Herrmann: „Mich werden sie hier nicht mehr los“

Anlässlich des Freundschaftsspiels zwischen der aktuellen FohlenElf und den „Legenden des Parks“ am Samstag, 17. Dezember (19:00 Uhr), haben Filip Daems und Patrick Herrmann im Interview über das anstehende Event gesprochen.

Patrick, als du 2008 zu Borussia kamst, war Filip längst da. Wie hat der damals noch unbekannte Jugendspieler Borussias Kapitän wahrgenommen?

Patrick Herrmann: Als ich 2010 aus Borussias Jugend zu den Profis gekommen bin, da war Filip längst Kapitän und ist das ja auch geblieben, bis er Borussia 2015 verlassen hat. Für mich war Filip deshalb schlicht und einfach immer nur der „Käpt‘n“. Wie konstant er seine Leistungen hinten links abgerufen hat, das habe ich damals sehr bewundert. Genau wie seine Eiseskälte, mit der er jeden Elfmeter verwandelt hat. So etwas bleibt einem in Erinnerung.

Filip, hatte der Profi andererseits überhaupt Augen für einen Rookie?

Filip Daems: Ich kann mich auf jeden Fall noch sehr gut an Patricks ersten Einsatz bei den Profis erinnern. Das muss Anfang 2010 in einem Spiel gegen den VfL Bochum gewesen sein, Patrick wurde zehn Minuten vor Schluss für mich eingewechselt und hat kurz darauf den Anschlusstreffer für uns vorbereitet. Schade, dass wir damals verloren haben. Immerhin aber durfte Patrick schon bei seinem ersten Einsatz kurz die Kapitänsbinde tragen. (lacht)

Herrmann: Stimmt, jetzt klingelt es bei mir: Als du ausgewechselt wurdest, hast du sie mir in die Hand gedrückt, und ich wusste zunächst nicht, wohin damit. Ich sollte sie eigentlich an Tobi Levels weitergeben. Da ich aber auf der linken, auf Filips Seite unterwegs war und Tobi rechts, habe ich das Ding erstmal in der Hand behalten und das Tor vorbereitet.

Was bedeutet euch beiden als feste Größen der jüngsten Vereinsgeschichte der BORUSSIA-PARK?

Daems: Für mich gehört der BORUSSIA-PARK zu den schönsten Stadien überhaupt. Die Atmosphäre und die Stimmung hier sind überragend.

Herrmann: Das unterschreibe ich sofort. Ich habe mich in diesem Stadion vom ersten Tag an wohl gefühlt, und es kommt ja nicht von ungefähr, dass ich den BORUSSIA-PARK als mein zweites Wohnzimmer bezeichne. Allein wenn wir an Spieltagen hier ankommen und das Stadion leuchtet grün, löst das bei mir ein unglaubliches Glücksgefühl aus.

Am 17. Dezember findet im BORUSSIA-PARK das Event „Die Legenden des Parks“ statt. Legenden-Elf gegen FohlenElf, unter anderem ihr beide steht euch auf dem Spielfeld gegenüber. Wie groß ist die Vorfreude?

Herrmann: Ich freue mich riesig darauf, vor allem natürlich auf die alten Weggefährten, die man schon länger nicht mehr gesehen hat. Ich bin sicher, dass es ein Gänsehautmoment sein wird, die Jungs zum ersten Mal nach so langer Zeit wieder im Borussia-Trikot und mit Fußballschuhen zu sehen. Aber nicht falsch verstehen, das wird ganz sicher spannend, weil die Fohlen es den Legenden natürlich zeigen wollen. Mal abwarten, was die alten Haudegen noch so draufhaben, ob sie noch ein bisschen trainieren oder ob sie die ganzen Jahre lang nur auf der faulen Haut gelegen haben (lacht).

Filip, wie gehst du ein solches Spiel an?

Daems: Das ist eine super Initiative von Borussia, für alle Beteiligten und natürlich vor allem auch für die Fans. Und ich glaube, dass wir alle gemeinsam sehr viel Spaß haben werden. Allerdings ist auch klar, dass wir gewinnen wollen. Ich werde mich also gut vorbereiten und mal ein paar Runden drehen und ein bisschen mehr Krafttraining machen als sonst. Ich weiß ja sehr genau, was auf mich zukommt. Ich habe im Training oft gegen Patrick gespielt und musste dann häufig hinter ihm herlaufen. Er war damals superschnell, und er ist es auch heute noch. Wahrscheinlich hilft da nur hin und wieder ein Tackling.

Freut ihr euch auf jemanden ganz besonders?

Herrmann: Ich freue mich auf alle riesig und lasse mich mal überraschen. Natürlich bin ich sehr froh, dass der Kapitän an Bord ist. Das ist schon mal ganz wichtig. Großartig ist auch, dass Juan Arango kommen wird. Der hatte für mich immer den besten linken Fuß, den ich jemals gesehen habe. Bin mal gespannt, ob das heute auch noch so ist.

Daems: Ich freu mich auch über jeden, der die Zeit findet, anzureisen. Denn es ist ja leider so, dass man sich nach der Karriere etwas aus den Augen verliert. Jeder lebt dann sein eigenes Leben. Mit dem einen oder anderen, zum Beispiel mit Roel Brouwers, den ich hin und wieder sogar treffe, schreibe ich aber manchmal über WhatsApp oder Instagram.

Euer Tipp?

Herrmann: 5:4 für uns. Wobei die Hauptsache ist, dass viele schöne Tore fallen. Und ich bin zuversichtlich, dass es daran nicht mangeln wird.

Daems: Mir wäre eigentlich lieber, wenn wir gewinnen würden. Aber letztlich würde ich es euch auch gönnen, und vielleicht wäre ein Unentschieden am besten.

Herrmann: Darauf können wir uns einigen.

Filip, glaubst du, dass bei dir ein wenig Melancholie aufkommen wird, wenn du erstmals seit vielen Jahren wieder auf dem Rasen im BORUSSIA-PARK stehst.

Daems: Manchmal frage ich mich tatsächlich, wo die Zeit geblieben ist und ob ich es sehr vermisse, in diesem Stadion vor 50.000 Leuten zu spielen. Da kann man für einen Moment schon melancholisch werden. Aber es ist, wie es ist. Ich hatte eine super Zeit als Profi, habe bis 38 gespielt, aber irgendwann ist diese Zeit nun mal vorbei, und das Leben geht weiter.

Herrmann: Bei mir hält diese Zeit ja hoffentlich noch ein bisschen an. Aber auch danach werde ich immer Borusse sein. Ich freue mich sogar schon darauf, irgendwann nach der Karriere mal ein paar Auswärtsfahrten mit den Fans mitzumachen und mit ihnen im BORUSSIA-PARK auch mal eine Bratwurst zu essen. Solche Fanerlebnisse, die hatte ich ja nie. Du siehst also, bei Borussia können sie machen, was sie wollen. Mich werden sie hier nicht mehr los.

Dieser Text ist ein Auszug aus einem Interview im aktuellen „FohlenEcho – Das Magazin“. Ihr wollt auch regelmäßig das exklusive VfL-Mitgliedermagazin im Briefkasten haben? Dann macht euch Borussia!

2015 feiern Patrick Herrmann und Filip Daems den Einzug in die Champions League. Daems wechselt anschließend zum KVC Westerlo.

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