Ein knappes Spiel über die Linie gebracht und die Sinne geschärft

Der Tag danach: Eine historisch gute Punktausbeute nach drei Spieltagen, der erste Zu-Null-Sieg der Saison und die Bayern vor der Brust – alles Wichtige zum 1:0-Heimsieg der FohlenElf gegen Hertha BSC.

Die Geschichte des Spiels

Zum Auftakt des dritten Bundesligaspieltags entwickelte sich zwischen Borussia und der Hertha früh ein offener Schlagabtausch mit Chancen hüben wie drüben. Ein Strafstoß brachte die FohlenElf schließlich vor der Pause in Front: Eine Hereingabe von Jonas Hofmann landete unglücklich am Arm von Herthas Maximilian Mittelstädt. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck entschied sofort auf Elfmeter, den Alassane Plea zum 1:0 verwandelte (34.). „Wir haben in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Gegenpressing gezeigt und gegen eine kompakte Berliner Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit sehr viele Chancen kreiert“, lobte Trainer Daniel Farke.

Nach dem Seitenwechsel war vor allem die Defensive der Fohlen gefordert, da die Gäste aus der Hauptstadt auf den Ausgleich drückten. Ko Itakura und Co. hielten dem Druck jedoch Stand und Berlin vom eigenen Tor weitgehend fern. In der 68. Minute hätte Hofmann für etwas Ruhe aus Mönchengladbacher Sicht sorgen können, nachdem Jöllenbeck Borussia nach Betrachtung der TV-Bilder erneut einen Handelfmeter zusprach – Filip Uremovic sprang das Leder bei einem Kopfball von Ramy Bensebaini an den Arm und sah dafür im Anschluss sogar noch Gelb-Rot. Berlins Schlussmann Oliver Christensen hatte jedoch die richtige Ecke geahnt und sein Team mit einer Parade im Spiel gehalten.

„Wenn wir auf 2:0 gestellt hätten und der Gegner auf zehn Mann dezimiert ist, wäre das Spiel wohl durch gewesen. So ist das Momentum nochmal gewechselt. Wir sind offensiv nicht an unser Limit gekommen. In solchen Spielen musst du dann aber defensiv alles wegverteidigen und das haben wir gemacht“, analysierte Cheftrainer Daniel Farke und ergänzte: „Das Verteidigen, gerade in der letzten Linie, war gut. Hertha hat viel Qualität. Das war für uns ein brutal kompliziertes Spiel. Umso glücklicher bin ich, dass wir die drei Punkte hierbehalten konnten. Jetzt können wir das Wochenende genießen.“

Das Medienecho

Rheinische Post: „Beim 1:0-Erfolg war Alassane Plea der einzige Torschütze des Abends, er traf per Elfmeter. Ein anderer Gladbacher verpasste die Vorentscheidung vom Punkt, doch in Überzahl verteidigten die Borussen den Sieg.“

Kicker: „Borussia Mönchengladbach hat auch das zweite Heimspiel der Saison gewonnen. Mit sieben Punkten nach drei Spielen - mehr hatte Gladbach zu diesem Zeitpunkt noch nie - übernahmen die Fohlen zumindest über Nacht die Tabellenführung.“

Spiegel: „Borussia Mönchengladbach bleibt in der Bundesliga ungeschlagen und klettert zumindest bis zum Samstag an die Tabellenspitze. Gegen Hertha BSC benötigte die Borussia allerdings einen Handelfmeter zum Sieg.“

Der Spieler des Spiels

Ko Itakura: Daniel Farke beorderte den Japaner auch im dritten Bundesligaspiel in die Startelf – und dieser zahlte das Vertrauen des Trainers mit einer starken Leistung zurück. Itakura strahlte erneut sehr viel Ruhe neben seinen Defensivkollegen aus und erstickte mehrere Berliner Angriffe mit wichtigen Tacklings im Keim. Die User in der FohlenApp honorierten diese Leistung und wählten den 25-Jährigen wie schon beim Auswärtsduell auf Schalke zum „Spieler des Spiels“. 35,2 Prozent aller Stimmen entfielen auf den 1,88 Meter hochgewachsenen Abwehrmann, der sich damit knapp vor Torschütze Alassane Plea (31,3 Prozent) durchsetzte.„Ko hat ein herausragendes Spiel gemacht. Seine Körpersprache und sein Spiel mit dem Ball waren exzellent“, lobte Farke. „Ich bin aber trotzdem weiterhin vorsichtig, ihn zu früh zu hochzuloben. Es war erst sein drittes Bundesligaspiel. Bisher sind wir aber brutal zufrieden mit Ko, er darf gerne so weitermachen.“

Die Zahl zum Spiel

0: Zum ersten Mal in dieser Saison blieb die FohlenElf am Freitagabend ohne Gegentor. „Das ist wichtig für unser Selbstvertrauen“, betonte Daniel Farke. Ein hart erkämpftes 1:0 schärfe manchmal mehr die Sinne als ein hoher Sieg „und zeigt, dass wir in der Lage sind, auch enge Spiele über die Linie zu bringen und zu Null zu spielen.“

Die personelle Lage

Kapitän Lars Stindl kehrte nach überstandener Faszienverletzung im Oberschenkel zurück in den Kader. Somit hatte Cheftrainer Daniel Farke erstmals in dieser Saison alle Mann an Bord, setzte aber zum dritten Mal in Folge auf die gleiche Startaufstellung. „Einerseits ist es meiner Meinung nach zu Beginn einer Saison wichtig, nicht zu viel hin und her zu wechseln und der Mannschaft somit Stabilität zu verleihen“, so der Coach. „Andererseits haben es die Jungs auch einfach gut gemacht, sodass die Bereitschaft, extrem viel zu ändern, einfach nicht gegeben ist.“

In der ersten Minute der Nachspielzeit kam indes Hannes Wolf gegen Hertha zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für Borussia nach seiner Leih-Rückkehr von Swansea City. „Es war unglücklich für ihn, dass er die wichtige Phase kurz vor dem Saisonstart wegen einer Verletzung verpasst hat. Je länger er jetzt beschwerdefrei ist, desto größer werden die Chancen für ihn, auch zum Einsatz zu kommen“, hatte Farke bereits vor dem Spiel auf der Pressekonferenz angekündigt.

Die Tabellensituation

Borussia hat von Freitag auf Samstag auf dem ersten Tabellenplatz in der Bundesliga genächtigt. „Von mir aus kann die Liga jetzt zu Ende sein, dann wären wir Meister“, sagte etwa Christoph Kramer mit einem Augenzwinkern. Trainer Farke bekräftigte derweil, dass er der Tabellenführung zu diesem Zeitpunkt logischerweise noch keine große Bedeutung beimisst. „Wichtig sind die sieben Punkte, die kann uns keiner mehr nehmen. Diese Ausbeute ist nach den vielen schwierigen Monaten, die hinter uns liegen, Gold wert“, so der 45-Jährige. „Es hilft uns in unserem Bestreben, wieder Stabilität in diesen Verein zu bekommen und zu unseren Werten zu stehen.“

Der Ausblick

Für die FohlenElf geht es am kommenden Samstagabend (18:30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München weiter. Die Vorbereitung auf das Duell mit dem Rekordmeister, der zum Abschluss des dritten Bundesligaspieltags am Sonntag beim VfL Bochum gefordert ist, startet am Dienstag um 15:45 Uhr mit einer öffentlichen Trainingseinheit. „Wir genießen jetzt erstmal das Wochenende und wollen noch gar nicht an Bayern denken, weil die Aufgabe schwierig genug wird“, gab Farke einen Ausblick und fügte an: „Unsere Fans dürfen ein bisschen feiern, die Spieler werden regenerieren und ab nächster Woche bereiten wir uns intensiv auf München vor.“

Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck gab am Freitagabend zwei Handelfmeter für die Fohlen.
Sicherte sich erneut die Auszeichnung zum "Spieler des Spiels": Ko Itakura.
Daniel Farke ist mit Borussia nach vier Pflichtspielen weiterhin ungeschlagen.

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