Farke vor #BMGBVB: „Müssen konstant gute Leistungen bringen“

Auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Dortmund (Freitag, 20:30 Uhr) haben sich Trainer Daniel Farke und Sportdirektor Roland Virkus den Fragen der Medienvertreter gestellt. Wir haben ihre wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Cheftrainer Daniel Farke über…

…den in Bochum zum wiederholten Male unglücklichen Start in ein Spiel: Es ist in der Tat so, dass gerade die Startphasen zuletzt sehr wechselhaft waren. Das ist definitiv etwas, woran wir arbeiten müssen. Wir dürfen da nicht wankelmütig sein, sondern müssen konstant gute Leistungen auf den Platz bringen. In Bochum war ich mit der Anfangsphase überhaupt nicht einverstanden. Die Jungs sind da auch selbstkritisch und waren unzufrieden. Das Problem ist nun erkannt und analysiert. Jetzt ist es entscheidend, konstant abzuliefern.

…das Personal für Freitag: Jan Olschowsky wird morgen im Tor stehen. Bei Tobias Sippel und Yann Sommer besteht keine Chance auf eine Rückkehr. Neben unseren Langzeitverletzten Florian Neuhaus und Hannes Wolf wird auch Alassane Plea aufgrund eines positiven Covid-Befunds fehlen. Patrick Herrmann ist momentan noch fraglich, da er momentan Erkältungssymptome zeigt. Tony Jantschke konnte bislang noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Hinter seinem Einsatz steht ebenfalls noch ein Fragezeichen. Bei ihm müssen wir das Abschlusstraining abwarten.

…eine mögliche Kader-Rückkehr von Ko Itakura: Ko befindet sich seit zwei Tagen wieder im Teamtraining. Er ist wieder fit, und die Überlegung, ihn für den Kader zu nominieren, besteht momentan. Er ist aber ganz bestimmt kein Thema für die erste Elf, dafür war er einfach zu lange raus.  Bei der WM wird er sicherlich eine gute Rolle spielen können. Für uns ist es vielleicht auch nicht schlecht, wenn er dann mit Spielpraxis zurückkehren wird.

…seine Vergangenheit bei Borussia Dortmund: Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir darüber bislang noch keine Gedanken gemacht, weil ich einfach wenig Zeit hatte, in Erinnerungen zu schwelgen. Ich hatte eine tolle Zeit beim BVB, aber das ist jetzt nicht mein Thema. Für mich zählt einzig und allein, für Freitag eine schlagfertige Truppe auf den Platz zu kriegen, die dafür kämpfen wird, die Punkte hier im BORUSSIA-PARK zu behalten.

…die Entscheidung, Christoph Kramer auf der Zehnerposition aufzustellen: Chris ist jetzt nicht der wuselige kleine Stürmer, der ohne Ende wendig ist. Er ist keine klassische Zehn, wie man sich das vielleicht vorstellt. Was Chris aber immer einbringt, ist eine große Laufstärke. Da war er in unserer Offensive eine gute Ergänzung. Er ist sehr ballsicher, hat eine hohe Spielintelligenz und kann beispielsweise super unser Pressing anleiten. In Bochum war es sicherlich nicht seine beste Leistung, aber ich finde, er hat zuvor schon sehr gute Spiele auf dieser Position gemacht.

…das Verfolgen der Weltmeisterschaft in Katar: Die Vergabe der WM nach Katar ist falsch. Vielleicht bin ich zu sehr Traditionalist und Fußballromantiker, aber für mich gehört die WM in den Sommer. Zur WM gehört eine Bratwurst und ein Kaltgetränk, jetzt riecht es eher nach Glühwein und Spritzgebäck. Aus sportlicher Sicht ist es aber so, dass wir unseren Jungs verständlicherweise die Daumen drücken und uns freuen, wenn sie eine erfolgreiche WM spielen.

Sportdirektor Roland Virkus über…

…den Entwicklungsprozess der FohlenElf: Wir sind mitten in einem Prozess, in dem man mal ein paar Schritte nach vorne, aber auch immer wieder welche zurück macht. Wir sind in Gänze einfach noch nicht stabil. Das hängt aber auch mit unseren verletzten Spielern zusammen. Wenn du eine stabile personelle Situation hast, hast du auch eine größere Wahrscheinlichkeit, stabile Ergebnisse abzuliefern. Wir haben gute Jungs, uns fehlen aber auch noch ein paar Skills, die wir dem Kader hinzufügen müssen. Ein Prozess dauert nicht ein halbes Jahr, sondern mindestens über mehrere Transferperioden, weil wir Dinge ergänzen müssen, die wir brauchen, um auf verschiedene Spielsituationen reagieren zu können.

…mögliche personelle Veränderungen in der anstehenden Transferperiode: Wir sind nicht in der Situation, agieren zu können, sondern müssen eher reagieren und schauen, was Sinn macht – sowohl sportlich als auch wirtschaftlich. Es ist nicht unser Plan, Spieler zu verkaufen. Ich weiß aber nicht, was während und nach der WM passiert. Bis zum 31. Januar ist es eine lange Periode. Wir verfolgen alles, haben den Markt im Blick und reagieren darauf, wenn sich etwas bei uns im Kader tun sollte.

…über die Berufung von Jonas Hofmann im WM-Kader und die Nicht-Berücksichtigung von Julian Weigl: Es freut einen, wenn ein Spieler unseres Klubs für die Nationalmannschaft bei der WM spielen kann. Es zeigt, dass man sich als Spieler auch in einer schwierigen Phase eines Klubs entwickeln kann. Jonas hat über zwei Jahre eine hervorragende Leistung gebracht und sich diese Nominierung komplett verdient. Julian Weigl geht mit der Entscheidung sehr professionell um. Er ist total ehrgeizig und wird jetzt einen neuen Anlauf auf die Euro 2024 nehmen. Er ist vielleicht einen Tag enttäuscht, wird dann aber seinen Fokus sofort wieder auf das bevorstehende Spiel gegen Dortmund legen.

…den Ausblick auf die bevorstehende Weltmeisterschaft: Es sind geteilte Gefühle. Zum einen sind wir uns alle einig, dass die Vergabe der WM nach Katar nicht richtig war. Dieses Land vertritt Werte, die nicht mit denen von Borussia Mönchengladbach übereinstimmen. Ich werde auch nicht dorthin reisen, trotzdem möchte ich auf der anderen Seite natürlich die sportlichen Leistungen unserer Spieler beobachten. Daher werde ich die Partien mit Beteiligung unserer Jungs im Fernsehen verfolgen.