Borussias U23 steht in der Regionalliga West nach 14 Spieltagen auf Platz vier. Im Interview spricht Angreifer Semir Telalovic über den aktuellen Lauf der jungen FohlenElf, seine persönliche Torausbeute bis hierhin sowie das anstehende Duell mit dem SV Lippstadt.
Semir, ihr habt jüngst das Derby gegen die U21 des 1. FC Köln für euch entschieden. Wie ordnest du diesen Erfolg mit ein paar Tagen Abstand ein?
Telalovic: Wir haben uns als Ziel gesetzt, die beste U23-Mannschaft der Regionalliga West zu sein. Nach dem 3:0 gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf am vierten Spieltag war es deshalb ein sehr wichtiger Sieg für uns. Hinzu kommt, dass es ein Derby war. Das gibt uns Selbstvertrauen für die nächsten Partien.
Apropos Selbstvertrauen: Aus den vergangenen fünf Ligaspielen habt ihr insgesamt drei Siege geholt. Zudem blieb die Niederlage gegen Fortuna Köln am zwölften Spieltag die einzige für euch in den letzten drei Monaten, was in der Tabelle momentan Platz vier bedeutet. Was macht euch so stark in dieser Saison?
Telalovic: Es ist eigentlich recht simpel zu erklären: Wir sind einfach mutig und spielen mutigen Fußball. Wir stehen hoch, pressen ständig und sind einfach aktiv. Wir versuchen im Aufbau, spielerische Lösungen zu finden, erspielen uns viele Torchancen und gewinnen so die Spiele.
Wie groß ist dahingehend der Einfluss des neuen Trainerteams um Chefcoach Eugen Polanski?
Telalovic: Eugen strahlt als Trainer sehr viel Mut und Selbstbewusstsein aus. Und so treten wir als Mannschaft auf. Wir fürchten uns vor niemandem in dieser Saison. Die Disziplin, die Eugen an den Tag legt, saugen wir Spieler komplett auf. Wir geben einfach alles, weil auch er alles gibt, Tag für Tag.
Mit deinen acht Treffern bist du nicht nur Borussias bester Torschütze, sondern liegst auch im ligaweiten Ranking auf Platz zwei – hinter Oberhausens Sven Kreyer (zehn Tore). Wie würdest du deine persönliche Leistung bislang einschätzen?
Telalovic: Ich bin so weit zufrieden.Es ist ein gutes Gefühl, schon achtmal getroffen zu haben, aber da geht noch mehr. Bis zum Winter will ich mindestens zehn Tore auf dem Konto haben.
Deine Leistungen in der U23 sind auch Daniel Farke nicht verborgen geblieben. Du durftest dich am Mittwoch erstmals bei den Profis im Training beweisen. Wie ist es dazu gekommen und wie hast du diese Chance aufgenommen?
Telalovic: Nach dem Köln-Spiel ist Eugen Polanski auf mich zugekommen und hat mir gesagt, dass ich diese Woche bei den Profis mittrainieren darf, weil ich es mir verdient habe durch die vergangenen Leistungen. Für mich war es eine sehr spannende und interessante Erfahrung. Daniel Farke hat sich vor dem Training bei mir vorgestellt und mich willkommen geheißen. Anschließend hat er mir ein positives Feedback gegeben. Ich würde mir natürlich wünschen, dass ich künftig öfter oben dabei sein kann. Das erhofft sich jeder U23-Spieler, glaube ich. Man muss jeden Tag dafür bereit sein. Mal schauen, was die Zukunft bringt.
Zurück zur Regionalliga West: Zwischen dem zweiten und dem 16. Tabellenplatz liegen lediglich zehn Punkte. Zeigt diese Konstellation, wie eng es in diesem Jahr in der Liga zugeht?
Telalovic: Absolut. Die Liga ist in diesem Jahr total ausgeglichen, es gibt keine Übermannschaft. Ich finde es auffällig, dass hier jeder jeden schlagen kann und wir uns gegen vermeintlich stärkere Gegner in der Regel leichter tun. Aber so ist die Liga. Viele Teams wissen genau, was sie können und was nicht. Das spürt man in den Spielen.
Am Samstag (14:00 Uhr, Grenzlandstadion) trefft ihr im SV Lippstadt auf den aktuellen Tabellensechsten. Was erwartest du für eine Partie?
Telalovic: Ich glaube, dass es ein schwieriges Spiel für uns wird. Wir werden vermutlich mehr Ballbesitz als der Gegner haben, aber Lippstadt ist eine gute Mannschaft. Sie spielen bislang eine gute Saison. Es wird ein enges Duell. Wir wollen unsere Stärken auf den Platz bringen und die nächsten drei Punkte einfahren.
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