„So etwas brauchen wir hier“ – Stimmen zum Spiel

Nach dem 3:1 der FohlenElf gegen den VfB Stuttgart haben wir die Reaktionen von Jonas Hofmann, Tobias Sippel, Christoph Kramer sowie den beiden Cheftrainern Daniel Farke und Michael Wimmer gesammelt.

Jonas Hofmann: Nach meiner Verletzung so wieder reinzukommen, tut unheimlich gut. Bei meinem Tor hat Lasso gesehen, wie ich gestartet bin, und hat mir einen perfekten Pass in den Lauf gespielt. Wir haben bei den Toren gezeigt, was wir imstande zu leisten sind. Die Mannschaft hat eine hohe Spielfreude und eine hohe Spielintelligenz gezeigt. Ich würde mir wünschen, dass wir unsere Qualität jedes Mal so abrufen. Aber wir sind auch nur Menschen. Am Ende mussten wir etwas zittern, Stuttgart hat ein gutes Auswärtsspiel gemacht und uns hinten reingedrückt. Die Defensive hat sehr viel wegverteidigt, zudem hat Tobi Sippel am Ende einmal überragend gehalten und uns so den Sieg gerettet. Dann kam noch Flaco rein, der das Tor macht und komplett ausrastet. Genau so etwas brauchen wir hier in diesem Stadion.

Tobias Sippel: Die vergangenen zwei Wochen waren mental relativ schwer für mich. Ich bin im Pokalspiel in Darmstadt mit den beiden Gegentreffern unglücklich reingekommen. Das ist mir in den darauffolgenden Tagen richtig nahegegangen. Bei Union Berlin war es auch nicht gerade einfach für mich. Mein großes Plus war es immer, da zu sein, wenn ich gebraucht wurde. Und das war ich jetzt zweimal nicht. Deswegen tat mir das auch enorm weh und hat mir zu schaffen gemacht. Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie mir trotzdem weiterhin das Vertrauen geschenkt haben. Vielleicht konnte ich es heute ein bisschen zurückzahlen. Der Sieg war heute enorm wichtig für uns und unsere Köpfe. Wir haben in den letzten beiden Bundesligaspielen nicht gepunktet. Deswegen wollten wir heute Vollgas geben und gerade zuhause drei Punkte holen. Ich bin sehr glücklich, dass uns das gelungen ist.

Christoph Kramer: Wenn man gewinnt, macht immer alles etwas mehr Spaß. Man hat heute gesehen, dass, wenn man in Führung liegt, unser Spiel automatisch sicherer und spielfreudiger wird. Nach der schnellen 2:0-Führung hätten wir das dritte Tor nachlegen können, dann wäre das Ding wahrscheinlich durch gewesen. Stattdessen haben wir den Anschlusstreffer kassiert, danach war unsere Spielfreude wieder etwas weg, weil wir unruhiger geworden sind. Das ist immer Kopfsache und erklärbar, weil wir in den beiden letzten Wochen nach den negativen Ergebnissen ziemlich gescholten wurden. So etwas geht nicht spurlos an einem vorbei. Umso wichtiger ist, dass wir den Sieg am Ende nach Hause gebracht haben.

Trainer Daniel Farke: Wir hatten zuletzt eine etwas schwierige Phase, deshalb tut der Sieg natürlich besonders gut. Aufgrund der vielen Ausfälle war es heute gar nicht einfach, die Defensive zu bestücken. Dafür haben die Jungs noch mehr investiert. Es war eine Top-Mannschaftsleistung. Wir waren in der ersten Hälfte sehr dominant und haben zwei wunderbare Treffer erzielt, die man sich so ins Poesiealbum kleben kann. Wir haben mehr in die Bewegung investiert, hatten viel mehr tiefe Läufe drin, dadurch waren wir viel schwieriger zu fassen. Nach dem Abschlusstreffer der Stuttgarter ist das Momentum gewechselt, doch wir haben dagegengehalten und in der zweiten Hälfte bis auf die eine Chance nichts zugelassen. Da hat Tobi Sippel sensationell gehalten. Trotzdem gibt es, glaube ich, keine zwei Meinungen, dass der Sieg absolut verdient war.

Trainer Michael Wimmer (VfB Stuttgart): Wir sind enttäuscht über das Ergebnis. Leider sind wir ganz schlecht ins Spiel gekommen, das wiederholt sich momentan ein wenig bei uns. Gleich der erste Torschuss hat uns in Rückstand gebracht. Danach waren wir etwas verunsichert, Flo Müller hat in dieser Phase zweimal stark pariert. Ab Minute 25 sind wir dann besser ins Spiel gekommen und haben das gezeigt, was wir hier zeigen wollten. Vor allem nach unserem Anschlusstreffer waren wir aggressiver, mutiger und haben den Gladbachern Paroli geboten. Die zweite Halbzeit war ausgeglichen mit einem leichten Chancenplus für uns. Aber diese Gelegenheiten muss man machen, wenn man hier etwas mitnehmen will.