Die Sehnsuchtsmarke

Der Sportartikelhersteller Puma ist insgesamt nun schon drei Jahrzehnte für die Ausrüstung der FohlenElf verantwortlich. Trikot-Sammler Stefan Sandlos verrät, was die Faszination dieser Verbindung ausmacht.

Die Auswahl ist schier endlos. Immer wieder zaubert Stefan Sandlos einen neuen Trikot-Schatz aus dem silbernen Koffer mit dem Puma-Schriftzug, immer wieder gerät man ins Staunen, was da noch alles kommt. Und eine Auswahl zu treffen, welche Hemden schließlich aufs Foto kommen? Fast unmöglich.

Dabei hat der 41-jährige Borussia-Fan aus Fulda heute nur einen Bruchteil seiner Sammlung dabei. Über 550 VfL-Trikots sind es inzwischen, alles originale Spielertrikots. Besonders angetan haben es ihm die Puma-Jerseys. „Aus meiner Sicht zeichnen sich Puma-Trikots vor allem dadurch aus, dass sie im Design immer etwas sportlicher und dynamischer wirken als die Trikots der Konkurrenz“, erzählt Sandlos. „Puma war auch in den Achtzigern die erste Marke mit sogenannten Flutlichttrikots. Hemden mit Kunststoffanteil, damit die Farben im Licht kräftiger leuchteten. Zuvor bestanden Trikots aus reiner Baumwolle.“

Wie so viele Borussen hat er sich gefreut, als Puma 2018 unter dem Motto „Glad to be back“ als Ausrüster an den Niederrhein zurückkehrte. Schließlich ist die Beziehung zwischen dem VfL und dem Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach eine ganz besondere mit viel Tradition. Ab der Saison 1966/67 war Puma zunächst Borussias Schuhausrüster. In den erfolgreichen Siebzigerjahren wurden auch Trikots und Trainingsbekleidung der FohlenElf von Puma gestellt. Die Herzogenauracher vertrieben erfolgreich Fußballschuhmodelle, die die Namen großer Borussia-Stars trugen, wie den „Netzer-Star“, den „Berti Vogts Rasant“, den „Heynckes-Topstar“ oder den „Bonhof-Finale“.

Auf den Trikots der Saison 1976/77 prangte dann erstmals sichtbar die Raubkatze, die dort bis 1992 blieb. „Ob Günter Netzer mit seinem wehenden Haar, ob große Spiele, Titelgewinne. Ob Hans-Günter Bruns in den Achtzigern – diese Bilder im Kopf hat man alle mit Puma erlebt“, schwärmt Sandlos. „Puma ist eine Sehnsuchtsmarke der Fans und Sammler, weil man einzigartige positive und erfolgreiche Erlebnisse mit Puma verbindet.“

Daher ist auch für Borussias Geschäftsführer die Sache klar: „Puma und Borussia – das gehört zusammen“, sagte Stephan Schippers als die Zusammenarbeit mit dem Ausrüster vorzeitig und langfristig verlängert wurde. „Wir freuen uns, auch in den kommenden Jahren dem Verein als Partner zur Seite zu stehen, großartige Fußball-Momente zu erleben und Produkte zu liefern, die die Fans begeistern. Puma und Borussia Mönchengladbach verbindet eine lange, erfolgreiche Geschichte“, ergänzte Puma-CEO Bjørn Gulden.

Zwischen Tradition und Moderne

Diese Erfolgsgeschichte will man nun also gemeinsam weiterschreiben. Und das zusammengerechnet inzwischen bereits im 30. Jahr der Partnerschaft (Von 1966 bis 1992 und seit 2018). Die neuen Trikots der Saison 2022/23 waren da ein guter Anfang, kamen sie doch in der allgemeinen öffentlichen Betrachtung sehr gut an. Auch bei Sammler Stefan Sandlos: „Das Heimtrikot erinnert an die Siebzigerjahre, kopiert aber nicht einfach ein früheres Trikot. Es schafft also sehr gut den Spagat zwischen Tradition und Moderne.“ Und das Ausweichtrikot? „Ich persönlich finde schwarze Trikots immer toll. Super finde ich auch, dass unser Sponsor Flatex hier unifarben ist. So wirkt das Ganze noch edler.“

Obwohl er nur warme Worte für Borussias Outfit zur neuen Saison bereithält, im Fanshop gekauft hat sich Sandlos die Trikots nicht. Denn das wäre gegen die wichtigste Regel seiner Sammlung: Keine Fanshop-Varianten, nur Spielertrikots. Das Netzwerk aus anderen Sammlern, die Internetrecherche, Auktionshäuser oder Sammlerbörsen sind seine wichtigsten Quellen bei der Suche nach neuen Exponaten.

Begonnen hat für ihn alles 1986. Als Sechsjähriger erhielt er von seinem Vater sein erstes Trikot: Ein grünes Auswärtsjersey mit der Rückennummer von Hans-Günter Bruns. „Damit war ich angefixt“, so Sandlos. „Es ist bis heute mein Stadiontrikot.“ Übrigens: Dieses Hemd, das Borussia in den Spielzeiten 1984/85 bis 1986/87 getragen hat, ist das erste grüne Trikot der VfL-Historie. Zwar verbindet man heutzutage nahezu wie selbstverständlich die Farbe Grün mit den Auswärtstrikots der FohlenElf, doch bis dahin war man auf fremden Plätzen vor allem in rot und blau aufgelaufen.

„Ikonischer geht es nicht“

Über die inzwischen gut 550 Trikots hinaus besitzt Stefan Sandlos zahlreiche weitere Borussia-Devotionalien, wie Fußballschuhe von Günter Netzer aus dem Jahr 1970, eine Manolo-Trommel, eine Miniatur-Meisterschale, die die Spieler Borussias 1977 erhalten haben oder eine Trophäe von Puma, mit der der Partner dem VfL 1975 zu Meisterschaft und UEFA-Cup-Sieg gratuliert. Doch sein Lieblingsexponat ist selbstverständlich ein Trikot: Ein Günter-Netzer-Jersey aus der Saison 1971/72, das er der FohlenWelt für die Sonderausstellung „Aus der Tiefe des Raumes“ über Borussias legendären Spielmacher geliehen hatte. „Es vereint alles, was das Borussenherz begehrt“, schwärmt Sandlos. „Der schwarz-grüne Streifen, die 10 von Netzer, der Mythos, der es umweht – ikonischer geht es nicht.“

Den Mythos der FohlenElf, den will er einfangen und weitergeben. Borussias Historie soll anhand von Trikots möglichst lückenlos abgebildet werden, mit all ihren Höhen und Tiefen. So erklärt er selbst die Motivation seiner Sammelleidenschaft. „Trikots lösen die größten Emotionen aus“, so Sandlos. „Ob positiv oder negativ: Trikots können die meisten Fans sofort mit einer Geschichte verbinden - und dann kommen sie ins Erzählen. Das will ich mit meiner Sammlung erreichen.“ Deshalb sei es ihm auch so wichtig, seine Trikots aus dem Schrank zu holen und zum Erleben und Anfassen unter die Leute zu bringen. „Damit diese Emotionen wach bleiben und die Geschichte der legendären FohlenElf weitererzählt wird.“

Sammler Stefan Sandlos erhielt als Sechsjähriger sein erstes Borussia-Trikot.

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