Der Gegner: VfL Bochum

Am Sonntag (17:30 Uhr) ist der VfL Bochum (Foto: DFL/Getty Images/Lukas Schulze) zum Abschluss des 10. Bundesligaspieltags im BORUSSIA-PARK zu Gast. Wir stellen den kommenden Gegner der FohlenElf ausführlich vor.

Formkurve: Der VfL Bochum ist in der Bundesliga angekommen. Nach nur einem Sieg und vier Punkten aus den ersten sieben Spielen und unter anderem einer 0:7-Klatsche in München stabilisierte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Reis defensiv und spielte in drei der vergangenen vier Spiele zu Null. Die Bochumer kommen mit dem Rückenwind aus zwei Bundesliga-Siegen am Stück in den BORUSSIA-PARK. Bei Mitaufsteiger Greuther Fürth reichte ein später Treffer von Kapitän Anthony Losilla für einen 1:0-Auswärtssieg. Ein früher Treffer nach zwei Minuten und ein später in der Nachspielzeit brachten am vergangenen Spieltag einen 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt. Torhüter Manuel Riemann hielt dabei beim Stand von 1:0 einen Elfmeter. Unter der Woche setzte sich der VfL im DFB-Pokal im Elfmeterschießen gegen den FC Augsburg durch (7:6), nachdem das Spiel nach einer 2:0-Führung der Bochumer noch mit 2:2 in die Verlängerung ging. Bochum ist somit seit drei Pflichtspielen ungeschlagen. In der Bundesliga liegt der Revierklub mit zehn Punkten aus neun Spielen auf Rang 14 der Tabelle.

Trainer: Thomas Reis führte den VfL Bochum nach elf Jahren Zweitklassigkeit zurück in die Bundesliga. Er übernahm den Klub im September 2019 auf Platz 17 in der 2. Liga, schaffte den Klassenverbleib und in der nächsten Saison den Aufstieg. Der frühere Linksverteidiger war von 1995 bis 2003 auch als Spieler beim VfL und lief insgesamt 199-mal für die Bochumer auf. Außerdem spielte Reis für den FC Augsburg, Eintracht Trier, Eintracht Frankfurt und Waldhof Mannheim. Seine Trainerkarriere begann der 48-Jährige ebenfalls in Bochum. 2011 war er zunächst für die Frauenmannschaft des VfL zuständig, bevor er Co-Trainer der zweiten Mannschaft wurde. Von 2011 bis 2016 war er unter anderem Trainer der U19 und der zweiten Mannschaft sowie Co-Trainer der Profimannschaft. 2016 zog es Reis zum VfL Wolfsburg, bei dem er drei Jahre lang Trainer der U19 war. Im September 2019 folgte dann die Rückkehr nach Bochum, diesmal als Cheftrainer. Seine Mannschaft müsse in der Bundesliga „eklig auftreten“, forderte Reis vor der Saison. „Die Bundesliga ist eine Qualitäts-Liga und da geht es für uns unter anderem darum, die Räume eng zu machen und Zweikämpfe zu gewinnen."

System und Aufstellung: Thomas Reis setzt in der Regel auf ein System mit Viererkette. Zu Saisonbeginn und im vergangenen Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt spielte der VfL in einem 4-3-3, aber auch ein 4-2-3-1 oder ein 4-4-2 mit Raute haben die Bochumer schon gezeigt. Manuel Riemann wird ins Tor zurückkehren, nachdem Michael Esser im Pokal zwischen den Pfosten stand. Die Innenverteidigung bildeten bei den letzten beiden Zu-Null-Siegen in der Liga Vasilios Lampropoulos und Erhan Masovic. U21-Nationalspieler Armel Bella Kotchap, der in der Jugend drei Jahre im FohlenStall aktiv war, wäre die erste Alternative. Danilo Soares links und Cristian Gamboa rechts bilden die erfahrene Flügelzange der Viererkette. Konstantinos Stafylidis steht als Backup für beide Seiten bereit. Kapitän Anthony Losilla hält das zentrale Mittelfeld zusammen. Neben ihm könnten Elvis Rexhbecaj und Eduard Löwen zum Einsatz kommen. Sollte es einen „Zehner“ benötigen, wäre Milos Pantovic eine Option, er traf unter der Woche gegen Augsburg doppelt. Auf den Flügeln hat der VfL viel Geschwindigkeit. Gerrit Holtmann, Danny Blum, Christopher Antwi-Adjei und Takuma Asano sind temporeiche Außenspieler, die für Unruhe sorgen können. In der Spitze spielte zuletzt meist Sebastian Polter in Abwesenheit des verletzten Simon Zoller (Kreuzbandriss), auch Asano lief schon als zentraler Stürmer auf.

Im Fokus: Manuel Riemann: Als Elfmeterkiller war Manuel Riemann schon bekannt. Schließlich hat er in dieser Bundesligasaison beide Strafstöße pariert, die den Bochumer Gegnern zugesprochen wurden. Seit Beginn der Saison 2019/20 hat der 33-Jährige in Ligaspielen acht Elfmeter abgewehrt und nur sieben passieren lassen müssen. Dass er also im Pokalspiel gegen den FC Augsburg kurz vor Ablauf der Verlängerung für die eigentliche Nummer Zwei Michael Esser eingewechselt wurde, war kaum verwunderlich. Gehalten hat Riemann jedoch keinen Schuss, Arne Maier schoss lediglich über das Tor. Doch der gebürtige Oberbayer wurde trotzdem zum gefeierten Helden, indem er den entscheidenden fünften Elfmeter selbst verwandelte. „Dass ich einen ganz guten rechten Fuß habe, ist glaube ich bekannt. Es sind ja nur elf Meter. Ich war mir ehrlich gesagt ziemlich sicher“, sagte er im Nachhinein. Riemann ist nach Anthony Losilla der dienstälteste Spieler bei den Bochumern, seit 2015 ist er im Verein. Zunächst Nummer Zwei hinter Andreas Luthe, erkämpfte er sich ab der Rückrunde 2015/16 den Stammplatz. Seitdem ist Riemann der sichere Rückhalt des VfL und war in der Aufstiegssaison mit elf „weißen Westen“ auch maßgeblich an der Rückkehr in die Bundesliga beteiligt. In dieser Spielzeit hielt er bereits vier Mal seinen Kasten sauber, darunter die beiden zurückliegenden Spiele. Das letzte Liga-Gegentor musste Riemann am 2. Oktober in Leipzig hinnehmen.