Schippers: „Ein Rückschlag für die Weiterentwicklung der Liga“

Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers zur gestrigen Mitgliederversammlung der DFL und zur gescheiterten Einbindung eines strategischen Partners.

Die Pläne der DFL, in konkrete Verhandlungen mit einem strategischen Partner für die Vermarktung der Medienrechte einzusteigen, sind bei der gestrigen Mitgliederversammlung der DFL gescheitert. 20 von 36 Klubs stimmten mit Ja, elf mit Nein, fünf enthielten sich. Damit kam die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit (also 24 Ja-Stimmen) nicht zustande. Wie Borussia zu dieser Entscheidung steht, erklärt Geschäftsführer Stephan Schippers in unserem Interview.

Wie ist das Ergebnis der gestrigen Mitgliederversammlung zu bewerten?

Schippers: Aus unserer Sicht ist dieses Ergebnis ein Rückschlag bei dem Bemühen, die Bundesliga weiterzuentwickeln. Wir sind nach wie vor überzeugt davon, dass der von der Geschäftsführung der DFL beabsichtigte Weg, über ein Lizenzmodell einen strategischen Partner dazu zu holen, um finanzielle Mittel und Knowhow für die in den kommenden Jahren dringend erforderlichen Maßnahmen zur Verfügung zu haben, richtig war und ist. Deshalb haben wir für Borussia auch mit Ja gestimmt.

Warum wäre dies der richtige Weg gewesen?

Schippers: Wir haben schon bei der letzten Vermarktung der nationalen und internationalen TV-Rechte für den Zeitraum von 2021 bis 2025 erlebt, dass das stetige und als selbstverständlich wahrgenommene Wachstum der letzten zwei Jahrzehnte ins Stocken gekommen ist. Die Zeiten haben sich geändert, es gibt ein extrem verändertes Medienumfeld, einen veränderten Medienkonsum vor allem der jungen Menschen und eine im Vergleich zur Bundesliga größere Finanzstärke der Klubs in den anderen europäischen Ligen, in denen es keine 50+1-Regel gibt. Für unseren deutschen Weg braucht es eine Antwort auf diese Herausforderungen und der gestern gescheiterte Ansatz wäre aus unserer Sicht eine vernünftige Herangehensweise gewesen.

Warum sind die Pläne der DFL gescheitert?

Schippers: Weil es leider nicht gelungen ist, eine große Mehrheit der Klubs von diesem Weg zu überzeugen. Das hat ganz unterschiedliche Gründe. So manches in der Öffentlichkeit vorgetragene Argument erschien mir fadenscheinig, manch anderes einfach uninformiert, und natürlich spielt auch eine Rolle, dass die Klubs aus der Bundesliga und der 2. Liga zum Teil unterschiedliche Interessen haben. Aber das ist Demokratie und wir respektieren jede Meinung und jede Sorge. Auch wir haben uns die Entscheidung ja nicht leicht gemacht.

Spielten auch die Ängste der Fans vor dem Einstieg eines Investors eine Rolle?

Schippers: Ja, bestimmt. Vielleicht sind auch alle berechtigten und besorgten Fragen im Vorfeld nicht ausreichend beantwortet worden. Beispielsweise die Angst vor zu viel Einflussnahme durch einen externen Partner: Es hätte sie nur und nur in bedingter Form in einer Tochterfirma der DFL bei der Vermarktung der Medienrechte gegeben, nicht bei sportpolitischen Themen wie der Definition der Spieltagstermine. Der Standpunkt, den wir bei Borussia zum Einstieg von Investoren haben, dürfte bekannt sein. Wir stehen für unseren eigenständigen Weg, bei uns gibt es keinen Investor, keinen Mäzen und kein Unternehmen im Hintergrund, aus dem Geld in den Verein fließt. Wir sind klare Verfechter des 50+1-Modells. Aber die Pläne, einen strategischen Partner für die Liga zu gewinnen, halten wir für richtig und wichtig, um die dringend notwendigen Investitionen anstoßen zu können.

Was bedeutet die gestrige Entscheidung für die Zukunft der Bundesliga?

Schippers: Ich befürchte, dass viele Themen nun wieder diskutiert werden und das vor einem veränderten Hintergrund. Eine positive Entscheidung gestern wäre für die nächsten 20 Jahre ein Bekenntnis zur Zentralvermarktung gewesen, ein Bekenntnis zu 50+1, ein Bekenntnis zum Solidarmodell zwischen erster und zweiter Bundesliga. Das hat so mancher bei der Debatte der vergangenen Wochen leider übersehen. Es muss nun nach anderen Wegen gesucht werden, die Bundesliga gemeinsam weiterzuentwickeln. Es sollte nicht so kommen, dass sich die Klubs ihre Zukunftsmodelle selber bauen.

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