Das Spiel aus der Hand gegeben

Der Tag danach: Eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben, ein weiterer Ausfall im Defensivbereich und eine wichtige Botschaft auf den Aufwärmshirts – alles Wichtige zur 2:3-Niederlage der FohlenElf gegen den VfB Stuttgart.

Die Geschichte des Spiels

Die Hausherren bestimmten im ersten Durchgang über weite Strecken die Partie und verzeichneten auch ein klares Chancenplus, doch die Fohlen konnten sich wieder einmal auf den starken Yann Sommer verlassen. Zudem zeigten sich zweimal eiskalt vor dem Tor. Nach einem Doppelpass mit Florian Neuhaus, der den Ball wunderbar ins Zentrum lupfte, sorgte Alassane Plea per Volleyabnahme ins rechte Eck für die 1:0-Führung. Die Schwaben rannten weiter an, doch auch den nächsten Treffer erzielte die FohlenElf. Nach einem schnellen Gegenangriff über mehrere Stationen landete eine Hereingabe von Plea am zweiten Pfosten, wo Marcus Thuram das Leder über die Linie drückte. Die Stuttgarter schüttelten sich nur kurz und schlugen nur vier Minuten später zurück. Nico Elvedi fälschte einen Schuss von Wataru Endo unglücklich in die eigenen Maschen ab. „Wir haben zwei erfolgreiche Konter vorgetragen, die richtig Spaß gemacht haben, aber dann haben wir es nicht geschafft, mit dem 2:0 in die Pause zu gehen, um sich dann neu zu sammeln. Der schnelle Anschlusstreffer hat Stuttgart zusätzliche Kräfte gegeben“, sagte Trainer Adi Hütter.

Den zweiten Durchgang begannen die Hausherren druckvoll und glichen sechs Minuten nach Wiederbeginn durch Chris Führich aus. Danach wurde Borussia von den wie entfesselt aufspielenden Schwaben immer tiefer in die eigene Hälfte gedrängt. „Nach dem Wechsel haben wir es nicht mehr geschafft, unsere Konter sauber zu Ende zu spielen und damit für Entlastung zu sorgen“, monierte Hütter und führte fort: „Zudem ist es uns nicht gelungen, gut zu verteidigen. Es geht nicht, dass wir fast alle wichtigen Zweikämpfe verlieren – das hat uns auf die Verliererstraße gebracht.“ Lange Zeit hielt ein glänzend aufgelegter Sommer die FohlenElf im Spiel, doch in der 83. Minute war auch der Schweizer machtlos, als Sasa Kalajdzic im Strafraum zu viel Platz hatte und überlegt zum 3:2 für den VfB abschloss. „Eine 2:0-Führung aus der Hand zu geben und das Spiel am Ende noch zu verlieren, ist sehr ärgerlich und enttäuschend. Stuttgart hat es uns vorgemacht, mit welcher Leidenschaft und Emotion man spielen muss“, konstatierte Hütter.

Das Medienecho

Kicker: „Nach dem zwischenzeitlichen 0:2 gegen im Abschluss kaltschnäuzige Gladbacher haben die leidenschaftlichen Schwaben aber nochmals alles mobilisiert und am Ende verdientermaßen den Sieg eingetütet.“

Rheinische Post: „Borussia hat die Chance vertan, sich weiter von der Abstiegszone abzusetzen, nach einer 2:0-Führung verloren die Gladbacher noch 2:3. Zunächst hatten sie sich im Angriff eiskalt gezeigt, waren aber insgesamt viel zu passiv und offenbarten in der Defensive bekannte Schwächen.“

GladbachLive: „Die Borussia musste eine 2:3-Niederlage beim VfB Stuttgart hinnehmen und ist wieder mittendrin im Existenzkampf. Bitter: Die Borussia verspielte eine klare Führung und somit auch die Chance, die größten Sorgen vorzeitig zu beenden.“

Der Spieler des Spiels

Die Fans in der FohlenApp kürten Yann Sommer zum „Spieler des Spiels“. Fast 70 Prozent aller User gaben ihre Stimme für den Keeper ab, der sein Team mit mehreren Glanzparaden vor einer höheren Niederlage bewahrte. An allen drei Gegentreffern war Borussias Nummer eins machtlos. „Wir haben verdient verloren“, befand Sommer nach dem Abpfiff und versuchte sofort den Blick nach vorne zu richten: „Wir sind jetzt als Team gefragt, diese Situation anzunehmen und uns zu wehren.  Es gilt, viele Dinge zu korrigieren, die wir im nächsten Spiel besser machen müssen.“

Die personelle Lage

In der Defensive hatte Trainer Hütter gestern nicht allzu viele Optionen. Jordan Beyer brummte eine Gelbsperre ab, Tony Jantschke musste wegen Knieproblemen passen, dazu fehlten Marvin Friedrich und Stefan Lainer krankheitsbedingt. „Es soll keine Ausrede sein, aber wir bekommen hinten auch deshalb nicht die nötige Stabilität rein, weil uns immer wieder wichtige Spieler aufgrund von Verletzungen fehlen. Trotzdem haben wir noch genug erfahrene Spieler. Wir müssen einfach besser in die Zweikämpfe kommen“, sagte Hütter. Am kommenden Samstag gegen Berlin wird in Ramy Bensebaini ein weiterer Defensivakteur fehlen. Der Linksverteidiger sah nach einem Foul an Konstantinos Mavropanos seine fünfte Gelbe Karte.

Die Besonderheit des Spiels

Die Borussen bereiteten sich gestern in Aufwärmtrikots mit der Botschaft „Stop war“ auf. Damit setzten die Fohlen ein Zeichen gegen den Krieg und für ein friedliches Miteinander. Auch beim Heimspiel am Samstag (18:30 Uhr) gegen Hertha BSC wird Borussia sich in Shirts mit dem gleichen Slogan aufwärmen. Im Anschluss wird diese Kleidung versteigert, der Erlös kommt den unter den Folgen des Kriegs leidenden Menschen in der Ukraine zugute.Borussia hatte bereits 94.263 Euro für diesen Zweck gegeben. Weitere Spenden können auf das Konto der Borussia Stiftung, IBAN DE11 4401 0046 0190 0134 68, Stichwort: „borussiahilft Ukraine“, überwiesen werden.

Statement zu den Vorfällen im Gästeblock

Zum Ende der gestrigen Partie in der Mercedes-Benz-Arena hat es im Gästeblock Auseinandersetzungen zwischen Ordnern und Fans gegeben, bei denen es Verletzte gab. Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers: „Die Bilder, die uns bisher vorliegen, sprechen nicht für ein angemessenes Vorgehen des Ordnungsdienstes. Da wird geprügelt, getreten, das ist rohe Gewalt und kein deeskalierendes Einschreiten. Das muss aufgearbeitet werden. Beide Vereine stehen dazu bereits seit gestern Abend im Austausch, die Polizei in Stuttgart ermittelt. Wir warten auf eine lückenlose Aufklärung unserer Kollegen aus Stuttgart.“

Die Tabellensituation

Im unteren Tabellendrittel haben sich der VfL Bochum (11./32 Punkte) durch ein 2:1 gegen Greuther Fürth und der VfL Wolfsburg (12./31 Punkte) durch ein 1:0 gegen Union Berlin erstmal aus der bedrohten Zone abgesetzt. Die FohlenElf steht mit 27 Zählern weiter auf Platz 13 – vier Punkte beträgt aktuell der Vorsprung auf Platz 16. „Natürlich schauen wir auf die Tabelle und wissen, wie schwierig es ist. Wir sind schon seit längerer Zeit in einer Region, in der es wahnsinnig gefährlich ist. Deswegen wären die Punkte in Stuttgart auch so wichtig gewesen“, sagte Hütter. Den Sprung auf Rang 14 hat am Wochenende der FC Augsburg (26) gemacht, der 1:0 bei Arminia Bielefeld (15./25) gewann und die Ostwestfalen damit überholte. Auf dem Relegationsplatz steht Hertha BSC (23), das Eintracht Frankfurt mit 1:4 unterlag. Die beiden Abstiegsränge belegen nach wie vor der VfB Stuttgart (22) und Greuther Fürth (14).

Der Ausblick

„Im Endspurt der Bundesliga-Saison ist jetzt jedes Spiel ein Endspiel“, blickte Trainer Hütter auf das Restprogramm der Fohlen. Neun Begegnungen stehen noch aus – das nächste davon am kommenden Samstag (18:30 Uhr) gegen Hertha BSC. Trainer Hütter weiß unabhängig vom Gegner um die Schwere der Aufgabe: „Wir sind nicht in der Situation, in der wir befreit aufspielen können. Wir müssen uns alles hart erarbeiten.“ Die Vorbereitung auf die Partie gegen den Hauptstadtklub nimmt die FohlenElf am Dienstag um 10:30 Uhr auf. Die beiden Einheiten am Mittwoch finden ebenso wie das Abschlusstraining am Freitag hinter verschlossenen Türen statt. Am Donnerstag bittet Trainer Adi Hütter seine Schützlinge um 10:30 Uhr auf den Platz. 

Marcus Thuram brachte Borussia zwischenzeitlich mit 2:0 in Führung.
In der 84. Minute sorgte Sasa Kalajdzic für den Stuttgarter Siegtreffer.
Joe Scally war für den erkrankten Stefan Lainer in die Startelf gerückt.
Nach dem Abpfiff stand Jonas Hofmann die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Die Borussen bereiteten sich in Aufwärmtrikots mit der Botschaft „Stop war“ auf.

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