Mit einer „großen Willensleistung“ zum Punktgewinn in München

Der Tag danach: Eine effiziente Offensivleistung, mit großer Leidenschaft und tollem Teamgeist verteidigt und ein überragender Yann Sommer als Rekord-Sammler – alles Wichtige zum 1:1 (1:0) der Fohlen im Top-Spiel beim FC Bayern München.

Die Geschichte des Spiels

Borussia ist im vierten Pflichtspiel in Folge gegen den deutschen Rekordmeister ungeschlagen geblieben. Dabei gaben die Bayern vor 75.024 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena vom Anpfiff weg den Ton an und produzierten Torchancen wie am Fließband. Unter anderem scheiterte Dayot Upamecano bereits in der ersten Minute mit einem gefährlichen Kopfball an Yann Sommer und Joshua Kimmich schloss nach schneller Kombination zu zentral ab, während Coman nach einem starken Solo knapp über das Tor schoss. In der Folge nahm die Qualität der Bayern-Chancen sogar noch zu und der Ball landete gleich zweimal im Tor der Fohlen. Doch beide Treffer durch Sadio Mané zählten nicht – zunächst irritierte der im Abseits stehende Leroy Sané die Borussen-Verteidigung, dann stand Mané selbst im Abseits.

Kurz vor der Pause stellten die bis dato sehr tief stehenden Fohlen dann den Spielverlauf auf den Kopf. Ein Befreiungsschlag von Christoph Kramer landete im Laufweg von Marcus Thuram, der daraufhin alleine auf Manuel Neuer zulief und den Ball schließlich am FCB-Keeper vorbeischob. „In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht. Wir haben taktisch sehr diszipliniert gearbeitet, haben den Bayern den Ballbesitz in Räumen überlassen, in denen für uns nicht die allergrößte Gefahr entstanden ist. Leider haben wir es aber verpasst, im Ballbesitz etwas präziser zu sein und mehr zu kreieren und Torgefahr auszustrahlen. Trotzdem haben wir zur Pause 1:0 geführt“, sagte Trainer Daniel Farke. „Man weiß aber auch, was dann hier in München passiert. Es war klar, dass der Druck in der zweiten Halbzeit dann noch mehr zunehmen würde. Dann kann man auch nicht mehr alles verhindern.“

Und so rannten die Bayern im zweiten Durchgang unermüdlich an und verzeichneten Chance um Chance. Insgesamt 35 Torschüsse standen am Ende für die Gastgeber zu Buche. Während die Fohlen – allen voran der glänzend aufgelegte Yann Sommer – die  allermeisten davon leidenschaftlich verteidigten, sorgte in der Schlussphase der freigespielte Leroy Sané doch noch für den Ausgleichstreffer. Nach Zuspiel von Jamal Musiala traf der deutsche Nationalspieler überlegt ins linke untere Eck, sodass selbst Sommer nichts mehr ausrichten konnte.

 „Normalerweise bist du enttäuscht, wenn du einen späten Ausgleich bekommst. Aber man kann wirklich nicht sagen, dass der Punkt für Bayern unverdient war“, unterstrich Farke. „Ich war froh, dass wir in den letzten Minuten so resilient und fokussiert verteidigt haben in der letzten Linie, um dann nicht mehr den Siegtreffer zuzulassen. Es war schwierig für uns. Aber meine Mannschaft hat eine große Willensleistung gezeigt. Wir haben große Leidenschaft und einen tollen Teamgeist an den Tag gelegt von daher ein großes Kompliment an die Jungs. Es ist definitiv ein guter Punkt für uns.“

Das Medienecho

Kicker: „Über 30 Torschüsse, große Möglichkeiten, - und ganze 19 Paraden von Sommer: Der FC Bayern hat sich beim Topspiel mit den ebenfalls noch ungeschlagenen Gladbachern im Grunde alle Zähne ausgebissen. Der Kapitän der Fohlen war beim 1:1 kaum zu überwinden, während sich die Münchner defensiv einen Fehler erlaubt hatten.“

Süddeutsche Zeitung: „Bayern München hat sich von seinem Angstgegner erneut Punkte klauen lassen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister kam gegen Borussia Mönchengladbach im ‚ewigen‘ Klassiker trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Die Bayern scheiterten dabei immer wieder am überragenden Gäste-Torhüter Yann Sommer, der die Münchner mit etlichen Paraden schier zur Verzweiflung brachte (…).“

BILD: „1:1 gegen Gladbach. Nach dem Superstart mit drei Siegen und 15 Toren gibt es den ersten Dämpfer für den Rekordmeister. Und das von der Mannschaft, die sich endgültig Angstgegner nennen darf. Vergangene Saison gewann Bayern keines der drei Pflichtspiele (ging im Pokal sogar 0:5 unter). Die Serie geht weiter.“

Der Spieler des Spiels

Yann Sommer: „Es war eine Weltklasse-Leistung von Yann Sommer. Er ist mit Manuel Neuer ganz bestimmt der beste Torhüter in der Bundesliga und international ein absoluter Top-Keeper. Wir sind froh, dass er unsere Nummer eins ist“, sagte Trainer Daniel Farke. Sportdirektor Roland Virkus schlug in die gleiche Kerbe: „Um in München zu punkten, brauchst du einen Torwart, der auch ein paar unhaltbare Dinger hält – und das hat Yann Sommer zweifelsfrei gemacht.“ Und auch Christoph Kramer fand nur lobende Worte für den 33-Jährigen: „Wir wissen, dass wir einen guten Torhüter in unseren Reihen haben. Da darf man schon mal einen Schuss zulassen. Er hat außergewöhnlich gut gehalten. Guter Mann, der Yann.“ In den 90 Minuten zuvor hatte der Schweizer Nationalkeeper insgesamt 19 Paraden gezeigt – und damit einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Seit Beginn der Datenerfassung 1992 hatte kein Bundesliga-Torwart mehr als 14 gegnerische Torschüsse in einem Spiel abgewehrt. Sommers eigener Rekord lag bis gestern Abend bei zwölf Paraden.

„Ich bin froh, dass mir eine gute Leistung gelungen ist, damit wir diesen Punkt mitnehmen konnten“, sagte Sommer gewohnt bescheiden. Wenig überraschend endete demnach die Wahl zum Spieler des Spiels in der FohlenApp – präsentiert von Cichon Personalmanagement. Von insgesamt 11.098 abgegebenen Stimmen entfielen 10.763 auf den Schweizer Keeper. Knapp 97 Prozent aller Teilnehmer votierten demnach für Sommer, der am Samstagabend gleich noch einen weiteren Rekord aufstellte. Mit 266 Einsätzen ist der 33-Jährige nun der Schweizer mit den meisten Bundesligaspielen überhaupt. „Das ehrt mich. 266 ist eine riesige Zahl. Als ich vor acht Jahren hierhergekommen bin, hätte ich nie gedacht, dass ich mal so viele Bundesligaspiele machen würde. Und den bisherigen Rekordspieler Ciriaco Sforza kenne ich gut, er war eine Zeit lang mein Coach in der Schweiz. Ihn abzulösen, macht mich stolz“, so Sommer im Interview.

Die Zahl des Spiels

32: In den vergangenen etwas mehr als elf Jahren holte kein anderer Klub in der Bundesliga auch nur annähernd so viele Punkte gegen die Bayern wie Borussia. Seit Saisonbeginn 2011/12 haben die Fohlen nun insgesamt 32 Punkte gegen den deutschen Rekordmeister eingefahren. In diesem Zeitraum gab es neun Siege und fünf Remis.

Die personelle Lage

Kurz nach der Pause ging es für Alassane Plea nicht weiter. Der Angreifer hatte einen Schlag abbekommen und musste ausgewechselt werden. Ob er beim kommenden Heimspiel am nächsten Sonntag gegen den 1. FSV mainz 05 dabei sein kann, wird sich im Laufe der kommenden Trainingswoche zeigen. Ohnehin verzichten mussten die Borussen auf Stefan Lainer (Entzündung am Knie) und Ramy Bensebaini (grippaler Infekt).

Der Ausblick

Am heutigen Sonntag stand für die Fohlen die Nachbetrachtung der Partie in München sowie eine regenerative Einheit bzw. das Spielersatztraining auf dem Programm, ehe Trainer Daniel Farke seine Mannschaft in zwei freie Tage entließ. Die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den ainz 05 am nächsten Sonntag (Karten gibt’s im Online-Ticketportal) nimmt der VfL dann am kommenden Mittwoch mit einer öffentlichen Einheit um 15:45 Uhr im BORUSSIA-PARK auf. „Für uns ist es die Herausforderung, dass wir diese guten Leistungen konstant gegen verschiedene Gegner mit verschiedenen Spielstilen auf den Platz bringen. Es gibt auch wieder Begegnungen, in denen wir viel Ballbesitz haben, das ist dann wieder ein ganz anderes Spiel“, sagte Sommer mit Blick auf die kommenden Aufgaben.

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Mehr als 6.000 VfL-Anhänger unterstützten die Fohlen vor Ort in München.
Die einzige Änderung in der Anfangsformation: Luca Netz ersetzte den erkrankten Ramy Bensebaini.
Marcus Thuram erzielte kurz vor der Pause den Führungstreffer für den VfL.
Keeper Yann Sommer zeigte eine überragende Leistung und stellte gleich mehrere Rekorde auf.

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