Korell: „Eine Stärkung der Fohlen-Philosophie“

Dass gerade vier junge Spieler in der FohlenElf durchstarten, hat viele Gründe, wie Borussias Scouting-Direktor Steffen Korell im aktuellen Mitgliedermagazin „FohlenEcho – Das Magazin“ analysiert. Eine Ursache für ihren Durchbruch haben aber alle gemeinsam: fußballerisches Können.

Im dritten Stock der Geschäftsstelle im BORUSSIA-PARK braucht Steffen Korell nur zwei Mausklicks noch, dann hat er seinen Bildschirm mit dem großen Screen an der Wand seines Büros gespiegelt. Man erkennt eine Tabelle mit Daten, kurzen Bemerkungen und darüber, in fetten Buchstaben, einen Namen: „Luca Netz.“ 23 Einträge gibt es in der Beobachtungs-Akte, die Borussias Scouting Direktor für das FohlenEcho geöffnet hat. „Luca ist schon, seitdem wir ihn begleiten, in der höchsten Kategorie gerankt“, sagt Borussias Scouting-Direktor Korell. Ein paar weitere Klicks später erscheinen die Berichte über Joseph Scally und Manu Koné.  Zu Jordan Beyer gibt es bei Korell keine Einträge. „Der ist ja ein klassischer FohlenStall-Spieler“, sagt Korell. Beyers Qualitäten sind bei Borussia wohlbekannt und an anderer Stelle aktenkundig.

Was die Bürokratie der Bewertungstabellen und Scouting-Berichte in Taten auf den Fußballplatz übersetzt heißt, hat Borussia in den letzten Wochen erleben dürfen: Joe Scally (18), Manu Koné (20), Luca Netz (18) und  bis zu seiner Verletzung Jordan Beyer (21) haben das Gesicht der FohlenElf in der laufenden Saison mitgeprägt. „Absolut beeindruckend, was die Jungs leisten. Sie stehen für den Wandel in unserem Kader, der auch immer sein muss. Sie haben durch die Verletzungen der anderen ihre Chance bekommen und waren sofort voll da“, sagt Sportdirektor Max Eberl. Für Korell ist es Beweis dafür, dass Borussias Plan für die Entwicklung der FohlenElf aufgeht. „Unsere Kaderplanung wird von drei Säulen getragen. Die erste besteht aus erfahrenen Spielern, die wir dazu holen. Die zweite ist die der Toptalente, die wir zu Borussia lotsen und hier entwickeln. Und die dritte Säule bilden die Spieler, die aus unserem Nachwuchs kommen“, erklärt der 50-Jährige.

Lautes Klopfen an der Tür zur Profikabine

„Die Jungs werden nicht frei von Form- und Entwicklungsschwankungen sein. Aber Adi Hütter scheut sich nicht, den jungen Leuten auch in den wichtigen Spielen Einsatzzeiten zu geben – und das ist auch gut so. Denn gerade in Zeiten, in denen die Corona-Krise auf die Finanzen drückt, ist das für uns auch ein alternativloser Weg“, beurteilt Sportdirektor Eberl die Lage. Und natürlich ist auch Trainer Hütter selbst happy, dass die vier Talente im Gerüst der gestandenen VfL-Profis gut funktionieren: „Sie heizen den Konkurrenzkampf in der Mannschaft ordentlich an, und das freut mich als Trainer natürlich, denn das macht die ganze Mannschaft insgesamt besser. Die Jungs spielen, weil sie es verdient haben.“

Zu den Youngsters kann man auch Keanan Bennetts (22) noch zählen, der in seinem dritten Jahr bei Borussia und nach einer Leihe nach Ipswich Town nun Profiluft schnuppert. Ebenfalls fest zum Profikader gehören die Nachwuchs-Torhüter Jan Olschowsky (19) aus dem FohlenStall und Jonas Kersken (21), der von Rot-Weiss Essen kam. Gegen die SpVgg Greuther Fürth feierte dazu ein weiteres Eigengewächs sein Debüt in der FohlenElf: Conor Noß (20). Der irische U21-Nationalspieler ist seit der U9 beim VfL. Der 22-jährige Torben Müsel, der im jüngsten Heimspiel zu seinem zweiten Bundesliga-Einsatz kam, wechselte 2018 vom 1. FC Kaiserslautern zu Borussia. Zu den Kandidaten für eine FohlenElf der Zukunft gehören außerdem Torhüter Moritz Nicolas (24, ausgeliehen an Viktoria Köln) und Mittelfeldspieler Rocco Reitz (19, ausgeliehen an VV St. Truiden). Das laute Klopfen an die Tür zu Borussias Profi-Kabine, es wird so schnell nicht leiser werden. „Bei der aktuellen Qualität des Profikaders wird es nicht einfach, sich dort einen Platz zu erobern“, blickt Korell voraus. „Aber da kommen ein paar gute Jungs nach, und wenn es einer pro Jahr schafft, wäre das ein Erfolg.“

Die Philosophie ist in Bewegung

Die Art, wie Netz, Koné, Beyer und Scally mit den Fohlen durch die Bundesliga galoppieren, lässt bei Borussias Fans die Herzen höherschlagen. Genauer betrachtet ist diese Entwicklung aber lediglich die Wiederholung von bewährten Vorgängen. Ob Patrick Herrmann und Tony Jantschke, Nico Elvedi und Denis Zakaria oder Florian Neuhaus: Die Wege in die FohlenElf ähneln denen  des Youngster-Quartetts. Der entscheidende Unterschied ist, dass aktuell vier Jungprofis zeitgleich in die erste Elf drängen.

Die Philosophie ist – wie immer – in Bewegung. In dieser Saison, in der auch Corona-bedingt größere Transfers ausblieben, tragen die beiden Säulen „Toptalente“ und „FohlenStall“ anteilig mehr Gewicht eines ausgewogenen Kaders. Es ist eine Stärkung der Fohlen-Philosophie. „Diese leichten Verschiebungen gibt es ständig. Es gab auch schon Phasen, in denen mit Einkäufen von gestandenen Spielern die erste Säule stärker war“, so Korell. Für ihn und seine Scouts geht die Talentsuche ohnehin immer weiter. Sie füllen schon die nächsten Scouting-Berichte von Talenten, die bei Borussia für Furore sorgen könnten. Denn wie sagte Sportdirektor Eberl: „Wir müssen schlau sein und neue Spieler wie Beyer, Scally, Netz oder Koné ausbilden beziehungsweise finden. Und ich habe keine Sorge, dass wir das auch wieder schaffen werden.“

Dieser Text ist ein Auszug aus der im November erschienenen 74. Ausgabe des „FohlenEcho - Das Magazin“. Du willst auch Borussias exklusives Mitgliedermagazin im Briefkasten haben? Dann mach dich Borussia.

Jordan Beyer
Manu Koné
Joe Scally
Luca Netz

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