Kleff: „Im Kern bleibe ich der gleiche: Ein junggebliebener Alter.“

Wolfgang Kleff wird am heutigen 16. November 75 Jahre alt. In einem ausführlichen Gespräch im aktuellen FohlenEcho-Magazin lässt Borussias Kult-Torhüter seine ereignisreiche Karriere Revue passieren.

Wolfgang Kleff ist eine absolute Legende der FohlenElf und untrennbar mit Borussias Historie verbunden. Acht Titel hat der Torhüter mit dem VfL gewonnen, die viertmeisten Pflichtspiele bestritten.  Lediglich Berti Vogts (528), Uwe Kamps (518) und Herbert Wimmer (460) standen häufiger für Borussia auf dem Platz als Wolfgang Kleff (421). Zwischen seiner ersten Partie im September 1968 und seiner letzten im Mai 1982 liegen fast 14 Jahre.

Das „FohlenEcho – Das Magazin“ hat Wolfgang Kleff anlässlich seines heutigen 75. Geburtstags zum großen Interview getroffen. Das vollständige Gespräch findet sich in der aktuellen Ausgabe 74 des Mitgliedermagazins. Hier ein Auszug:

Wolfgang, du hast vor ein paar Jahren mal gesagt, dass du im Kopf immer noch ein kleiner Junge seist. Gilt das auch noch als 75-Jähriger?

Kleff: Das bleibt so. Natürlich bin ich vom Geist her mit den Jahren vernünftiger geworden. Wobei, was heißt schon vernünftig…. (grinst). Dass man im Laufe der Jahre so manche Sache anders sieht als früher, ist normal. Aber der Kern eines Menschen, der bleibt gleich. Und mein Kern ist eben ein junggebliebener Alter. Ich mache gerne mal meine Späßchen und will mir meine Spontanität möglichst lange erhalten. Denn das bin ich. Ich kann mich nicht verstellen.

In deiner Karriere hast du eigentlich alles mitgemacht, was den Mythos Borussia ausmacht: Vom Pfostenbruch über den Büchsenwurf bis hin zum vermeintlichen Betrug in Madrid. Fühlst du dich selbst als Teil des Mythos?

Kleff: Ich fühle mich als Teil der Zeit und habe all das miterlebt. Oft werde ich gefragt, ob ich mich über tragische Momente, wie den Büchsenwurf oder den Betrug in Madrid, ärgere. Dann sage ich: Was Besseres konnte Borussia gar nicht passieren. Diese Ereignisse sind Teil der DNA des Vereins und unverwechselbar mit ihm verbunden. Jeder Fußballfan denkt doch direkt an Borussia, wenn er den Begriff „Büchsenwurf“ hört. Im Nachhinein war das sehr wertvoll für Gladbach. Wir waren ja schon beliebt, aber das alles hat Borussia noch sympathischer gemacht. Man fühlt mit einem Verein, der solche Sachen erlebt.

Vom 19. April 1969 bis zum 12. Juni 1976 hast du es in der Bundesliga auf unglaubliche 245 Spiele am Stück gebracht. Hast du damals speziell etwas für deine Fitness getan oder wie konnte das so lange funktionieren?

Kleff: Kurioserweise hatten wir damals noch nicht mal einen speziellen Torwarttrainer. Ich habe immer versucht, auf meinen Körper zu hören und das trainiert, von dem ich geglaubt habe, dass ich es gerade brauche: Sprungkraft, Schnelligkeit, Reaktion. Und ich habe mir über mögliche Formkrisen keine allzu großen Gedanken gemacht, sondern mir – und auch anderen – Fehler zugestanden. So geht man besser damit um. Fehler macht jeder mal, das darf man auch. Man sollte nur versuchen, sie anschließend nicht zu wiederholen.

An acht der zehn Titel, die Borussia in ihrer Historie gewonnen hat, warst du beteiligt. Gibt es einen, der für dich besonders wertvoll ist?

Kleff: Ja. Der DFB-Pokal 1973 gegen Köln. Nicht weil es gegen Köln ging, sondern weil es ein dramatisches Finale war. Ich liebe Endspiele. Natürlich sind Meisterschaften toll, wenn man am Ende ganz oben steht. Aber ein Endspiel – das ist einmalig, da war man so richtig aufgeregt, weil alles passieren kann. Von den Meisterschaften kommt diesem Gefühl vielleicht die von 1971 dem am nächsten. Das Fernduell mit den Bayern war wie ein Endspiel auf zwei Plätzen. Aber 1973 ist das Spiel der Spiele für mich. Von der Brisanz, dem Erfolg und weil es sicherlich auch eines meiner besten Spiele war. So etwas darf man erleben und man erlebt das nicht, wenn man in einer Saison fünf Spieltage vor Schluss Meister ist. Klar freust du dich dann auch. Aber ein knapper Endspielerfolg – das ist eine Explosion.

Wir wünschen dir noch einen wunderbaren 75. Geburtstag. Wie und mit wem feiert Wolfgang Kleff?

Kleff: Ich habe nichts geplant und werde wohl im kleinen Familienkreis feiern. Eine große Feier ist mir nicht so wichtig. Wichtiger ist mir, dass ich ein noch möglichst langes und vor allem gesundes Leben gemeinsam mit meinen Kindern habe. Und zum Thema Geburtstage allgemein sage ich immer: Man wird ja nicht plötzlich ein Jahr älter. Vom 15. auf den 16. November werde ich nur wieder einen weiteren Tag älter. So wie jeden Tag.

Das vollständige Interview findet sich in Ausgabe 74 von „FohlenEcho – Das Magazin“. Du willst auch das Mitgliedermagazin lesen? Dann mach dich Borussia!

Wolfgang Kleff hat die viertmeisten Pflichtspiele für Borussia bestritten. (421). Foto: Horstmüller
"Ich möchte noch ein möglichst langes und vor allem gesundes Leben haben", so Kleff.

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