Auf dem Sprung: Jan Olschowsky

Jan Olschowsky ist bereits seit der U9 bei Borussia. Nach inzwischen 46 Einsätzen in der U23 träumt der 19-jährige Keeper nun von seinem Debüt in der Profimannschaft.

Obwohl er erst 19 Jahre alt ist, geht Jan Olschowsky bereits in seine 13. Saison als Borusse. 2009 wurde der damals siebenjährige Torhüter des SV Glehn zum Probetraining eingeladen und überzeugte auf Anhieb.  „Ich kenne eigentlich nichts anderes, als hier bei Borussia zu sein“, sagt der gebürtige Neusser, der sich selbst nicht nur als Spieler, sondern auch als Fan des VfL bezeichnet. Der Opa hat bereits Borussias Spiele am Bökelberg verfolgt, die Tante hat ihm 2006 die Mitgliedschaft geschenkt – nur der Vater schert ein bisschen aus. „Der war eher Bayern-Fan, aber mittlerweile hat sich das auch geändert“, lacht Olschowsky.

Seine Begabung war nicht nur für Nachwuchsdirektor Roland Virkus, der Olschowsky zufällig bei einer Partie seines eigenen Sohnes entdeckte, schon früh erkennbar. In den folgenden Jahren wurde er immer wieder bei Turnieren als bester Torhüter ausgezeichnet – und am 13. Oktober 2018 debütierte er für Borussias U23 im Spiel beim SV Straelen - im Alter von 16 Jahren. Olschowsky ist damit der jüngste jemals in der Regionalliga West eingesetzte Spieler. „Das war schon etwas Besonderes, aber ich hatte dennoch einen kühlen Kopf“, sagt Olschowsky, der ein gutes Jahr später auch sein Länderspieldebüt für die deutsche U19-Nationalmannschaft feierte – am Tag seines 18. Geburtstages.

Mit 18 Stammkraft in der U23

Und so war der damals noch 18-Jährige, obwohl er nach wie vor für die U19 spielberechtigt gewesen wäre, bereits in der Spielzeit 2019/20 Stammkraft in Borussias U23. Inzwischen kann er bereits auf die Erfahrung von 46 Regionalligaspielen zurückblicken. „Jan hat sich dort ziemlich gut bewiesen und in jungem Alter schon viele Spiele gemacht. Er ist stark auf der Linie und technisch sehr gut, vor allem auch mit dem Ball am Fuß“, sagt Nachwuchsdirektor Roland Virkus.

Die nächsten Schritte kann er schon seit drei Jahren bei den Profis erlernen. Denn schon im Alter von 16 Jahren nahm er immer mal wieder an den Trainings der Lizenzmannschaft teil, reiste als 17-Jähriger mit ins Trainingslager oder stand bei mehreren Testspielen im Tor. Im Sommer des vergangenen Jahres unterschrieb er seinen ersten, bis Juli 2023 gültigen Profivertrag. „Jan ist ein großes Torwarttalent, das sich hervorragend entwickelt hat“, so Sportdirektor Max Eberl.

„Profi-Vertrag war nur der erste Schritt“

„Der Profi-Vertrag war nur der erste Schritt“, sagt Olschowsky selbst, für den es keine Frage war, wo dieser erste Schritt erfolgen sollte. „Ich bin so lange hier, ich will mich hier durchsetzen.“ Als Torwart, für den in einer Mannschaft positionsbezogen eben nur ein Platz bleibt, ist dabei Geduld naturgemäß eine wichtige Tugend. „Grundsätzlich ist Geduld eine schwierige Eigenschaft. Man will schließlich das bestmögliche möglichst schnell haben“, sagt Olschowsky. Doch sie gibt ihm auch Zeit, weiter von den Erfahrungen des Torhüterteams um Yann Sommer, Tobias Sippel, Moritz Nicolas sowie den Trainern Uwe Kamps und Fabian Otte zu profitieren. Jeder stehe ihm hilfreich zur Seite und von jedem könne er etwas lernen, sagt Olschowsky. „Aber es ist auch wichtig, seinen eigenen Stil einzubringen. Man kann nicht nur alles kopieren.“

Also gilt es weiterhin, Tag für Tag hart zu arbeiten und fokussiert zu bleiben auf den Tag X, wie Jan Olschowsky den Moment des Bundesliga-Debüts nennt.  Und wenn er dann kommt, dieser Tag X – wie soll er aussehen? „Wenn ich eingewechselt werden würde, wäre es natürlich wahnsinnig cool, mit einem gehaltenen Elfmeter einzusteigen. Das wäre bilderbuchmäßig“, überlegt Olschowsky. „Aber eigentlich will ich dann einfach ein solides Spiel machen. Eines, in dem der Trainer, die Mitspieler, aber auch die Zuschauer sehen: Dem kann man vertrauen. Das ist das Wichtigste.“