Rose: „Wir brauchen einen guten Endspurt"

In der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel am morgigen Mittwochabend (20:30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim sprachen Cheftrainer Marco Rose und Sportdirektor Max Eberl über die personelle Situation, den kommenden Gegner und den Saisonendspurt.

Cheftrainer Marco Rose über…

…die personelle Situation: Jonas Hofmann und Denis Zakaria sind gut dabei. Wir werden heute im Abschlusstraining sehen, wie es bei ihnen mit Blick auf das Spiel am Mittwochabend läuft. Christoph Kramer kommt nach seiner Gelbsperre zurück. Yann Sommer fehlt hingegen weiterhin rotgesperrt. Zudem fallen Lars Stindl (Muskelfaserriss) sowie Torben Müsel und Julio Villalba (beide im Aufbautraining) weiter verletzt aus.

…den Saisonendspurt: Die Spiele und die Punkte, die wir noch holen können, werden weniger. Deswegen wollen wir bei der TSG wieder Punkte draufpacken, um den Abstand zu verkürzen und dranzubleiben. Wir brauchen nun einen guten Endspurt, weil wir in der Saison aus unterschiedlichen Gründen zu viele Punkte haben liegen lassen.

…den kommenden Gegner: Wir müssen den Gegner so nehmen, wie er kommt. Wir kennen die Qualitäten von Hoffenheim und wissen, dass es viele gute Offensivspieler hat und grundsätzlich offensiv denkt. Trotzdem hat die TSG in dieser Saison einige negative Ergebnisse bekommen, die ihr nicht so gepasst haben. Das macht auch immer etwas mit einer Mannschaft, das wissen wir selbst am besten. Das bedeutet auch, dass man irgendwann erst einmal wieder stabil stehen möchte. Gegen Leipzig und Leverkusen haben die Hoffenheimer nun jeweils 0:0 gespielt. Möglicherweise gibt ihnen das wieder Vertrauen.

…die eigene Marschroute: Wir müssen unser gewonnenes Vertrauen mit in die Partie nehmen und versuchen, unser Spiel durchzusetzen. Zudem wird es gegen diese spielstarke Mannschaft wichtig sein, gut zu verteidigen. Im Moment arbeiten die Hoffenheimer vorne drin aber auch viel mit einfachen Mitteln. Über Ihlas Bebou kommen sie mit hohem Tempo. Das gilt es zu bespielen und zu bearbeiten.

…Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß: Ich kenne Sebastian noch aus der Nachwuchsarbeit, wir sind dort auf Turnieren ab und zu zusammengekommen. Er ist ein guter Typ. Ich denke, wenn man sowohl als Spieler als auch als Trainer in der Bundesliga aufschlägt, hat man in seiner Karriere einiges richtig gemacht. Wenn man dann in der Bundesliga ankommt, ist man dieser ausgesetzt und wird jeden Tag gewertet. In erster Linie geht es dann um Ergebnisse und dann vielleicht auch um die Entwicklung. Ich glaube, im Zusammenhang mit Corona, der Bundesliga und dem internationalen Geschäft hatte Sebastian bisher kein einfaches Jahr. Aber ich finde, so wie er sich präsentiert und mit schwierigen Situationen umgeht, hat er das sehr gut im Griff.

…die Rote Karte von Marcus Thuram aus dem Hinspiel: Ich glaube, dass Marcus ein sehr reflektierter und smarter Junge ist, der damals einen großen Fehler gemacht hat. Ich denke, sein Gewissen wird vor der Partie in Hoffenheim noch einmal anschlagen, aber ich glaube, dass er und wir sehr ordentlich mit dieser Situation umgegangen sind. Er hat mehr als Reue gezeigt und für seine Zukunft sicherlich etwas mitgenommen. Es hat sich jetzt wieder sehr stark auf den Fußball konzentriert und gibt auf dem Platz sehr gute Antworten. Er hat sich wieder in eine sehr gute Verfassung gebracht und ich denke, dass die Fans von Borussia gerade wieder einen Tikus sehen, den sie sich wünschen. Ich bin mir sehr sicher, dass das auch so bleiben wird, weil er diesen Fehler kein zweites Mal begehen wird.

Sportdirektor Max Eberl über…

…die TSG Hoffenheim: Hoffenheim ist ein Klub, der sich dauerhaft in der Liga etabliert hat. Dieser Klub steht für einen Weg und er hat eine Idee, wie er seine Mannschaft aufbauen und Fußball spielen will. Natürlich hat sich die TSG durch ihren neuen Trainer wieder ein wenig verändert, aber Hoffenheim ist ein Verein, der Dauergast in der Bundesliga ist und mit dem wir uns messen. In der Vergangenheit haben wir uns um Europa duelliert, in dieser Saison hat Hoffenheim bisher nicht so gepunktet, aber wir kämpfen weiter um Europa.

…den Trainerstab für die kommende Saison: In der vergangenen Woche haben wir verkündet, dass Adi Hütter unser künftiger Trainer ist. Er wird seine beiden Assistenten aus Frankfurt mitbringen. Es ist legitim, dass der neue Trainer seine engsten Vertrauten mitbringt, bei allen anderen Staff-Mitgliedern, haben wir uns als Verein aber dazu entschieden, dass wir diese stellen. Diesbezüglich sind wir auf einem guten Weg. Wir werden die neue Saison wieder mit einem guten Trainerstab beginnen.

…über Frank Geideck: Frank Geideck ist 2009 zu uns gekommen und seitdem geblieben. Wir schätzen seine Qualitäten sehr, er ist ein sehr loyaler Mitarbeiter und wir freuen uns sehr, dass wir ihn haben. Er ist eine Konstante, über die wir sehr glücklich sind, und er wird auch unter Adi Hütter weiter Co-Trainer bleiben.

…die mögliche Einführung der neuen Super League: Gestern war ein einschneidender Tag für den Fußball und ich glaube, dass bis auf die zwölf Klubs, die der Super League angehören, alle der gleichen Meinung sind – dass Fußball und Sport aus einem Wettbewerb bestehen, dass man sich durch eine bestimmte Leistung für etwas qualifizieren kann und nicht per se irgendetwas in Stein gemeißelt ist. Dementsprechend ist es für uns ein absolutes No-Go, was dort gerade geplant wurde. Ich hoffe sehr, dass sich der Fußball weiterhin genauso dagegen auflehnt, wie er es gestern bereits getan hat.

…die Reform der UEFA Champions League: Bei dieser Reform geht man einen Kompromiss ein, dennoch bleibt der sportliche Wettbewerb im Vordergrund. Wir als Sportler kennen es nur so – man wird für seine gute Leistung belohnt. Wenn man erfolgreich ist, bekommt man mehr und das hat man sich dann eben auch verdient. Aber eben nicht durch eine Liga, die in Stein gemeißelt und eine reine Geldmaschine ist.