Eberl: „Werden neue Kraft schöpfen“

In einer digitalen Pressekonferenz standen Cheftrainer Marco Rose und Sportdirektor Max Eberl am heutigen Mittwoch den Medienvertreten Rede und Antwort. Neben dem Heimspiel am Samstag (15:30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05 ging es dabei vor allem um die Entscheidung von Rose, Borussia nach Saisonende zu verlassen.

Sportdirektor Max Eberl über...

…die Entscheidung von Marco Rose: Seine Entscheidung haben wir in den vergangenen Monaten und Wochen diskutiert. Ich habe mit Marco sehr viel gesprochen, weil ich natürlich auch wissen wollte, was er denkt. Marco hat eine Entscheidung gefällt, die vertraglich vereinbart war. Er hat überhaupt nichts falsch gemacht. Ich trage die Verantwortung für den Vertrag, den Marco damals bei uns unterschrieben hat. In diesem ist die Möglichkeit für einen Wechsel verankert. Marco hat demnach eine Entscheidung getroffen, die legitim und absolut vertragskonform ist. Die Entscheidung ist Marco und mir extrem schwergefallen. Die Gespräche waren sehr emotional und intensiv, offen und transparent. Bis zum 30. Juni wird das genauso weiterlaufen. Ich habe Vertrauen in diese Person, die ich über die Maße schätze, die ein herausragender Trainer ist und die für diesen Klub weiterhin alles geben wird.

…den Ablauf nach der finalen Entscheidung: Schon vor dem Köln-Spiel hatten wir vereinbart, dass wir uns danach zusammensetzen, intensiv sprechen werden und dann auch eine Entscheidung fällen müssen. Diese Entscheidung ist dann in dieser Woche gefallen. Natürlich habe ich um Marco Rose gekämpft, das ist mein Job. Aber letztendlich war es dann so, dass Marco mir mitgeteilt hat, dass er etwas Anderes machen möchte. Das ist in Ordnung. Ich habe von dieser Entscheidung schon weit vor Montag erfahren. Die Darstellungen, dass Marco am Montag zu mir ins Büro gekommen ist, mir gesagt hat, dass er gehen möchte und ich dann tief enttäuscht unter den Tisch gefallen bin, ist eine Lüge. Zudem ist es nicht wahr, dass die Mannschaft in Grund und Boden gefallen ist. Wir haben das Team am Montagmorgen informiert – so wie es zuvor schon abgesprochen war. Genauso war terminiert, dass wir am Abend den Aufsichtsrat und die Gremien über die Entscheidung von Marco Rose informieren. All das, was als sehr hektisch und unruhig beschrieben wurde, ist nicht wahr. Der Ablauf war ganz normal. Es bestürzt mich, dass Wut, Hass und Zorn entstehen aufgrund von Aussagen, die nicht der Wahrheit entsprechen – das ist aktuell nicht nur im Fußball so, sondern in der Gesellschaft.

…den Wechsel des Trainerteams: Die Co-Trainer Alexander Zickler und René Maric sowie Athletiktrainer Patrick Eibenberger werden mit Marco Rose zu Borussia Dortmund wechseln. Wir werden im Sommer einen neuen Trainerstab installieren.

…sein ungebrochenes Vertrauen in Marco Rose: Ich bin enttäuscht über die Entscheidung von Marco, aber auch froh, dass wir uns weiterhin in die Augen schauen können. Das Vertrauen ist weiterhin groß. Es passt kein Blatt Papier zwischen Marco Rose und Max Eberl. Ich weiß, dass Marco diesen Klub extrem schätzt und deswegen bis zum Ende alles hier geben wird – egal wohin er danach wechseln wird. Deswegen ist auch keine Sekunde darüber nachgedacht worden, ob Marco vorzeitig freigestellt wird. Wir haben in ihm einen großartigen Trainer. Wenn er den Verein nach zwei Jahren und einer hoffentlich großartig zu Ende geführten Saison verlässt, sollten wir ihm danken. Wir haben noch in drei Wettbewerben die Möglichkeit, etwas Großartiges zu erreichen. Das wird aber nur zusammen funktionieren. Bei aller Enttäuschung, die ich auch verstehe, erwarte ich, dass wir das zusammen durchziehen.

…einen neuen Trainer: Die erste Entscheidung, die es zu fällen galt, wurde am Montag getroffen. Für mich gilt es jetzt, Ruhe in diese ganze Sache reinzubekommen. Was die aktuelle Saison betrifft, sind wir in einer sehr guten Ausgangslage. Wir sind in drei Wettbewerben vertreten und haben reizvolle Aufgaben vor uns. Der Fokus liegt allein darauf. Natürlich mache ich mir im Hintergrund Gedanken, welcher Trainer ab dem 1. Juli für diesen Klub arbeiten und das fortsetzen könnte, was die Trainer der Vergangenheit und zuletzt Marco Rose hinterlassen haben. Damit habe ich natürlich auch schon angefangen und werde dies nun noch intensiver betreiben. Aber ich werde keinen einzigen Namen kommentieren, mit dem wir in Verbindung gebracht werden. Ich werde in Ruhe meinen Job machen. Wenn dann irgendwann etwas fix ist, werden wir mit dieser Nachricht nach draußen gehen.

…die immer wiederkehrende Aufgabe, Abgänge zu kompensieren: Das Projekt Borussia Mönchengladbach hängt nicht an einzelnen Personen. Wenn ein Verein an einem einzelnen Trainer oder einem einzelnen Spieler hängt, dann hängt er an einem seidenen Faden. Die handelnden Personen sind vergänglich, der Klub ist es nicht. Dementsprechend agieren wir jeden Tag. Ich verstehe jeden, der enttäuscht ist. Aber im Grunde müssten die Fans sauer auf mich sein, weil ich diese Klausel im Vertrag von Marco Rose akzeptiert habe. Wenn ich sie nicht akzeptiert hätte, hätte ich Marco Rose vor zwei Jahren aber nicht als Trainer bekommen. In den vergangenen zwölf Jahren haben wir immer wieder Spieler und Trainer verloren. Es lässt mich daher verwundert zurück, dass nicht darauf vertraut wird, dass der Klub auch aus dieser Situation wieder erstarkt hervorgehen kann. Der Verein hat in den vergangenen Jahren sportlich sehr viel auf den Weg gebracht. Wir bekommen immer wieder neue Aufgaben gestellt. Aber mit den Menschen um mich herum habe ich es bisher immer wieder geschafft, gute Entscheidungen zu treffen. Wir haben es immer wieder geschafft, aus einer vermeintlichen Depression neue Kraft zu schöpfen und neue Wege zu gehen. Das werden wir auch dieses Mal schaffen. Jeder Mensch hat in seinem Berufsleben Entscheidungen zu treffen, und das sollte jedem Menschen zugestanden werden. Ich werde weiter Gas geben und bin mir sicher, dass wir auch in Zukunft auf und neben dem Platz Menschen haben, die mit uns zusammen diesen Weg weiter gehen.

…den Einfluss dieser Entscheidung auf die Vertragsgespräche mit Spielern: Natürlich will jeder Spieler wissen, wer künftig sein Trainer ist. Das ist völlig legitim. Die aktuellen Gespräche mit Spielern werden wir weiterführen und zu einem guten Ende führen.

Trainer Marco Rose über...

…seine Entscheidung, im Sommer nach Dortmund zu wechseln: Es kam in den letzten Wochen viel Druck in die Sache. Am Ende steht jetzt eine Entscheidung, die ich aus dem Gefühl heraus getroffen habe, weil mich die neue Aufgabe in Dortmund sehr reizt. An meiner Einstellung zu meinem aktuellen Arbeitgeber hat sich dadurch aber nichts geändert, die ist nach wie vor sehr positiv. Ich bin hier weiter mit 100 Prozent Energie dabei.

…den Entscheidungsprozess: Ich bin extrem in mich gegangen und habe viel über die Entscheidung nachgedacht. Das war ein längerer Prozess und keine Sache von zwei Tagen. Mir war klar, was auf mich zukommt und mich jetzt erwartet. Ich musste die Entscheidung treffen, entweder mit einem tollen Verein mit Ambitionen ins dritte Jahr zu gehen oder eine neue reizvolle Aufgabe in Dortmund anzutreten. Man kann mir glauben, dass das keine leichte Entscheidung war.

…die Reaktion der Mannschaft: Wir haben am Montag erst den Staff und dann die Mannschaft informiert. Mir war es sehr wichtig, diesen Kreis zuerst zu informieren, weil das die handelnden Personen sind, mit denen ich hier am meisten zu tun habe. Es war auch der schwierigste Schritt für mich. Max hat eingeleitet, ich habe fortgeführt. Die Atmosphäre war sehr ruhig und klar. Das Verhältnis zu den Jungs ist sehr offen und gut. Natürlich gibt es Spieler, die enttäuscht und vielleicht etwas traurig sind, aber es gibt ebenso welche, die eine neue Chance sehen.

…seine Arbeit bis zum Saisonende: Ich bin sehr gerne bei Borussia Mönchengladbach und würde gerne bis zum Sommer weiterarbeiten, weil ich die Menschen hier alle sehr schätze. Mir ist klar, dass jedes negative Ergebnis und jedes Gegentor besonders gewertet werden, aber darauf bin ich, glaube ich, ganz gut vorbereitet.

…die Reaktion der Fans: Ich verstehe die Enttäuschung der Fans und kann sie bis zu einem gewissen Punkt auch total nachvollziehen. Aber es ist mir lieber, dass sie enttäuscht sind, als dass sie froh sind, dass ich gehen werde. Ich habe für mich eine persönliche Entscheidung getroffen, die meine Zukunft angeht. Aber ich habe hier immer mein Bestes gegeben und werde das bis zum Sommer tun. Ein Interessens- oder Gewissenskonflikt wird es nicht geben. Ich bin froh, dass mich hier im Verein ein paar Leute so gut kennen, um das richtig einzuschätzen.

…das kommende Bundesligaspiel am Samstag gegen Mainz: Bo Svensson hat viele Mainzer Tugenden wieder aufleben lassen. Die Mannschaft spielt aktuell sehr aggressiv und vorne mit viel Wucht, steht zudem sehr kompakt und macht jeden Meter, der notwendig ist. All das hat Mainz immer ausgemacht. Es entsteht dort gerade wieder etwas, was sehr positiv ist. Am Samstag wäre es aber sehr wichtig, wenn wir die drei Punkte hierbehalten.

Sportdirektor Max Eberl
Trainer Marco Rose

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