Jantschke: „Kann auf dem Platz fast alles wieder machen“

Im Interview spricht Tony Jantschke über seine zuletzt im Training erlittene Gesichtsverletzung sowie Kopfverletzungen im Fußball im Allgemeinen. Zudem wagt der aktuell dienstälteste Borusse eine vorsichtige Prognose, wann er wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren kann.

Tony, zu Beginn erst einmal die Frage: Wie geht es dir?

Jantschke: Es ist so weit alles gut. Im Gesicht habe ich keine Schmerzen mehr, nur das Auge ist noch ein bisschen rot von der OP. Die Platten, die mir eingesetzt wurden, machen keine Probleme. Jetzt geht es aufwärts.

Du sprichst von Platten, was genau wurde da gemacht?

Jantschke: In meinem Gesicht war einiges gebrochen. In der rechten Gesichtshälfte habe ich deswegen jetzt einige Platten, aber das ist alles halb so wild. Es klingt spannender, als es ist. Ich muss aber den Ärzten und Pflegern im Bethesda-Krankenhaus ein großes Kompliment aussprechen, die haben einen super Job gemacht. Alles ist recht schnell abgeschwollen und von außen sieht man kaum noch etwas. Die Schnitte sind ganz gut geworden. Die drei außen und auch den im Mund merke ich kaum noch. Ich kann zum Glück wieder alles essen, die ersten Wochen ausschließlich mit Suppen und Joghurt waren schon etwas schwierig. Auch auf dem Platz kann ich bis auf Zweikämpfe und Kopfbälle fast alles wieder machen und werde, aller Voraussicht nach, sechs Wochen nach der OP wieder richtig einsteigen können.

Wirst du dann auf dem Platz eine Maske tragen?

Jantschke: Nein. Wir haben überlegt, ob wir das machen. Das Problem ist, dass die Maske nirgendwo fixiert werden kann, wenn auf einer Seite alles kaputt ist, weil sie auf alles drückt. Nach sechs Wochen ist dann aber auch alles ausgeheilt, dazu schützen die Platten noch einmal zusätzlich. Wer meine Spielweise und mich kennt, weiß, dass ich da wenig Angst habe, dass da nochmal etwas passiert. Demzufolge wird es nach sechs Wochen okay sein.

Du sprichst deine Spielweise an. Du bist jemand, der oft dahin geht, „wo es wehtut“.

Jantschke: Leider ja (lacht). Manchmal wünschte ich, ich wäre da vielleicht ein bisschen cleverer. Das Problem ist auch, dass ich nicht der größte Verteidiger bin, demzufolge bin ich oft auf Ellenbogenhöhe von manch anderem Spieler. Aber das gehört dazu.

Du bist im Training mit Jonas Kersken zusammengestoßen. Kann man soetwas manchmal einfach nicht verhindern?

Jantschke: Ich habe Jonas nicht gesehen und habe nur auf mein Tor geschaut. Dann kam ein langer Ball und wir sind zusammengestoßen. Es ist unglücklich gewesen, gerade weil es auch im Training passiert ist. Ich glaube, auch Jonas wird das nicht noch einmal passieren, er würde beim nächsten Mal wahrscheinlich auch eher zurückziehen. Aber Torhüter sind ja auch verrückte Kerle, die sich dann zurecht selbst schützen. Wir haben schon gescherzt, dass es mit Tobi Sippel nicht passiert wäre, weil er erfahrener ist und wahrscheinlich gedacht hätte: ‚Lass den Jantschke da reinspringen und ich gehe lieber weg‘. Aber wie gesagt, es war unglücklich. Meine Spielweise ist so, ich habe ihn nicht kommen sehen, dann hat es geknallt und dann war einiges kaputt.

Es gibt aktuell eine grundsätzliche Diskussion was Kopfverletzungen betrifft. Manche Spieler tragen Helme, es gibt Forderungen, dass das mehr tun sollten. Besprecht ihr so etwas in der Kabine?

Jantschke: Spieler, wie Chris Kramer und ich, die in ihrer Karriere schon die eine oder andere solche Verletzung hatten, besprechen das natürlich mal. Aber das Helm-Thema ist schwierig. Das von jetzt auf gleich umzustellen, gerade bei Spielern, die jahrelang ohne Helm gespielt haben, ist nicht einfach. Sicherlich könnte man vielleicht damit die eine oder andere Verletzung verhindern. Im Fußball hält es sich aber auch noch die Waage, was Gehirnerschütterungen betrifft, wobei da vielleicht auch nicht alles erkannt wird. Das ist ein Punkt, bei dem es noch sehr viel zu erforschen gibt. Ich bin auch für alles offen, was die Gesundheit schützt. Aber es ist wie bei allen Kontaktsportarten, es wird nicht alles komplett zu vermeiden sein.

Du bist häufig relativ schnell wieder auf dem Platz. Ist das auch die Erfahrung, dass dich so schnell nichts umhaut?

Jantschke: Manche bekommen einen Schlag aufs Knie und haben da dann einen Ballon, das ist bei mir nie so gewesen. Im Gesicht war es jetzt genauso. Bei der Verletzung haben die Ärzte gesagt, dass sie manchmal eine Woche warten müssen, bis sie operieren können, da die Schwellung erst abklingen muss. Bei mir konnten sie direkt am Verletzungstag operieren. Auch nach der OP sah ich schon nach zwei Tagen fast wieder normal aus. Das ist dann manchmal auch einfach Glück, dass mein Körper da nicht so hart reagiert. Ich höre immer auf die Ärzte, weil ich keine Ahnung habe. Die haben gesagt, nach sechs Wochen ist das in Ordnung und dann ist das für mich auch so.

Tony Jantschke arbeitet aktuell an seinem Comeback.
In dieser Spielzeit kam Jantschke beim Heimsieg gegen den BVB zum Einsatz.

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