Ein bitterer und enttäuschender Derby-Abend

Der Tag danach: Schon zur Pause mit 0:3 im Rückstand, eine Aussprache mit den Fans und drei verletzte Spieler – alles Wichtige zur 1:3-Niederlage der FohlenElf gegen den 1. FC Köln.

Die Geschichte des Spiels

Die Fohlen wurden schon in der fünften Minute eiskalt erwischt. Florian Kainz bediente von der linken Seite den im Zentrum postierten Anthony Modeste, der per Direktabnahme zur frühen Führung traf. In der Folge war Borussia um den Ausgleich bemüht, entwickelte im Spiel nach vorne jedoch zu wenig Durchschlagskraft. „Wir haben es nicht geschafft, den Schwung nach zehn Punkten aus den letzten vier Spielen mitzunehmen. Es ist unerklärlich, dass wir uns durch ein Gegentor so aus der Bahn werfen und uns die Butter vom Brot nehmen lassen“, sagte Trainer Adi Hütter. Voller Selbstvertrauen präsentierte sich hingegen der FC, der in der 20. Minute seinen zweiten guten Angriff zum 2:0 nutzte. Über mehrere Stationen landete der Ball bei Kainz, der aus fünf Metern mühelos einschob. Auf der Gegenseite verpasste Jonas Hofmann bei der bis dahin besten Gladbacher Chance, zu verkürzen. Stattdessen sorgten die Gäste noch vor dem Wechsel für die Vorentscheidung. Mark Uth schickte Dejan Ljubicic steil – und der Österreicher traf aus rund 14 Metern unhaltbar ins linke Eck.

In der zweiten Hälfte erlangten die Borussen zwar die Spielkontrolle, klare Chancen blieben bis aus wenige Ausnahmen jedoch aus. „Wir haben viel zu langsam, quer- oder zurückgespielt und haben dem Gegner relativ selten weh getan. Gegen eine Mannschaft, die körperlich spielt, aktiv ist und schnell umschaltet, haben wir viel zu wenig dagegenhalten können“, monierte Hütter. Die Kölner beschränkten sich weitgehend darauf, ihre Führung zu verteidigen. Das gelang ihnen auch bis in die Schlussphase, in der Breel Embolo nach einem langen Pass von Jonas Hofmann in der 85. Minute zumindest noch der Anschlusstreffer gelang. Dieser Treffer kam jedoch zu spät, um das Blatt womöglich noch zu wenden. „Das ist ein sehr bitterer Tag für uns. Unter dem Strich war das es zu wenig, und es ist total enttäuschend, was wir abgeliefert haben“, sagte Hütter und fügte an: „Wir wollten es ganz anders angehen und den Gegner unter Druck setzen. Das ist uns in keiner Phase des Spiels gelungen. Es ist unerklärlich, weil wir es in den Spielen zuvor viel besser gemacht haben.“

Kurz nach Abpfiff des Derbys drängten rund 70 Fans auf den Parkplatz zwischen dem BORUSSIA-PARK und dem gegenüberliegenden Borussia-8-Grad-Gebäude, um die Mannschaft zur Rede zu stellen. Neben Sportdirektor Roland Virkus, Geschäftsführer Stephan Schippers, Vizepräsident Rainer Bonhof und Co-Trainer Frank Geideck kamen auch Kapitän Lars Stindl, Yann Sommer, Tony Jantschke und Patrick Herrmann heraus, um mit den Anhängern zu sprechen. „Grundsätzlich kann ich verstehen, dass die Fans da draußen stehen und ihren Unmut äußern. Deswegen gibt es auch von meiner Seite nur eine Entschuldigung an alle Zuschauer, dass wir in einem so wichtigen Spiel eine so schlechte Leistung gebracht haben“, sagte Hütter. Nach einer knappen halben Stunde endete die Aussprache mit Applaus der Anhänger, die danach unter Begleitung von etwa 15 Polizisten wieder den Parkplatz verließen. 

Das Medienecho

Kicker: „Köln hat auch das zweite Rheinderby der Saison gewonnen (…). Der „Effzeh“ führte in Mönchengladbach zur Pause bereits mit 3:0 und ließ dann nichts mehr anbrennen, Embolos Treffer kam zu spät.“ 

Spiegel online: „Für den 1. FC Köln ging es im Rheinderby noch um die Qualifikation um den Europapokal, für Borussia Mönchengladbach wohl nur noch um Prestige. Das war bereits in der Anfangsphase zu erkennen.“

Rheinische Post: „Borussia hat auch das zweite Derby dieser Saison gegen den 1. FC Köln verloren – erstmals seit 32 Jahren. Auf das 1:4 im Hinspiel folgte am Samstag ein 1:3. Breel Embolos Tor kam viel zu spät.“

Die personelle Lage

In Ramy Bensebaini (spielte von Beginn an), Luca Netz (wurde zur Pause eingewechselt) und Tony Jantschke (saß auf der Ersatzbank) kehrten drei Spieler gestern wieder in den Kader zurück, so dass die Fohlen mit Ausnahme von Marvin Friedrich (im Aufbautraining) und Marcus Thuram (muskuläre Probleme) alle Mann an Bord hatten. Drei Akteure mussten gestern im Laufe des Spiels jedoch verletzt ausgewechselt werden. Matthias Ginter bekam kurz vor dem Gegentor zum 0:3 einen Schlag auf die Sohle ab und konnte nicht mehr weitermachen. László Bénes erlitt nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung eine Oberschenkelzerrung, Manu Koné knickte in der Schlussphase unglücklich um. „Ob und wie lange die drei ausfallen, können wir aktuell noch nicht sagen“, sagte Hütter.

Die Tabellensituation

Borussias positiver Lauf mit zehn Punkten aus den vorherigen Spielen ist durch die Derby-Niederlage beendet. Mit 37 Punkten findet sich die FohlenElf in der Tabelle dennoch weiter auf Platz elf wieder, weil die beiden direkt hinter ihr platzierten Teams, der VfL Bochum (36 Punkte, 0:3 in Freiburg) und der VfL Wolfsburg (34 Punkte, 1:6 in Dortmund) ihre Partien ebenso verloren. Das Polster auf den Relegationsplatz, den aktuell der VfB Stuttgart (28 Punkte, 0:0 in Mainz) belegt, beträgt bei noch ausstehenden vier Partien neun Zähler. „Nach einem solchen Spiel halte ich überhaupt nichts davon, dass wir die Saison in irgendeiner Form ausklingen lassen können“, sagte Hütter. „Wir sind gut beraten, in den letzten vier Partien noch einmal alles zu geben und zu versuchen, jedes Spiel bestmöglich zu bestreiten.“

Der Ausblick

Am kommenden Samstag (15:30 Uhr) gastiert die FohlenElf im vorletzten Auswärtsspiel dieser Bundesliga-Saison beim SC Freiburg. In die neue Trainingswoche starten die Fohlen am Dienstag um 10:30 Uhr. Am Donnerstag bittet Trainer Hütter seine Mannschaft ebenfalls um 10:30 Uhr auf den Platz. Die Einheiten am Mittwoch (zweimal) sowie am Freitag steigen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. „Es gilt jetzt erst einmal, diese schmerzhafte Derby-Niederlage zu verdauen, ehe wir uns dann ab Dienstag auf das Spiel in Freiburg vorbereiten“, sagte Hütter.

Florian Kainz ließ Yann Sommer beim 2:0 in der 20. Minute keine Abwehrchance.
Der Anschlusstreffer von Breel Embolo zum 1:3 kam zu spät.
Matthias Ginter musste zum Ende der ersten Hälfte verletzt ausgewechselt werden.

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