Enttäuscht über das frühe Pokal-Aus

Der Tag danach: Nicht die nötige Robustheit gezeigt, das Startelf-Debüt von Nathan Ngoumou und zwei verletzte Leistungsträger – alles Wichtige zum 1:2 der FohlenElf im DFB-Pokalspiel beim SV Darmstadt.

Die Geschichte des Spiels

Den Gastgebern, die in der 2. Bundesliga seit elf Spielen ungeschlagen sind, war ihr großes Selbstvertrauen von Beginn an anzumerken. Aufgrund ihrer aggressiven Spielweise diktierten sie in der Anfangsphase das Geschehen. Yann Sommer, der schon nach 13 Minuten verletzt vom Feld humpelte, konnte den Rückstand zunächst noch verhindern. Sein Vertreter Tobias Sippel hatte in der 23. Minute erstmals das Nachsehen. Nach Zuspiel von Marvin Mehlem schob Phillip Tietz unbedrängt ins linke Eck ein. „In den ersten 20 Minuten waren wir nicht handlungsschnell und haben zu viele Defensivzweikämpfe verloren. Da hätte ich in der letzten Reihe etwas mehr Robustheit erwartet“, monierte Cheftrainer Daniel Farke.

Ein Lattenkracher von Matthias Bader (33.) war dann so etwas wie ein Weckruf für die Fohlen, die von da an deutlich besser ins Spiel kamen und noch vor der Pause durch Marcus Thuram, Nathan Ngoumou und Alassane Plea zu drei guten Chancen kamen. „Mit der Reaktion meiner Mannschaft auf den Rückstand war ich zufrieden. Sie ist bei sich geblieben, hat sich geduldig Chancen herausgearbeitet und verdient den Ausgleich erzielt“, konstatierte Farke.

Luca Netz nutzte kurz nach der Pause den ersten guten Angriff zum 1:1. Nach Zuspiel von Plea jagte er das Leder wuchtig ins lange Eck. In der Folge entwickelte sich ein packender Pokal-Fight, in dem Borussia zunächst leichtes Oberwasser hatte, ihre Angriffe aber nicht gut ausspielte. „Wir hatten fünf, sechs Situationen, in denen wir die letzte Konsequenz haben vermissen lassen“, sagte Farke. Darüber hinaus verweigerte Referee Robert Schröder den Fohlen einen Elfmeter, als Jannik Müller im eigenen Strafraum Thuram zu Fall brachte. „Nach dem Spiel war der Schiedsrichter in der Kabine, um sich dafür zu entschuldigen“, berichtete Farke.

In der Schlussphase wogte das Spiel hin und her. Nach einem missglückten Abstoß von Sippel schickte Mehlem den gerade erst eingewechselten Aaron Seydel steil, der Borussias Keeper mit einem Schuss ins lange Eck überwand. „Darmstadt hat einen Fehler in unserer Spieleröffnung zum 2:1 genutzt – das war letztlich spielentscheidend“, sagte Farke. Zwar habe sein Team in der Schlussphase noch einmal alles versucht, der Gegner habe aber mit Leidenschaft verteidigt. Patrick Herrmann vergab in der 90. Minute nach Zuspiel von Plea die letzte große Gelegenheit zum Ausgleich. „Es war für mich ein Spiel auf Bundesliga-Level, deswegen ist es für mich keine Blamage, hier auszuscheiden. Trotzdem sind wir sehr enttäuscht. Wir wollten unbedingt ins Achtelfinale einziehen und das haben wir nicht geschafft“, sagte Farke.

Das Medienecho

Kicker: „Zweitliga-Spitzenreiter Darmstadt 98 hat in der zweiten DFB-Pokalrunde für eine dicke Überraschung gesorgt und Bundesligist Borussia Mönchengladbach aus dem Wettbewerb geworfen. Matchwinner Seydel hatte nur einen kurzen Auftritt.“

Rheinische Post: „Borussia Mönchengladbach ist in der zweiten Runde des DFB-Pokals an Darmstadt 98 gescheitert. Luca Netz gelang nur der zwischenzeitliche Ausgleich für Daniel Farkes Mannschaft. In der Schlussphase schoss Aaron Seydel den Zweitliga-Tabellenführer in die nächste Runde.“

Bild: „Gladbach scheitert schon in der zweiten Runde des DFB-Pokals, verliert bei Zweitliga-Spitzenreiter Darmstadt 1:2. Vor allem die erste Hälfte ist komplett zum Vergessen!“

Der Spieler des Spiels

Luca Netz: Die Wahl zum „Spieler des Spiels“ in der FohlenApp entschied Luca Netz für sich. Ein knappes Drittel aller Stimmen erhielt der 20-Jährige, der auf der linken Seite diesmal den Vorzug vor Ramy Bensebaini bekommen hatte. Netz lieferte eine gute Leistung ab, die er kurz nach der Pause mit seinem ersten Pflichtspieltor für Borussia krönte. „Luca war defensiv solide und hat vorne ein Tor erzielt. Ich war zufrieden mit ihm“, sagte Farke.

Die Randnotiz des Spiels

Zum ersten Mal seit seinem Wechsel im Sommer vom FC Toulouse nach Mönchengladbach kam Nathan Ngoumou am gestrigen Abend von Beginn an zum Einsatz. Der Franzose deutete auf der rechten Außenbahn seine Qualitäten an, als er mit seinen Tempoläufen das eine oder andere Mal durchbrach. Seine Hereingaben fanden aber meist keinen Abnehmer. Bei einer eigenen Chance in der 40. Minute ließ er sich zudem nach außen abdrängen, so dass SVD-Keeper Marcel Schuhen seinen Schuss aus spitzem Winkel parieren konnte. „Nathan hat es gut gemacht und ist auf seiner Seite drei-, viermal hervorragend durchgekommen, das Endprodukt hat aber irgendwie gefehlt. An seiner Effektivität muss er noch arbeiten“, sagte Farke.

Die personelle Lage

Für die Fohlen kam es am gestrigen Abend personell knüppeldick. In Yann Sommer und Jonas Hofmann verloren sie frühzeitig zwei Leistungsträger. Borussias Nummer eins musste schon nach wenigen Minuten behandelt werden, nachdem er einen Ball aus der Luft abgefangen hatte und bei der Landung mit dem linken Fuß umgeknickt war. Der Schweizer versuchte noch kurz weiterzumachen, ehe er nach 13 Minuten für Sippel Platz machte. „Yann hat eine Sprunggelenksverletzung erlitten. Es kann sein, dass er uns ein wenig fehlen wird“ sagte Farke.

In der Halbzeit war dann auch für Jonas Hofmann Schluss. Nach einer halben Stunde war er nach einem Zweikampf unglücklich auf seiner linken Schulter gelandet. Der 30-Jährige biss noch bis zur Pause auf die Zähne, ehe auch er raus musste. „Wir müssen die genaue Diagnose abwarten. Es besteht aber der Verdacht auf eine Schultereckgelenkssprengung“, so Farke, der ohnehin schon auf die drei Langzeitverletzten Florian Neuhaus, Ko Itakura und Hannes Wolf sowie auf Christoph Kramer hatte verzichten müssen. „Unser Kader ist aktuell ohnehin nicht groß bestückt, weil schon wichtige Spieler fehlen. Dass zwei weitere Verletzte unserem Spiel nicht guttun, hat man gesehen“, so Farke. (Ein Personal-Update folgt im Laufe des Tages).

Der Ausblick

Farke fiel es nicht leicht, den Fokus nach dem Pokal-Aus sofort wieder auf die Bundesliga zu richten. Doch ihm und seiner Mannschaft bleibt nichts anderes übrig, denn bereits am Samstagabend (18:30 Uhr) gastiert Eintracht Frankfurt im BORUSSIA-PARK. „Wir wären gerne weiter zweigleisig gefahren, doch das können wir leider nicht mehr. Jetzt geht es zurück zum Brot-und-Butter-Geschäft, wo wir die Liga bestmöglich abschließen möchten“, sagte Farke. Am heutigen Mittwochnachmittag um 15:00 Uhr versammelt er seine Schützlinge wieder um sich.

Yann Sommer humpelte nach 13 Minuten verletzt vom Feld.
Luca Netz erzielte kurz nach der Pause den zwischenzeitlichen Ausgleich.
Nathan Ngoumou gab sein Startelf-Debüt.
Nach dem Abpfiff war den Borussen die große Enttäuschung über das Pokal-Aus anzusehen.

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