Ein starker Test mit kleinen Schönheitsfehlern

Der Tag danach: Viele Chancen herausgearbeitet, gut gegen den Ball gearbeitet und auf der linken Abwehrseite improvisiert – alles Wichtige zum 5:2 (1:0)-Erfolg der Fohlen im Testspiel gegen Viktoria Köln.

Die Geschichte des Spiels

„Das war kein Vorbereitungs-, sondern ein richtig hartes und gutes Testspiel. Wie die Jungs das angenommen haben, damit bin ich sehr zufrieden“, sagte Cheftrainer Daniel Farke nach dem 5:2-Erfolg gegen den Drittligisten. Bereits im ersten Durchgang war seine Mannschaft tonangebend, konnte sich aber lediglich zwei klare Chancen herausspielen. Die erste davon vergab Hannes Wolf noch. Besser machte es kurz vor der Pause Florian Neuhaus, der den Ball aus knapp 20 Metern flach ins rechte Eck schlenzte. „Wir standen in der ersten Hälfte sehr kompakt, hatten viel Dominanz sowie Ballbesitz und eine gute Struktur in der Spieleröffnung. Der Punch im letzten Drittel hat allerdings etwas gefehlt“, sagte Farke.

Nach dem Wechsel schlug sich die Überlegenheit der FohlenElf auch in Toren nieder. Per Doppelschlag erhöhten Jonas Hofmann mit einem abgefälschten Schuss sowie Lars Stindl per Direktabnahme auf 3:0. Nach einem Abspielfehler von Torwart Moritz Nicolas waren dann die Gäste durch Patrick Sontheimer erstmals erfolgreich. Die Fohlen antworteten aber prompt, nach scharfer Hereingabe von Hofmann stellte Joe Scally den alten Abstand wieder her. In der Schlussphase verkürzte Viktoria nach einem schnellen Gegenangriff durch Ben Hompesch zwar nochmal auf 4:2, der Schlusspunkt der Partie war aber Borussia vorbehalten. Nach einem Foulspiel von Jamil Siebert an Scally verwandelte Hofmann den fälligen Strafstoß zum 5:2-Endstand.

„In der zweiten Hälfte waren wir sehr dominant in unserem Offensivspiel, haben viele gefährliche Szenen kreiert und hätten sogar noch mehr Tore schießen können. Aber so viele Chancen herauszuarbeiten und fünf Treffer gegen einen Drittligisten zu erzielen, ist richtig gut“, sagte Farke. Einzig die beiden Gegentore ärgerten Borussias Cheftrainer ein wenig. „Wir haben insgesamt sehr gut verteidigt und gegen den Ball gearbeitet. Hätten wir zu null gespielt, hätten wir von einem fast perfekten Testspiel sprechen können. Diese zwei Szenen haben nochmal aufgezeigt, dass man zu jeder Sekunde hellwach sein muss. Es gibt allerdings auch Schlimmeres, als in einem Testspiel noch den einen oder anderen Fehler zu machen.“

Das Personal

Mit Ausnahme von Christoph Kramer und Moritz Nicolas, die den gesamten Test durchspielten, kamen alle übrigen Borussen jeweils 45 Minuten zum Einsatz, so dass sich auch nochmal junge Spieler wie Simon Walde, Yvandro Borges Sanches, Torben Müsel oder Conor Noß auf sich aufmerksam machen konnten. „Diese Jungs machen es bislang wirklich hervorragend und bringen viel frischen Wind herein“, lobte Farke.

Auf der linken Abwehrseite wurde Borussias Cheftrainer erneut zum Improvisieren gezwungen, denn die etatmäßigen Spieler für diese Position – Ramy Bensebaini und Luca Netz – fielen beide noch wegen einer gerade erst überstandenen Corona-Infektion aus. Sie wurden von Hannes Wolf und Joe Scally vertreten. „Ramy hat bisher die komplette Vorbereitung mit dem Team verpasst, Luca war nur die ersten Tage dabei. Beide haben entsprechend noch Trainingsrückstand. Es ist wichtig, dass wir die Jungs jetzt nach und nach integrieren. Wahrscheinlich können Ramy und Luca in Kürze wieder mit der Mannschaft trainieren. Ob es am Wochenende schon zu einem Einsatz reicht, müssen wir sehen“, sagte Farke.

Der Ausblick

Viel Zeit sich mit dem weiteren gelungenen Test gegen Viktoria Köln zu beschäftigen, haben die Borussen nicht, denn bereits am Wochenende warten die nächsten Nagelproben auf sie. Zunächst ist die FohlenElf am Samstag (14:00 Uhr) zu Gast beim belgischen Erstligisten Standard Lüttich, am Sonntag nimmt sie dann ab 16:00 Uhr am „schauinsland reisen CUP DER TRADITIONEN“ in Duisburg teil, wo sie in jeweils 1x45 Minuten auf den Drittligisten MSV Duisburg und den spanischen Erstligisten Athletic Bilbao treffen. Karten für beide Tests gibt’s im Online-Ticketportal. In den drei Begegnungen sollen sich die bislang guten Eindrücke, die Farke von seiner Mannschaft gewonnen hat, weiter verfestigen. „Das Offensivspiel sieht schon sehr gut aus, trotzdem müssen wir weiter daran arbeiten. Es gilt, auf den Punkt topfit zu sein, wenn der DFB-Pokal und die Meisterschaft losgehen.“