Eigengewächs Olschowsky lebt seinen Traum

Aus Talenten werden Fohlen: Schon als Siebenjähriger wechselte Jan Olschowsky zu Borussia. Rund 13 Jahre später erfüllte er sich jetzt mit seinem Bundesliga-Debüt für die FohlenElf seinen größten Traum.

Zum Gratulieren tauchte nach dem 4:2-Heimerfolg gegen den BVB plötzlich jemand ganz Unerwartetes auf. Borussias Eigengewächs Marc-André ter Stegen, seit vielen Jahren in Diensten des FC Barcelona, eilte nach dem Schlusspfiff in die Gladbacher Kabine und sprach seinem „Nachfolger“ im Kasten der FohlenElf ein dickes Lob aus. „Seine Worte bedeuten mir sehr viel. Er hat es als vielleicht einziger Keeper geschafft, hier aus der Jugend zur Nummer Eins durchzustarten und so eine Welt-Karriere hinzulegen. Marc ist natürlich ein Vorbild für mich“, sagte Jan Olschowsky nach seinem gelungenen Heimdebüt.

Vor allem in der ersten Hälfte des Borussen-Duells konnte sich der 20-Jährige mehrfach auszeichnen. Überragend war sein Fußreflex nach einem Kopfball aus kurzer Distanz von BVB-Angreifer Moukoko. Bei beiden Gegentreffern war der Keeper machtlos, in der Schlussphase des ersten Durchgangs stach vor allem seine Parade gegen Donyell Malen, der aus zwei Metern an dem Schlussmann scheiterte, heraus. „Der Junge kann richtig stolz auf sich sein. Er hat eine außergewöhnliche Leistung gebracht und Yann Sommer würdig vertreten. Das Erlebnis wird er mit unter den Weihnachtsbaum nehmen und es genießen“, lobte Trainer Daniel Farke.

Schon seit 2009 bei Borussia

Genau wie ter Stegen ist auch Olschowsky ein „echtes Fohlen“. In seinem allerersten Training hebelte der „kleine“ Jan bereits die Regeln aus. 2009 wurde der damals siebenjährige Torhüter des SV Glehn zum Probetraining eingeladen. „Wir hatten bei der U9 die Regel, dass die Kids sich zwar schon auf dem Platz warmmachen, aber noch nicht schießen dürfen, solange kein Trainer dabei ist“, erzählt Norman Wittekopf, der damals gemeinsam mit Thomas Reich die U9 zusammenstellte. Doch während Wittekopf und Reich noch mit Olschowskys Eltern am Spielfeldrand sprachen, organisierte der junge Keeper kurzerhand ein Torschusstraining – er war schließlich da und bereit. „Innerhalb von fünf Minuten hat er reihenweise die Bälle aus dem Winkel gefischt. Da haben Thomas und ich zu Jans Eltern gesagt: ‚Also wir glauben, dass wir kein Probetraining mehr brauchen.‘“

So stieß Olschowsky bereits im jungen Kindesalter zu den Fohlen – und ist bis heute hier. Die aktuelle Saison ist bereits seine 14. im BORUSSIA-PARK. Seine Begabung war nicht nur für den damaligen Nachwuchsdirektor Roland Virkus, der Olschowsky zufällig bei einer Partie seines eigenen Sohnes entdeckte, schon früh erkennbar. In den folgenden Jahren wurde er immer wieder bei Turnieren als bester Torhüter ausgezeichnet. Am 13. Oktober 2018 debütierte Olschowsky für Borussias U23 im Spiel beim SV Straelen – im Alter von 16 Jahren. Der Keeper ist damit der jüngste jemals in der Regionalliga West eingesetzte Borussia-Spieler. Im gleichen Alter nahm er auch schon ab und an den Trainings der Lizenzmannschaft teil, reiste als 17-Jähriger mit ins Trainingslager oder stand bei Testspielen im Tor.

Fokus auf den Tag X gelegt

2020 erhielt der Schlussmann seinen ersten Profivertrag. Seitdem arbeitete er Tag für Tag noch fokussierter auf den Tag X hin, wie Olschowsky selbst den Moment des Bundesliga-Debüts immer nannte.  „Wenn ich eingewechselt werden würde, wäre es natürlich wahnsinnig cool, mit einem gehaltenen Elfmeter einzusteigen. Das wäre bilderbuchmäßig“, sagte Olschowsky vor zwei Jahren mal und ergänzte damals: „Aber eigentlich will ich dann einfach ein solides Spiel machen. Eines, in dem der Trainer, die Mitspieler, aber auch die Zuschauer sehen: Dem kann man vertrauen. Das ist das Wichtigste.“

Einen Elfmeter hielt der 20-Jährige zwar (noch) nicht, aber den zweiten Teil seines damaligen Wunsches erfüllte er sowohl beim 1:2 in Bochum als auch beim 4:2 gegen Dortmund. „Jan hat uns in der schwierigen Phase des Spiels nach dem Dortmunder Anschlusstreffer ein, zwei Mal mit guten Aktionen gerettet und auf Kurs gehalten. Er hat Ruhe ausgestrahlt und uns ein gutes Gefühl gegeben“, lobte Kapitän Lars Stindl im Interview die starke Leistung seines jungen Mitspielers.

Olschowsky selbst ist einfach nur glücklich, dass sein großer Traum vom Bundesliga-Debüt im Borussia-Trikot wahr geworden ist. Die vergangenen 180 Minuten, in denen Olschowsky insgesamt zehn Bälle abwehrte, seien für ihn womöglich die vielleicht wichtigsten seiner Karriere. „Für mein Selbstbewusstsein und mein Standing, auch im Hinblick auf die künftigen Aufgaben. Ich bin stolz, das erreicht zu haben, muss aber weitermachen. Zum Glück ist jetzt ein bisschen Pause, damit ich das alles ein wenig sacken lassen kann“, so Olschowsky.

Zum ersten Mal lief Jan Olschowsky am Freitagabend als Torwart der FohlenElf in den BORUSSIA-PARK ein.
Bereits seit 2009 hütet Jan Olschowsky das Tor der Fohlen.

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