Eine fan-nahe Identifikationsfigur

Beim Event „Die Legenden des Parks“ am Samstag, 17. Dezember, im BORUSSIA-PARK, werden zahlreiche Publikumslinge für das Legenden-Team auflaufen. Wir huldigen einige von ihnen in persönlichen Porträts. Heute: Vaclav Sverkos

Im Mai 2003 war allen Borussia-Fans klar: Der Stürmer, der Alleinretter Mikael Forssell je ersetzen muss, wird es ziemlich schwer bekommen. Forssell ballerte sich damals in nur einer Rückrunde mit in die Herzen aller Gladbacher, wurde auf Schultern getragen und vom Bökelberg gefeiert. Ein ganzer Verein träumte von der Fest-Verpflichtung des Finnen vom FC Chelsea. Ein Luftschloss für unseren finanziell nicht auf Rosen gebetteten Verein. Forssell musste zurück, die Gladbacher Realität verkörperte ein 19-jähriger Tscheche von Banik Ostrau, der zum ersten Mal überhaupt aus der Heimat wegging und kein Wort deutsch sprach: Vaclav Sverkos (Foto: Wiechmann). 

Nehmen wir es gleich vorweg: Die Lobeshymnen seines damaligen Mentors und Übersetzers Ivo Ulich („Vaclav wird noch besser als Forssell!“) konnte Sverkos nicht vollends bestätigen. In 85 Pflichtspielen für Borussia traf er 22-mal und bereitete sechs Treffer vor. Ganz offen und ehrlich: Sverkos war ein Mittelstürmer, der gerne auch mal eine Gelegenheit ausließ. Seine Ballannahmen hatten mitunter eine „Streuung“ – und das Wort „Zweikampf“ nahm er in einigen Situationen nicht selten etwas zu wörtlich. Letztlich war es aber genau das, was wir Fans an Sverkos schätzten: Seinen Einsatz, seine Motivation und die Identifikation mit Borussia Mönchengladbach.

Diese ist vielleicht auch damit zu begründen, dass er in einer unglaublich emotionalen Zeit nach Gladbach kam: Der komplette Klub verabschiedete sich 2003/04 von seiner Herzens-Heimat Bökelberg. Sverkos traf in dieser Spielzeit unter anderem doppelt gegen die Bayern, beim Bökelberg-Abschied gegen 1860 München und gleich dreimal im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den VfB Stuttgart. Leider konnte aber auch er die wohl bitterste Saisonpleite damals nicht verhindern: die im DFB-Pokal-Halbfinale auf dem Aachener Tivoli.

In der darauffolgenden Saison zog Sverkos mit dem „Mythos“ in den BORUSSIA-PARK um und verhalf unserem Klub nach einem komplizierten Start zu einem letztlich souveränen 11. Tabellenplatz. Unvergessen sind sein Fallrückzieher-Tor gegen den VfL Wolfsburg nach einer Fukal-Flanke sowie der emotionale Last-Minute-Treffer gegen Eintracht Frankfurt im Dezember 2005 nach einer schwierigen privaten Zeit. Zwei Jubel unmittelbar vor der Nordkurve, die sicherlich zu den einprägsameren im BORUSSIA-PARK zählen.

Auch wenn sein Gastspiel in Gladbach letztlich eher unglücklich zu Ende ging: „Sverki“ ist und bleibt einer der wenigen Spieler, die es trotz ausbaufähiger Leistungen zum absoluten Publikumsliebling gebracht haben. Sein eigeninitiatives Interesse an der aktiven Fan- und Ultraszene war bewundernswert, die Identifikation mit unserem Verein und dessen Anhängerschaft beispiellos. Nicht umsonst sagte Sverkos in einem Interview einst: „Gerne würde ich noch einmal den Capo für die Nordkurve spielen. Solche Dinge vergisst man sein ganzes Leben nicht!“ Klar ist: Die Nordkurve vergisst Dich auch sicher nicht, Sverki!

Autor: Christoph Küppers ist freiberuflicher Sportreporter und beschäftigt sich darüber hinaus seit zehn Jahren im MitGedacht-Blog und -Podcast mit Borussia. 

Dieser Text ist ein Porträt aus dem aktuellen „FohlenEcho – Das Magazin“. Du willst regelmäßig das exklusive VfL-Mitgliedermagazin im Briefkasten haben? Dann mach dich Borussia!

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