So lief die Mitgliederversammlung 2022

Am heutigen Montagabend sind rund 1.800 Mitglieder zur rund zweistündigen Jahreshauptversammlung in den BORUSSIA-PARK gekommen. Neben den Jahresberichten standen Ehrungen und Wahlen auf dem Programm.

„Wir sind froh und glücklich, dass wir wieder persönlich zusammenkommen können“, sagte Präsident Rolf Königs zu Beginn der Veranstaltung. Fortan übernahm Andreas Heinen die Rolles des Versammlungsleiters. Nach dem Gedenken an die 175 seit der letzten Versammlung verstorbenen Mitglieder sowie mehrere Ex-Borussen wie Vizepräsident Siegfried Söllner, Rainer Hallwas, Jordi Bongard, Gerd Zimmermann oder Friedel Schicks folgte die Ehrung von sechs langjährigen Mitgliedern. Aus den Händen des Präsidiums bekamen die anwesenden Jubilare auf der Bühne ihre Auszeichnungen überreicht.

Bericht der Vereinsführung

In seiner Ansprache an die Mitglieder blickte Präsident Rolf Königs die zurückliegende Saison zurück. „Wir sind wirtschaftlich sehr ordentlich durch die schwierige Zeit gekommen, sportlich haben wir unsere Ziele nicht erreicht“, sagte Königs. Zunächst erinnerte er an das 5:0 der FohlenElf im DFB-Pokalspiel gegen Bayern München. „Das war ein besonderer Tag und ein historischer Sieg“, sagte Königs, der daraufhin über den Rücktritt von Sportdirektor Max Eberl sprach. „Max war 23 Jahre bei Borussia als Spieler, Nachwuchskoordinator und Sportdirektor hier tätig. Er hat gute Arbeit geleistet. Der 28. Januar war kein guter Tag. Wir waren traurig“, sagte Königs. Als Nachfolger stellten die Fohlen kurz darauf Roland Virkus vor. Königs: „Er ist seit 1990 in verschiedenen Funktionen im Verein tätig. Und wir sind fest davon überzeugt, dass er die richtige Wahl für diesen wichtigen Posten ist.“

Ein großes Thema bei Borussia war in den vergangenen Wochen die Unterstützung für die Menschen in der Ukraine. Eine Spendenaktion der Fohlen brachte zunächst eine Gesamtsumme in Höhe von 180.000 Euro ein, die Ausrichtung des Benefizspiels gegen die ukrainische Nationalmannschaft brachte weitere 141.000 Euro ein, durch die Übertragung auf ProSieben kamen weitere 510.000 Euro hinzu. „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Beitrag für die Menschen in der Ukraine leisten konnten“, sagte Königs.

Borussias Präsident hob hervor, dass alle wichtigen Partner wie flatex und Puma ihr Engagement verlängert und dass er froh war, dass im Frühling mit dem Ende Corona-Einschränkungen der BORUSSIA-PARK endlich wieder komplett mit Zuschauern ausgelastet werden durfte. „Es war ein wunderbares Gefühl, dass wir wieder im Stadion zusammenkommen durften“, sagte Königs. Dass Borussia und Trainer Adi Hütter am Saisonende getrennte Wege gegangen seien, sei eine gemeinsame Entscheidung beider Parteien gewesen. „Das war ein Abgang mit Stil“, sagte Königs.

Zweimal wurde die Rede von Borussias Präsident kurz unterbrochen, weil sowohl das neue Präsidiumsmitglied, Dr. Stefan Stegemann, als auch der neue Geschäftsführer Markus Aretz ein paar Worte an das Publikum richten wollten. „Ich bin der Neue. Und wenn es um Fußball geht, ist Borussia schon seit den 70er-Jahren meine einzig wahre Liebe“, verkündete Borussias neuer Vizepräsident, der seit mehr als 30 Jahren bei Borussias Trikotärmelsponsor Sonepar tätig ist. „Als Schnittstelle in meiner beruflichen Funktion sind ab sofort andere in unserem Unternehmen zuständig, da möchte ich jeden Interessenskonflikt vermeiden“, betonte Stegemann.

Markus Aretz ist bereits seit 1999 im Verein tätig. Zunächst als Pressesprecher, später als Direktor der Medien- und Kommunikationsabteilung. Kürzlich wurde er nun in Borussias Geschäftsführung berufen. „Wir können stolz sein, was der Verein in den vergangenen Jahren erreicht hat, aber es liegt gerade nach der schwierigen Corona-Zeit viel Arbeit vor uns. Ich bin sehr gerne bereit, hier Verantwortung übernehmen und freue mich auf die spannenden Aufgaben“, sagte Aretz.

Jahresberichte von Roland Virkus

Nach dem Finanzbericht von Geschäftsführer Stephan Schippers, der das Geschäftsjahr 2021 einordnete, trat Sportdirektor Roland Virkus ans Mikrofon. „Ich bin sehr stolz, dass ich heute vor ihnen stehen darf und gehe meine Aufgabe voller Demut an“, eröffnete Virkus seine Ansprache und stellte sich im Anschluss den Mitgliedern vor. „Ich bin seit 32 Jahren in diesem Klub. Es war nie in meiner Lebensplanung, Sportdirektor zu werden. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, wohlwissend, dass es eine große Verantwortung ist.“

In seiner Analyse der zurückliegenden Saison sprach er über den schwierigen Start. „Wir hatten nie eine personelle Stabilität in dieser Phase, deshalb die magere Ausbeute“, sagte Virkus. Als viele verletzte Spieler zurückgekommen seien, habe Borussia aus sieben Spielen 14 Punkte geholt und die Bayern aus dem DFB-Pokal geworfen. Danach folgte eine schwache Phase mit nur noch wenigen Punkten bis zum Ende der Hinrunde, darunter das 1:4 beim 1. FC Köln und das 0:6 gegen den SC Freiburg. „Wir hatten in dieser Phase keine defensive Stabilität und keine Konstanz. Aber zumindest haben sich viele junge Spieler in den Vordergrund gespielt, die für die Zukunft des Vereins sehr wichtig sind“, so Virkus.

Von der Zielsetzung, den erneuten Einzug in den internationalen Wettbewerb, sei Borussia weit entfernt gewesen. Spätestens nach dem 2:3 beim VfB Stuttgart habe es sogar ernsthafte Abstiegssorgen gegeben. „Jetzt gab es nur noch ein Ziel: den Klassenerhalt“, sagte Virkus. Mit den wichtigen Siegen gegen Hertha BSC und in Bochum sei der Mannschaft ein großer Schritt gelungen. Als der immense Druck von ihr gefallen sei, habe sie aus den letzten neun Spielen 18 Punkte geholt und in der Rückrundentabelle noch auf Rang sieben gelandet. „Wir haben erstmals seit 2011 keinen einstelligen Tabellenplatz erreicht, dennoch haben wir es geschafft, uns aus einer komplizierten Lage zu befreien und den Klassenerhalt recht früh zu sichern. Andere Klubs wären in einer ähnlichen Situation abgestiegen, wir sind am Ende Zehnter geworden. Daher muss man zumindest damit zufrieden sein“, sagte Virkus. Zum Ende der Zusammenarbeit mit Trainer Adi Hütter sagte Virkus: „Unsere Ansätze passten nicht zusammen, deshalb war die Trennung einvernehmlich.“

Für die kommende Saison gelte es, wieder zurück zur Borussia-DNA zu gelangen und einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. „Es wird ein Übergangsjahr, um dann mit Anlauf wieder große Ziele zu erreichen“, so Virkus. Es müsse daran gearbeitet werden, wieder Konstanz und defensive Stabilität zu erlangen. „Wir müssen uns wieder auf unseren Stärken besinnen, den borussia-typischen Fußball etablieren und verstärkt auf junge Spieler setzen, die hier den nächsten Schritt machen möchten“, betonte Virkus.

Zum Abschluss seiner Rede äußerte Virkus gleich mehrere Wünsche: „Ich wünsche mir volle Stadien, zwei Derbysiege und, dass wir wieder gemeinschaftlich anpacken, um die Ziele zu erreichen, die realistisch sind.“ Zur vakanten Trainerposition sagte Virkus: „Bei der Trainerfrage ist es unabdingbar für die Zukunft des Vereins, eine gute Entscheidung zu treffen. Das benötigt Zeit. Wir haben ein klares Anforderungsprofil erstellt und sind in diversen Gesprächen.“

Entlastungen der Gremien

Auf das Verlesen des Berichts des Wirtschaftsprüfers wurde wie schon in den Vorjahren verzichtet. Als nächstes war Prof. Dr. Reiner Körfer mit dem Bericht des Aufsichtsrats an der Reihe. „Normalerweise müsste man einer Vereinsführung, die zweimal in Folge Verluste aufweist, als Aufsichtsrat die Rote Karte zeigen. Doch das wäre auf Grund der Pandemie absoluter Unsinn“, sagte Körfer. Die handelnden Personen hätten in der schwierigen Zeit eine äußerst gute Arbeit geleistet. Nach einer Aussprache der Mitglieder mit den Borussia-Verantwortlichen entlasteten die anwesenden Mitglieder mit großer Mehrheit den Aufsichtsrat, das Präsidium sowie die Abteilungen.

Ehrenrat und Aufsichtsrat im Amt bestätigt

Zum Ende der Mitgliederversammlung standen die Wahlen für Borussias Aufsichtsrat und Ehrenrat an. Für den Ehrenrat kandidierten Herbert Laumen, Matthias Neumann und Mirko Sandmöller. Alle drei wurden mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt. Andreas Heinen, Rolf Göttel, Volker Klüttermann, Elmar Kreuels und Gerald Ruch waren im Vorjahr in den Ehrenrat gewählt worden.

Norbert Bocks stellten sich erneut für den Aufsichtsrat zur Verfügung und wurden ebenso mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt. Dr. Ewald Hansen, Michael Hollmann, Dr. Jürgen Kämper, Prof. Dr. Reiner Körfer, Stefan Krebs und Dr. Dirk W. Rosenbaum komplettieren das Gremium.

Präsident Rolf Königs (links) und Vizepräsident Rainer Bonhof.
Nahm erstmals bei einer Mitgliederversammlung auf dem Podium Platz: Borussias neuer Vizepräsident Dr. Stefan Stegemann.
Geschäftsführer Stephan Schippers.
Sportdirektor Roland Virkus.

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