kann. In Yann Sommer haben wir zudem einen sicheren Rückhalt im Tor. Hier und da haben wir uns auch mal das nötige Spielglück erarbeitet.

Du selbst musstest zu Beginn der Saison wegen einer Verletzung für eine Weile aussetzen. Wie bitter war das, und bist du inzwischen wieder bei 100 Prozent?

Stindl: Es war nach der intensiven Vorbereitung sehr unglücklich für mich, dass ich mich gleich im ersten Pflichtspiel verletzt habe. Aber ich habe das gut verkraftet und zum Glück auch nicht so viel verloren, weil ich recht schnell wieder trainieren konnte. Ich fühle mich jetzt wieder fit, und bin froh, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass wir derzeit recht erfolgreich sind.

Zuletzt hast du wieder zweimal in Folge von Beginn an gespielt, allerdings in etwas anderer Rolle. Wie gefällt dir deine aktuelle Position?

Stindl: Auf der linken Seite ist es etwas ungewohnt für mich. Diese Position hat mir bei Borussia noch gefehlt (grinst). Grundsätzlich ist die Rolle absolut okay für mich, gerade wenn dort Not am Mann ist. Wenn auf links meine Fähigkeiten, die ich einbringen kann, gebraucht werden, versuche ich, sie dort umzusetzen. Ich interpretiere die Position sicher etwas anders als ein klassischer, linker offensiver Mittelfeldspieler. Ich versuche trotzdem oft, den Weg ins im Zentrum zu finden und von dort dem Spiel meinen Stempel aufzudrücken. In den letzten beide Partien hat das recht gut geklappt.

Gegen Leipzig hast du dein 350. Bundesligaspiel bestritten, 196 davon mit der Raute auf der Brust. Nochmals Glückwunsch dazu. Was bedeutet dir dieser Meilenstein?

Stindl: Das ist schon etwas Großes und bedeutet mir echt viel. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so viele Bundesligaspiele machen werde. Jetzt sind es schon 350. Auf diese Zahl bin ich wirklich stolz. Mein nächstes Ziel ist jetzt, die 200 für Borussia voll zu machen – auch das würde mich mit Stolz erfüllen, so oft für diesen tollen Verein gespielt zu haben. Letztlich ist es zwar nur eine Statistik, aber wenn man am Ende seiner Karriere auf solche Zahlen zurückblicken kann, ist das schon etwas Besonderes.

Nach der Länderspielpause gastiert ihr beim SV Werder Bremen. Was für eine Partie erwartet euch an der Weser?

Stindl:  In Bremen waren es in der Vergangenheit immer geile Spiele, deswegen freue ich mich schon sehr auf diese Aufgabe. Es werden uns sicherlich auch wieder zahlreiche Fans dorthin begleiten, das macht es noch schöner.Aber auch die Bremer Anhänger machen immer ordentlich Stimmung. Werder hat eine gute Truppe und in dieser Saison schon richtige Ausrufezeichen gesetzt, wenn man beispielweise an das 3:2 in Dortmund denkt. Sie haben einen guten Plan, wie sie die Partien angehen. Es gilt, mit voller Konzentration zu spielen und alles auf den Platz zu bringen, was wir haben. Wenn uns das gelingt, haben wir auch dort die Chance, drei Punkte mitzunehmen – uns das ist auch unser Ziel.  

Das Stindl- Interview  könnt ihr euch  auch im Fohlen.TV anschauen!

Lars Stindl ist mit dem Saisonstart und insbesondere mit der defensiven Stabilität der FohlenElf zufrieden.
Jubiläum: Gegen RB Leipzig absolvierte Lars Stindl sein 350. Bundesligaspiel.
Das Interview mit Lars Stindl gibt es auch im FohlenTV zu sehen.

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