Sommer: „Haben leidenschaftlich verteidigt und uns zum Punkt gepusht“

Nach dem 1:1 in München hat Torhüter Yann Sommer über den Schlüssel zum Punktgewinn beim Rekordmeister, seine überragende Leistung und einen neuen Bundesliga-Rekord gesprochen.

Yann, wie bewertest du mit einem Tag Abstand den Punktgewinn in München?

Yann Sommer: Sehr positiv, das ist ein sehr guter Punkt. Wir hatten uns im Vorfeld viel vorgenommen, wir wollten auch in München punkten. Natürlich muss man in einem solchen Spiel viel aushalten, wir hatten uns darauf vorbereitet, dass viele Offensivwellen der Bayern kommen werden. Denn, wir müssen nicht drumherum reden: Bayern ist in einer absoluten Top-Form und eine der besten Mannschaften in Europa. Aber wir haben das sehr leidenschaftlich verteidigt und uns gegenseitig gepusht.

Wie fühlt sich so ein Spiel auf dem Platz an, wenn Angriff um Angriff auf einen zurollt?

Sommer: Unglaublich intensiv. Denn man muss über 95 Minuten in jeder einzelnen Sekunde bei 100 Prozent Konzentration sein. Und man muss sich gegenseitig sehr gut unterstützen. Die Abstände in der Defensive müssen zu jeder Zeit stimmen, um die Kompaktheit zu behalten. Gegen eine solche Top-Mannschaft wie die Bayern schafft man das nicht in jedem einzelnen Moment einer Partie, aber im Großen und Ganzen haben wir extrem gut verteidigt und bis zum Ende gekämpft.

Daran hattest du einen großen Anteil: Du hast mit 19 Paraden in einer Partie einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Freut dich so eine Statistik?

Sommer: Eigentlich habe ich es lieber, wenn ich in einem Spiel weniger gefordert werde. Aber wenn ich mit diesen Paraden helfen konnte, ein 1:1 in München zu holen, freut mich das. Es freut mich einfach insgesamt, dass wir dadurch weiterhin auf einem guten Weg sind. Und für meine Paraden ist es auch enorm wichtig, wie ich mit meinen Abwehrspielern zusammenarbeite. Wenn beispielsweise ein Innenverteidiger schon eine Ecke des Tores abgedeckt hat und ich mich daher früher für die andere Ecke entscheiden kann, weil der Gegner nur noch dorthin schießen kann. Das sind wichtige Details, die zusammenpassen müssen. Da macht die Verteidigung einen richtig guten Job.

Die Bayern haben ja recht spät den Ausgleich gemacht, aber durch die lange Nachspielzeit noch genug Zeit für einen weiteren Treffer gehabt. Wie hast du die Schlussphase erlebt?

Sommer: Es war enorm wichtig, dass wir nach dem Gegentor nicht eingebrochen sind. Wir haben so viel Energie und Power in dieses Spiel investiert, dann kommt dieses Tor und jeder weiß: Bayern wird noch mal richtig Gas geben. Aber wir haben bis zum Ende gefightet, weil wir uns unbedingt belohnen wollten. Das Unentschieden haben wir uns hart erarbeitet und auch verdient, obwohl es natürlich auch ein glücklicher Punkt ist.

Man hat das Gefühl, dass ihr in dieser Saison ein gestiegenes Selbstbewusstsein auf den Platz bringt. Woran liegt das?

Sommer: Zum einen sind es natürlich die Resultate, die wir momentan einfahren. Aber auch bei der täglichen Arbeit auf dem Trainingsplatz holt man sich Selbstvertrauen. Der Glaube an die eigene Stärke ist enorm wichtig. In der Bundesliga muss man extrem überzeugt sein von dem, was man auf dem Platz tut. Und so war es auch in München. Der Trainer hatte vorher gesagt, dass wir uns etwas zutrauen sollen. Wir waren gestern sehr effizient. Gegen die Bayern bekommt man nicht viele Möglichkeiten – wir haben eine genutzt.

Seit 2011 hat Borussia insgesamt 32 Punkte gegen die Bayern geholt, mehr als jedes andere Team der Liga. Glaubst du, dieser Nimbus des „Angstgegners“ macht etwas mit den Münchnern?

Sommer: Ich denke, wir sind halt einfach auch ein gutes Team, das es oft schafft, auch ein großes Team wie die Bayern vor schwierige Aufgaben zu stellen. Für uns ist es die Herausforderung, dass wir diese guten Leistungen konstant gegen verschiedene Gegner mit verschiedenen Spielstilen auf den Platz bringen. Es gibt auch wieder Begegnungen, in denen wir viel Ballbesitz haben, das ist dann wieder ein ganz anderes Spiel.

Du hast gestern einen weiteren Rekord aufgestellt. Mit 266 Partien bist du nun der Schweizer mit den meisten Bundesligaspielen. Du hast Ciriaco Sforza abgelöst.

Sommer: Das ehrt mich. 266 ist eine riesige Zahl. Als ich vor acht Jahren hierhergekommen bin, hätte ich nicht gedacht, dass ich mal so viele Bundesligaspiele machen würde. Und Ciriaco Sforza kenne ich gut, er war eine Zeit lang mein Coach in der Schweiz. Ihn abzulösen, macht mich stolz.

Nach dem gestrigen Spiel habt ihr den Punktgewinn noch mit den mitgereisten Borussen gefeiert. Wie hast du das erlebt?

Sommer: Wir wollten nicht übertrieben feiern, weil wir das Spiel schließlich nicht gewonnen haben. Aber nach so einem intensiven Spiel, in das man so viel investiert hat, und zu dem 6.000 Fans angereist sind und den weiten Weg nach München gemacht haben, darf man auch mal einen Punkt etwas ausgelassener feiern. Und wir haben es ja nicht übertrieben (lacht).

Yann Sommer verbuchte beim FC Bayern insgesamt 19 Paraden und stellte damit einen neuen Bundesliga-Rekord auf.
Sommer nach dem Spiel mit Torwarttrainer Fabian Otte.

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