Nicht jubilierend, aber zufrieden zurückgekehrt

Der Tag danach: Ein leistungsgerechtes Unentschieden, ein „Doppelpack“ von Marcus Thuram und das DFB-Pokalspiel in Darmstadt vor der Brust – alles Wichtige zum 2:2 der Fohlen beim VfL Wolfsburg.

Die Geschichte des Spiels

Anders als beim jüngsten Gastspiel in Bremen (1:5) präsentierte sich die FohlenElf in Wolfsburg von Beginn an hellwach und sehr konzentriert. Gleich den ersten gelugenen Angriff nutzte Marcus Thuram in der 13. Minute zum 1:0. „Wir hatten eine sehr gute Anfangsphase und sind mit einer super Aktion in Führung gegangen. Danach haben wir das Spiel kontrolliert und nur wenige Chancen zugelassen“, sagte Trainer Daniel Farke.

Zum Ende des ersten Durchgangs erhöhten die Hausherren jedoch merklich den Druck und brachten die Fohlen damit in Bedrängnis. Bei einem Außenpfostentreffer von Jakub Kaminski hatten sie noch Glück, zwei Minuten vor der Pause passierte es dann aber doch. Nach einer Hereingabe von Paulo Otavio traf Yannick Gerhardt per Volleyabnahme zum Ausgleich. „In den letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit sind wir im Ballbesitz etwas zu passiv geworden. Wir haben ein bisschen zu viel verlagert, statt weiter konsequent vertikal zu spielen und aufs nächste Tor zu gehen. Diese Passivität hat sich leider auch in unser Spiel gegen den Ball übertragen, bei dem wir nicht mehr so aggressiv zu Werke gegangen sind. Wolfsburg ist dadurch besser aufgekommen und hat verdient den Ausgleich gemacht“, befand Farke.

Seine Mannschaft zeigte sich jedoch nicht geschockt und sorgte unmittelbar nach Wiederbeginn wiederum durch Thuram für die erneute Führung. Danach schafften es die Borussen zwar erst einmal, die „Wölfe“ vom eigenen Tor wegzuhalten, konnten die entstehenden Räume aber nicht zu weiteren gefährlichen Abschlüssen nutzen. „Wir hatten viele Ballgewinne, haben dann aber die Konter nicht sauber ausgespielt, weil wir in unserem Passspiel nicht so präzise waren“, monierte Farke.

Genau wie im ersten Durchgang drückten die Wölfe auch in der Schlussphase aufs Gaspedal. Omar Marmoush gelang in der 69. Minute der Ausgleich. In der Schlussphase hatten dann beide Mannschaften noch die Chance zum Sieg. Ein Freistoß von Ramy Bensebaini fischte Koen Casteels aus dem Eck, beim anschließenden Zweikampf zwischen Maximilian Arnold und Marcus Thuram schaltete sich der VAR nicht ein. Auf Seiten der Hausherren scheiterte Leandro Paredes am stark reagierenden Sommer, zudem köpfte Marmoush auf den Querbalken.

„Als Trainer der Mannschaft, die zweimal in Führung war, kann man natürlich nur vollends zufrieden sein, wenn man das Spiel auch gewinnt“, sagte Farke und fügte an: „Trotzdem geht das Ergebnis absolut in Ordnung und ist leistungsgerecht. Für uns ist es bei einer wirklich guten Mannschaft definitiv ein guter Auswärtspunkt. Daher sind wir nicht jubilierend, aber zufrieden nach Hause zurückgekehrt.“

Das Medienecho

Kicker: „Zweimal war Borussia Mönchengladbach durch Thuram auf gutem Weg zum ersten Auswärtssieg, zweimal kamen starke Wolfsburger aber zurück. Marmoush verpasste gar in der Schlussphase das perfekte Geschenk für seinen Coach.“

Rheinische Post: Borussia war beim VfL Wolfsburg das effektivere Team und ging zweimal durch Marcus Thuram in Führung. Doch zum zweiten Dreier in Folge reichte der Doppelpack des Franzosen nicht. Somit wartet Gladbach weiter auf den ersten Auswärtssieg der Saison.“

FAZ: „Borussia Mönchengladbach verpasst den Sprung auf einen Champions-League-Platz. Das 2:2 in Wolfsburg ist trotz zweimaliger Führung am Ende eher glücklich als verdient.“

Der Spieler des Spiels

Marcus Thuram: Die Wahl zum „Spieler des Spiels“ in der FohlenApp war eine klare Sache. 87 Prozent aller Stimmen vereinte Marcus Thuram auf sich, der mit seinem „Doppelpack“ zweifellos der Mann des Tages auf Seiten Borussias war. In der 13. Minute nahm er nach einem Zuspiel von Alassane Plea Tempo auf, zog von der linken Seite in den Strafraum und jagte die Kugel unhaltbar unter die Latte. Direkt nach dem Wechsel landete eine Ecke von Jonas Hofmann beim Franzosen, der im ersten Versuch noch an Otavio hängen blieb, den Nachschuss aber durch dessen Beine ins linke Eck setzte. Für Thuram waren es bereits die Saisontore Nummer sechs und sieben. Nur Werder-Angreifer Niclas Füllkrug, der bislang achtmal traf, war erfolgreicher. „Marcus bringt alle Qualitäten mit, um die zentrale Stürmerrolle top auszufüllen. Zurzeit befindet er sich in einer herausragenden Verfassung. Zudem profitiert von unseren guten Mannschaftleistungen, denn als Offensivspieler bist du ja immer auch darauf angewiesen, was dir zugeliefert wird“, sagte Farke.

Die personelle Lage

Für Christoph Kramer reichte es nicht mehr. Neben den Langzeitverletzten Ko Itakura, Florian Neuhaus und Hannes Wolf musste auch der Weltmeister von 2014 wegen der im Derby erlittenen Teilruptur im vorderen Außenband des Sprunggelenks in Wolfsburg passen. Für ihn rückte Alassane Plea nach seiner Verletzungspause erstmals wieder in die Startelf. Der Franzose war bereits am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen den 1. FC Köln (5:2) kurz nach dem Wechsel für Lars Stindl in die Partie gekommen. „Dafür, dass Lasso fünf Wochen nicht mehr von Beginn an gespielt hat, hat er wirklich gut durchgehalten. Ich war mir vorher nicht sicher, ob er schon so lange spielen kann“, sagte Farke.

Die Tabellensituation

Dank des gestrigen Punktgewinns wird die FohlenElf auch nach dem zehnten Bundesliga-Spieltag zum zehnten Mal in der oberen Tabellenhälfte stehen. Aktuell belegt sie mit 16 Punkten Rang sechs. Borussia Dortmund (7. Platz / 16 Punkte, spielt bei Union Berlin) und der 1. FC Köln (11. Platz / 13 Punkte, spielt gegen den FC Augsburg), könnten heute noch vorbeiziehen.

Der Ausblick

Lange Zeit sich mit dem 2:2 in Wolfsburg zu beschäftigen haben die Borussen nicht, denn bereits am Dienstagabend (20:45 Uhr) geht es für sie im DFB-Pokal weiter. In der zweiten Runde des Wettbewerbs gastieren sie bei Zweitliga-Spitzenreiter SV Darmstadt. Die einzige Trainingseinheit vor dem Duell findet am Montagnachmittag unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. In der Bundesliga haben die Fohlen dann am kommenden Samstagabend (18:30 Uhr) Eintracht Frankfurt zu Gast im BORUSSIA-PARK.

Julian Weigl, Jonas Hofmann und Marcus Thuram bejubeln das zwischenzeitliche 1:0.
In der hitzigen Schlussphase gerieten Maximilian Arnold und Lars Stindl kurz verbal aneinander.
Kurz vor Schluss traf Wolfsburg noch einmal die Latte.

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