Kramer: „Jetzt trägt die Arbeit Früchte“

Im Interview spricht Borussias Mittelfeldspieler über Geduld und Vernunft in Verletzungspausen und die Gründe für den aktuellen sportlichen Aufschwung.

Chris, du hast jüngst gesagt, dass du bei Verletzungen niemand bist, der etwas überstürzt, sondern es lieber langsam angehen lässt. Ist das der Grund, warum es bei dir jetzt etwas länger dauert als erwartet?

Kramer: Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass ich zu lange warte, sondern dass ich lang genug warte. Ich habe immer noch etwas gespürt und wenn man etwas spürt, macht es keinen Sinn. Ich gehe nur auf den Platz, wenn ich wirklich schmerzfrei bin. Das bin ich jetzt und es fühlt sich echt gut an. Deswegen freue ich mich, dass ich jetzt zumindest teilweise wieder mit der Mannschaft trainieren kann.

Hast du dir diese Geduld über die Jahre hinweg angeeignet?

Kramer: Ich weiß nicht, ob es Geduld ist, oder eher Vernunft. Ich bin sehr ungeduldig. Es ist ein Phänomen, dass wenn man nicht spielen kann, man es noch mehr will als ohnehin schon. Jetzt war die Zeit echt lang und ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert. Dann wird man schon ungeduldig. Aber man muss da schon vernünftig sein und auf seinen Körper hören. Und wenn man spürt, dass da irgendwas nicht richtig ist, dann muss die Vernunft siegen.

Du bist in deiner Karriere noch nie wirklich schwer verletzt gewesen. Ist das etwas, was du dieser Vernunft zuschreibst oder ist es auch einfach körperliche Voraussetzung?

Kramer: Auf jeden Fall körperliche Voraussetzung, aber auch Glück. Auf ihren Körper hören viele andere auch, das ist bestimmt kein Alleinstellungsmerkmal. Aber ich glaube schon, dass ich weiß, wann ich mal ein bisschen kürzer treten muss.

Am Samstag steht das Derby in Köln an. Wie sehr hofft du, bei diesem großen Spiel schon wieder dabei zu sein?

Kramer: In Köln zu spielen ist wirklich immer ein Highlight. Nicht nur wegen des Derbys an sich, sondern auch wegen der Stimmung – ich mag es dort einfach. Von daher wäre ich sehr gerne dabei, aber das muss der Trainer mit aller Vernunft entscheiden.

Inwiefern siehst du es auch mit einem lachenden Auge, dass es in deiner Abwesenheit so gut läuft? Was ist das Erfolgsgeheimnis der letzten Wochen?

Kramer: Ich glaube, dass es ganz wichtig war, dass wir unser System ein bisschen angepasst haben. Wir sind dann langsam aber sicher in eine Spielweise gekommen, die alle sehen und bei der jeder denkt, dass es das ist, was wir uns vorstellen. Dass das immer ein bisschen Anlaufzeit braucht, ist klar. Dass man diese Anlaufzeit im heutigen Fußball nicht so richtig hat und dass schnell alle unruhig werden, ist halt so. Intern und im Trainerteam ist niemand unruhig geworden und jetzt trägt die Arbeit Früchte, wie man sieht.

Vor allem die defensive Stabilität ist bemerkenswert.

Kramer: Das war ja auch der Hauptansatzpunkt im Vergleich zur letzten Saison, daran haben wir stark gearbeitet. Man kann sich nicht immer darauf verlassen, dass man ein Spektakel abliefert und am Ende 4:3 gewinnt. Es ist wichtig, viel zu Null zu spielen oder maximal ein Gegentor zu kassieren. Ein Tor im Fußball verändert alles und wenn man 0:1 zurückliegt, wird es schwer, egal gegen welchen Gegner. Von daher ist es ganz wichtig, so lange wie möglich oder am besten bis zum Ende die Null zu halten. Dann wissen wir schon, dass wir unsere Qualitäten haben. Das war der Hauptansatzpunkt und das sieht man auch.  

Christoph Kramer arbeitet seit einigen Wochen an seinem Comeback.
In dieser Woche konnte der Mittelfeldmann wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

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