Rose: „Müssen auf den Punkt da sein“

In der digitalen Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimspiel am Samstagabend (20:30 Uhr) gegen den SC Freiburg sprachen Cheftrainer Marco Rose und Sportdirektor Max Eberl unter anderem über den Saisonendspurt, die hohe Belastung der Spieler und den kommenden Gegner.

Cheftrainer Marco Rose über…

…die Bedeutung der Partie: Wenn man auf die Tabelle schaut, sieht man sofort, dass es aufgrund der Konstellation ein sehr wichtiges Spiel für uns ist. Freiburg steht momentan in der Tabelle knapp vor uns und wir würden gerne wieder vorbeiziehen. Es ist für uns eine Herausforderung. Freiburg ist ein unangenehmer Gegner. Für uns ist es ein wichtiges Spiel, es geht um drei Punkte. Wir müssen am Samstagabend auf den Punkt da sein.

…die zurückliegenden Wochen: Im Verein hatten wir eine schwierige Phase, was die Punktausbeute betrifft. Auf Schalke haben wir dann vor der Länderspielpause endlich mal wieder dreifach gepunktet. Das war sehr wichtig. Darauf haben wir hingearbeitet und darauf haben wir uns konzentriert. Wir haben in dieser schwierigen Phase immer wieder beteuert, dass die Dinge intern genau so gelaufen sind, wie sie vorher gelaufen sind, dass im Innenverhältnis alles passt. Trotzdem ist man im Fußball immer auf Ergebnisse angewiesen, die waren nicht gut. Dass es dann unruhig wird, ist klar. Jetzt schauen wir, dass wir in den nächsten Wochen nochmal versuchen, in Tabellenregionen zu stoßen, die wir uns alle wünschen. Dafür arbeiten wir sehr hart. Zum Start dieser nächsten Wochen haben wir am Samstagabend ein schwieriges Spiel. Die nächste Aufgabe heißt SC Freiburg.

…der jüngste Bundesliga-Sieg auf Schalke: Der Sieg auf Schalke hat uns viel gegeben, er war unheimlich wichtig für uns. Ich glaube, dass man uns dort zum ersten Mal angemerkt hat, dass wir in den Wochen zuvor wenige Erfolgserlebnisse hatten. Man hat von draußen gespürt, dass es ein wichtiges Spiel war und wir unbedingt den Bock umstoßen wollten. Wir waren nicht ganz frei. Trotzdem haben die Jungs es sehr souverän und gut gemacht. Wir haben sehr fleißig gearbeitet, fleißig verteidigt und wenig zugelassen. Wir hatten selber wieder eine Menge Torchancen, waren in der einen oder anderen Situation ein wenig unsauber. Ich denke, dass die Jungs jetzt spüren und wissen, dass es in die letzte Saisonphase geht und wir dann versuchen müssen, das Maximale an Leistungen und Ergebnissen herauszuholen, um am Ende eine gute Tabellenkonstellation für uns zu schaffen.

…die Vorbereitung auf das Freiburg-Spiel: In der Länderspielpause hatten wir zehn Spieler hier. Demnach hätte es keinen Sinn gemacht, ein Testspiel für diese Zeit zu vereinbaren – auch im Hinblick darauf, dass wir zuvor sehr viele Spiele hatten. Die Jungs, die hier waren, haben sehr gut gearbeitet. Wir hatten gute, sehr intensive Trainingseinheiten. Wir haben viel gruppentaktisch trainiert. Zudem haben wir Spieler wie Joe Scally, Rocco Reitz und Jordan Beyer in der U23 eingesetzt, damit sie dort Spielpraxis bekommen. Am Samstag werden wir dann auf jeden Fall eine schlagkräftige Truppe aufs Feld bringen.

…den kommenden Gegner: Freiburg kommt grundsätzlich sehr über die Geschlossenheit und klare Strukturen. Die Mannschaft ist unheimlich gut organisiert, ist aber immer auch bereit, jeden Meter zu gehen. Freiburg kommt mit viel Selbstvertrauen hierhin, hat immer eine gute Idee. Das Team arbeitet extrem fleißig gegen den Ball, spielt gut Fußball, kann aber auch immer wieder mit einfachen Mitteln, dem ersten und zweiten Ball, für Gefahr sorgen und hat gute Standards. Vorne drin hat Freiburg Jungs, die treffen. Insgesamt hat der SCF gute Fußballer in seinen Reihen. Christian Streich ist zudem ein absoluter Trainer-Fuchs, der dort über Jahre hinweg ganz tolle Arbeit leistet.

…den eigenen Ansatz für das Spiel: Der Ansatz gegen Freiburg ist es, selber alle Basics auf den Platz zu bringen, gut organisiert zu sein. Wir müssen für die Aufgaben, die Freiburg uns stellen kann, gewappnet sein. Wir müssen selber mit dem Ball versuchen, das, was Freiburg uns an Aufgaben stellt, zu lösen und Tore zu erzielen.

…die Ziele für den Saisonendspurt: Wir haben unsere Ziele von Anfang an klar definiert. Diese sind sehr ambitioniert. Momentan hinken wir demnach etwas hinterher. Umso weniger Spiele es noch sind, spielt der Kopf auch eine große Rolle, man beginnt nachzudenken, was man zu verlieren oder zu gewinnen hat. Dementsprechend können sich die Dinge in der Tabelle nochmal verschieben. Die letzte Phase der Saison ist die, in der man auf den Punkt da sein muss. Man muss die Punkte einfahren, die notwendig sind, um seine Ziele zu erreichen.

…die hohe Belastung der Spieler: Die Nationalspieler kehren heute schon in den BORUSSIA-PARK zurück, weil wir Corona-Tests machen und sie regenerieren müssen. Grundsätzlich machen wir uns schon Gedanken über die Belastung für die Jungs in den vergangenen Wochen. Für die Nationalspieler ist zusätzlich zu der Belastung im Verein noch die Belastung durch die Länderspiele dazugekommen. Ich denke, dass die Jungs schon einen gewissen Verschleiß haben. Aber wir freuen uns natürlich, dass bis hierhin alle grundsätzlich gesund durchgekommen sind. Im Hinblick auf das Spiel am Samstag und mögliche Einsätze müssen wir in Gesprächen und im Abschlusstraining am Freitag sehen, wie jeder einzelne dasteht.  

…Matthias Ginter: Ich denke, dass es in Deutschland viele gute Innenverteidiger gibt. Auch wir hier im Verein haben sehr gute Innenverteidiger. Matze gehört dazu – ganz klar. Deswegen spielt er auch. Er ist ein wichtiger Faktor für uns. Sowohl mit als auch gegen den Ball gibt er uns in der Spieleröffnung sehr viel. Er ist sowohl bei uns im Verein als auch in der deutschen Nationalmannschaft ein absoluter Stammspieler. Das sagt einiges aus. Trotzdem ist Matze auch nur ein Mensch und hat in dieser Saison schon eine Menge Spiele in den Knochen.

...Jonas Hofmann: Ich bin regelmäßig mit Jonas im Austausch. Er hat leichte Corona-Symptome, aber grundsätzlich geht es ihm gut. Er hat zuhause auch Trainingsmöglichkeiten und nutzt diese im Rahmen dessen, was erlaubt und möglich ist.  

Sportdirektor Max Eberl über…

…die vergangenen Wochen: Für uns war es zuletzt keine einfache Zeit. Natürlich wollen wir den sportlich größtmöglichen Erfolg erreichen. Die Menschen, die uns begleiten, die Fans und Mitarbeiter, wollen wir mit guten Ergebnissen und Erfolgen erfreuen. Die Punkte waren aber nicht da, die Situation war nicht einfach. Trotzdem ist das Thema Haltung für mich ein ganz wichtiges – wie geht man miteinander um. Es gab gute Gespräche, die weniger emotional, sondern mehr rational waren. Dadurch wurde viel Verständnis füreinander geweckt. Und jetzt gilt es nach vorne zu schauen. Die Chance nach Europa zu kommen, die wir definitiv noch haben, wollen wir nutzen – zusammen für diesen Verein. Das haben wir immer alle gesagt, sowohl die Fans als auch wir im Verein: Der Verein steht über allem. Das versuchen wir nun in den verbleibenden Wochen dieser Saison bestmöglich zusammen umzusetzen.

…das Vorgehen beim Trainer-Scouting: Man beobachtet mögliche Trainer-Kandidaten nichtnur über zwei, drei Wochen. Man versucht sich über einen längeren Zeitraum einen Eindruck von jemandem zu machen. Man beobachtet dann Trainingseinheiten und sieht Spiele. Natürlich kann man nicht in die Kabine und hört nicht die Ansprachen dieses Trainers, aber man hört relativ viel auf dem Platz. Man bekommt schon mit, wie sich ein Trainer darstellt und wie er eine Mannschaft coacht. Heutzutage ist vieles sehr transparent. Man kann über ehemalige Spieler oder Weggefährten viele Informationen einholen – ohne dann aber abschließend zu wissen, ob das alles dann zu 100 Prozent beim Verein funktioniert. Beim Scouting geht es darum, die Wahrscheinlichkeit auszuloten, ob ein Trainer beim Verein funktioniert.

…SCF-Trainer Christian Streich: Christian ist ein Unikat im deutschen Fußball. Er ist ein großartiger Trainer und toller Mensch. Ich durfte schon häufiger mit ihm sprechen, das sind immer großartige Gespräche. Dabei merkt man, wie viel Tiefgang und Intelligenz bei ihm dabei ist, das ist besonders. Ich glaube nicht, dass Christian als Trainer nur in Freiburg funktionieren würde. Ich denke, dass er auch bei anderen Vereinen einen großartigen Job machen könnte. Aber er ist sehr verwurzelt in Freiburg, fühlt sich dort wohl und macht dort einen herausragenden Job.

…einen Austausch mit dem DFB: Natürlich gibt es im Bezug auf die Nationalspieler Absprachen mit dem DFB. Zu Beginn dieser Länderspiel-Saison gab es eine Absprache mit dem DFB, dass Matze aufgrund der hohen Belastungen ein Länderspiel nicht gemacht hat. Jetzt hatte der DFB aber drei Quali-Spiele. Und natürlich versucht der Verband dann auch seine beste Mannschaft aufzubieten. Der Trainer ist dafür verantwortlich, den größtmöglichen Erfolg zu erreichen. Einen Austausch in Bezug auf die Belastungssteuerung gibt es aber.

…Andreas Poulsen: Schon in der vergangenen Saison haben wir Andreas nach Wien verliehen. Schon damals war diese Leihe sehr erfreulich und erfolgreich. Er hat dort in seinen Rhythmus zurückgefunden. Nach einer Schulterverletzung haben wir ihn im Winter wieder dorthin verliehen. Mit der Entwicklung sind wie sehr zufrieden. Wir freuen uns, dass er wieder Schritte nach vorne macht. Stand jetzt kommt er aber im Sommer zu Borussia zurück und wird dann unter dem neuen Trainer seine Qualitäten zeigen können.

…Xabi Alonso: Über Xabi Alonso und seine Spielerkarriere muss man nicht viel sagen. Er ist einer der größten Spieler der letzten Zeit gewesen, der unfassbar große Erfolge gefeiert hat. Wir haben ein Gespräch geführt, haben uns kennengelernt. Er ist Trainer der zweiten Mannschaft von San Sebastian. Es war ein Fußball-Austausch. Ich konnte ihm nicht so viel bieten, wie er mir. Aber es war ein super interessantes und sehr spannendes Gespräch. Wenn solche große Namen Trainerkarrieren beginnen, tut das dem Fußball unheimlich gut.

Cheftrainer Marco Rose
Sportdirektor Max Eberl

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