Jähes Ende einer intensiven Partie

Der Tag danach: Ein nicht-sportliches Ende einer intensiven Partie, Genesungswünsche an Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann und zwei Jubilare – alles Wichtige zum Auswärtsspiel der Fohlen beim VfL Bochum.

Die Geschichte des Spiels

Im Eröffnungsspiel des 27. Bundesliga-Spieltags zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach vor 25.000 Zuschauern im Vonovia Ruhrstadion lief die 70. Spielminute als Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann von einem aus dem Publikum geworfenen Becher am Hinterkopf getroffen wurde. Schiedsrichter Benjamin Cortus unterbrach daraufhin das Spiel, beide Mannschaften sowie das komplette Schiedsrichtergespann zogen sich in die Katakomben des Stadions zurück. Eine gute Viertelstunde später wurde der Spielabbruch dann offiziell verkündet.

„Zunächst einmal wünsche ich dem Schiedsrichter-Assistenten gute Besserung“, sagte Borussias Sportdirektor Roland Virkus. „Sowas darf nicht passieren. Punkt. Sowas gehört sich einfach nicht. Dass ein tolles Fußballspiel auf diese Weise endet, ärgert mich – und nicht nur mich. Es ist ein cooles Fußballstadion, die Atmosphäre war gut – so ein Ende möchte niemand.“ Auch Co-Trainer Christian Peintinger, der in Bochum erneut den Corona-erkrankten Adi Hütter vertrat, fand nach dem Spielabbruch deutliche Worte: „Dass ein Spiel so enden muss, ist unheimlich traurig. Sowas hat auf dem Fußballplatz nichts verloren. Ich hoffe, dem Schiedsrichter-Assistenten geht es den Umständen entsprechend gut.“ Gittelmann wurde am Abend zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.

Bis zu diesem jähen Ende der Partie hatten sich der VfL Bochum und die Fohlen ein intensives Bundesligaspiel geliefert, das in der ersten Halbzeit von vielen Zweikämpfen und Nickligkeiten geprägt war. „Die ersten zehn, 15 Minuten haben wir benötigt, um ins Spiel zu kommen. Zu Beginn haben wir noch zu viele einfache Abspielfehler gemacht und waren teilweise zu lange am Ball. Danach haben wir eine sehr offene Partie gesehen“, sagte Peintinger.

Nach dem Seitenwechsel rissen die Fohlen das Kommando dann aber immer mehr an sich und gingen in der 55. Minute in Führung. Eine von Luca Netz getretene Ecke erreichte den im Rückraum platzierten Alassane Plea, der den Ball daraufhin volley nahm und durch die Beine von Erhan Masovic im linken Eck versenkte. Nur sechs Minuten später erhöhte Breel Embolo nach Zuspiel von Stefan Lainer mit einem wuchtigen Schuss aus etwa 16 Metern auf 2:0. „Zu diesem Zeitpunkt haben wir verdient auch in dieser Höhe geführt“, sagte Peintinger. Kurz darauf jedoch fand das Spiel sein jähes Ende, das alle Beteiligten fassungslos und traurig zurückließ.

Das Medienecho

Rheinische Post: „Über allem standen nach dem Spielabbruch in Bochum die Genesungswünsche an Linienrichter Christian Gittelmann. Er wurde von einem vollen Becher getroffen und im Krankenhaus untersucht.“

Express:Besonderes Spiel in der Bundesliga: Ohne ihre Cheftrainer eröffneten der VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach am Freitagabend den 27. Spieltag. Es wurde ein dramatischer Abend, denn ein Schiedsrichter wurde von einem Becher am Kopf getroffen. Das Spiel wurde abgebrochen! Dabei appellierte der VfL vorher noch an seine Fans und warnte sie: Bier ist nicht zum Werfen, sondern zum Trinken!“

Spiegel online: „Es ist der achte Spielabbruch in der Bundesligageschichte, zuletzt war 2011 die Partie zwischen dem FC St. Pauli und Schalke 04 ebenfalls wegen eines Becherwurfs vorzeitig beendet worden.“

Wie es jetzt weitergeht

Der Spielabbruch am Freitagabend in Bochum ist der achte Spielabbruch in der Bundesligageschichte. Zuletzt war 2011 die Partie zwischen dem FC St. Pauli und dem FC Schalke 04 ebenfalls wegen eines Becherwurfs vorzeitig beendet worden. Zum Zeitpunkt des Abbruchs führte Schalke am Millerntor damals mit 2:0. Nach dem Abbruch nun in Bochum wird das Schiedsrichter-Gespann einen Sonderspielbericht anfertigen, der den entsprechenden Gremien vorgelegt wird. Der VfL Bochum teilte noch am späten Freitagabend auf seiner Homepage mit: „Im Mittelpunkt steht nun die Täterermittlung, die Auswertung der Bilder läuft noch. Der VfL hofft auf eine schnelle Aufklärung und wird die Polizei bei ihren Ermittlungen tatkräftig unterstützen. Wer sachdienliche Hinweise zur Identifizierung beitragen kann, wendet sich bitte an die Polizeidienststelle Bochum.“ In der Stellungnahme heißt es weiter: „Im Falle einer Identifizierung wird der VfL Bochum 1848 weitere Schritte einleiten, zum Beispiel Stadionverbot, Vereinsausschluss oder Einzug der Dauerkarte, und behält sich Schadenersatzansprüche vor. Denn wir gehen davon aus, dass der VfL verbandsseitig bestraft wird.“

Die Zahl des Spiels

100: Gleich zwei Fohlen bestritten am Freitagabend ihr 100. Pflichtspiel für Borussia – Stefan Lainer und Marcus Thuram. Lainer, der 2019 von RB Salzburg an den Niederrhein gewechselt war, trug bislang in 78 Bundesligaspielen, 14 Europapokalspielen und acht DFB-Pokalspielen das VfL-Trikot und erzielte dabei insgesamt vier Tore. Tikus, der ebenfalls 2019 von EA Guingamp zu Borussia gekommen war, absolvierte derweil bisher 79 Bundesligaspielen, 14 Europapokalspielen und sieben DFB-Pokalspielen für die FohlenElf. Dabei erzielte der Franzose insgesamt 27 Tore und bereitete 22 weitere Treffer vor.

Die personelle Lage

Verzichten mussten die Fohlen in Bochum auf Nico Elvedi, Patrick Herrmann, Marvin Friedrich (alle Corona-positiv), Jonas Hofmann (Muskelfaserriss) und Mamadou Doucouré (muskuläre Probleme). Ramy Bensebaini kehrte nach seiner Gelbsperre zurück ins Team. Im Vergleich zum vorangegangenen Heimsieg gegen Hertha BSC nahm Peintinger zwei Änderungen in der Startelf vor. Für Joe Scally und Nico Elvedi rückten Stefan Lainer und Ramy Bensebaini in die Startelf.

Die Dreierkette vor Keeper Yann Sommer bildeten demnach Matthias Ginter, Jordan Beyer und Ramy Bensebaini. Auf den defensiven Außenbahnen spielten Stefan Lainer und Luca Netz. In der Mittelfeldzentrale kamen Manu Koné und Florian Neuhaus zum Einsatz. In der Offensive liefen Marcus Thuram, Alassane Plea und Breel Embolo auf.

Der Ausblick

Nach der Rückkehr aus Bochum am späten Freitagabend verabschiedeten sich die Fohlen in ein langes, freies Wochenende. Während sich die Nationalspieler zu Beginn der neuen Woche dann auf Länderspielreise machen, starten die übrigen Borussen am kommenden Dienstag mit einer Einheit um 10:30 Uhr in die neue Trainingswoche. Am Mittwoch stehen dann zwei Einheiten (10:30 Uhr und 15:00 Uhr) auf dem Programm, ehe zum Abschluss der Woche am Donnerstag und Freitag wieder jeweils einmal um 10:30 Uhr trainiert wird.   

Foto oben: imago images/kolbert-press

Co-Trainer Christian Peintinger vertrat erneut den an Corona und einer Kehlkopfentzündung erkrankten Adi Hütter.
Die Fohlen - hier Stefan Lainer - und Bochum lieferten sich eine umkämpfte Partie. Foto: imago images/Moritz Müller
Marcus Thuram und Stevie Lainer (nicht im Bild) absolvierten ihr jeweils 100. Pflichtspiel für Borussia. Foto: imago images/Jan Huebner
So bejubelten die Fohlen den Treffer zum 1:0 durch Alassane Plea.

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