Weigl: „Ich versuche, der Mannschaft das Richtige mitzugeben“

Im Interview ordnet Julian Weigl das 2:2 in Wolfsburg ein, spricht über die blendende Verfassung von Doppel-Torschütze Marcus Thuram und seine eigene Rolle als Taktgeber im Mittelfeld.

Jule, wie fällt dein Fazit nach dem 2:2 beim VfL Wolfsburg aus?

Weigl: Ich denke, im Großen und Ganzen ist es ein gerechtes Ergebnis – auch wenn wir zweimal geführt haben und daher natürlich nicht komplett zufrieden sein können mit dem Unentschieden. Insgesamt war es nicht unser bestes Spiel. Es war eine schwierige Auswärtspartie gegen einen starken Gegner. Daher können wir unter dem Strich mit dem Punkt leben. 

Wie würdest du den Spielverlauf zusammenfassen?

Weigl: Für unsere Verhältnisse hatten wir wenig Ballbesitz. Wolfsburg hat es sehr gut im eigenen Ballbesitz gemacht. Wir haben im Pressing nicht so viel Druck draufbekommen und haben die Bälle selbst immer wieder relativ schnell verloren. Wir waren nicht so passsicher wie wir es eigentlich von uns selbst gewohnt sind und haben nicht so gute Lösungen gefunden. Auf der anderen Seite waren wir aber kämpferisch voll da, haben immer wieder ein Bein dazwischen bekommen und haben uns in alles reingeworfen. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit hatten wir eine gute Anfangsphase, in der wir jeweils auch das Tor gemacht haben. Danach sind wir aber einfach zu passiv geworden und haben Wolfsburg das Spiel machen lassen. So sind sie dann auch zu Chancen gekommen und haben dann auch das zweite Tor fantastisch gemacht.

Auch das erste Gegentor war gut von Wolfsburg herausgespielt und dadurch für euch nicht leicht zu verteidigen, oder?

Weigl: Ja, wir hatten eigentlich auch darüber im Vorfeld der Partie gesprochen, wie wir diese tiefen Läufe des Gegners verteidigen wollten. Trotzdem klappt es dann nicht immer zu 100 Prozent. Auf der Taktiktafel ist es dann noch etwas einfacher, wenn man da die Magnete verschieben kann. Wir haben den Gegner zweimal ein wenig aus den Augen gelassen, dadurch sind sie außen durchgekommen. Dann die Flanke zu verteidigen ist fast schon unmöglich gewesen. Und Wolfsburg hat dann immer auch viele Spieler, die nachrücken, insbesondere von den Achterpositionen, durch die Stümer und die Außen sowieso. Der Ball war dann einfach auch gut gespielt und er hat ihn perfekt getroffen.

Wie hast du die Szene gesehen, die zum ersten Führungstreffer durch Marcus Thuram geführt hat?

Weigl: In dieser Situation haben wir genau das umgesetzt, was uns der Trainer vorher gesagt hatte, nämlich dass wir nach einem Ballgewinn schnell vertikal spielen wollen.Der Angriff war schon in der Entstehung sehr gut. Nach dem Ballgewinn sind wir mit einem Kurzpassspiel auf die linke Seite gelangt. Dort hat Tikus dann seinen absoluten Speed genutzt und seine enge Ballführung. Er ist dann unglaublich schwer zu stoppen – das erleben wir selbst ja auch immer wieder im Training. Sein Abschluss war auch allererste Sahne. Da gab es für den Keeper keine Abwehrchance.

Wie siehst du Tikus momentan?

Weigl: Er ist jemand, der uns als Mannschaft unheimlich viel gibt. Insbesondere wenn der Gegner uns sehr hoch presst, wie es in Wolfsburg teilweise der Fall war, und wir keine spielerische Lösung finden, ist er extrem stark mit einem Verteidiger im Rücken. Er kann den Ball gut festmachen und ist unheimlich schnell. Durch ihn hat man immer auch die tiefe Option. So kann man den Ball auch mal hinter die letzte Kette spielen oder ein Befreiungsschlag kann durch seine Schnelligkeit gefährlich werden. Das ist für uns top, weil es uns dadurch unberechenbar macht. Bei seinem zweiten Tor hat man zudem seinen großen Willen gesehen, zu treffen. Auch im Pressing nachzugehen, was nicht immer als seine große Stärke angesehen wird, entwickelt er sich weiter. Er weiß, dass er das in die Mannschaft investiert und mehr Bälle bekommt, wenn er gut im Anlaufen ist. Ich glaube, das Trainerteam arbeitet da gut mit ihm zusammen. Tikus hat seine Quote aus der vergangenen Saison jetzt schon übertroffen. Wir sind froh, dass wir ihn haben und hoffen, dass das so weitergeht.

Du wirkst oft sehr gelassen auf dem Platz und agierst auch unter Druck nicht nervös. Woher kommt das?

Weigl: Glücklicherweise hatte ich das schon immer ein Stück weit in meinem Spiel. Auch schon in jungen Jahren war es eine Stärke von mir, sehr ruhig am Ball zu sein. Gestern wäre ich es gern noch ein bisschen mehr gewesen. Es gab zwar ein paar Aktionen, in denen ich das zeigen konnte, insgesamt hatte ich aber einfach nicht so viele Ballkontakte, weil mich der Gegner aber auch gut zugestellt hat. Aber ich versuche natürlich immer, der Mannschaft das mitzugeben, von dem ich denke, dass es gerade das Richtige ist – ob es Ruhe und das Ballhalten ist, oder umzuschalten und das Spiel schnell zu machen. Ich fühle mich auf jeden Fall total wohl und merke, dass die Teamkollegen mir vertrauen, mir viele Bälle geben und mich immer wieder suchen. Das ist ganz wichtig für mich.

Beim 5:2-Sieg gegen Köln in der Vorwoche hast du durch die Vorlage für Lars Stindl deinen ersten Scorerpunkt im Borussia-Trikot gesammelt. Inwiefern ist das etwas, was du deinem Spiel noch mehr hinzufügen möchtest?

Weigl: Auf jeden Fall. In der vergangenen Saison hatte ich bei Benfica Lissabon dahingehend meine beste Saison mit wettbewerbsübergreifend fünf Vorlagen und drei Toren. Sonst hatte ich immer nur einen Treffer oder eine Vorlage. Natürlich will ich auch dahingehend der Mannschaft helfen, weiß aber auch, dass es nicht meine Kernaufgabe ist. Aber natürlich ist es immer auch schön, an Toren beteiligt zu sein. Es ist aber nichts, bei dem ich mir Druck mache und mir ein genaues Ziel setze.      

In Wolfsburg kam Julian Weigl zu seinem sechsten Bundesliga-Einsatz für die Fohlen.
„Ich denke, im Großen und Ganzen ist es ein gerechtes Ergebnis – auch wenn wir zweimal geführt haben und daher natürlich nicht komplett zufrieden sein können mit dem Unentschieden“, sagt Weigl zum 2:2 beim VfL Wolfsburg.

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