Virkus: „Eine sehr gute Lösung gefunden“

Borussias Sportdirektor Roland Virkus spricht im Interview über den Wechsel von Keeper Yann Sommer zum FC Bayern München und die Verpflichtung des 29-jährigen Jonas Omlin als sein Nachfolger.

Roland, seit heute ist klar, dass Yann Sommer zum FC Bayern wechselt. Wie kommt es, dass der Transfer letztendlich doch noch über die Bühne gegangen ist?

Roland Virkus: Zunächst möchte ich betonen, dass es Yanns ausdrücklicher Wunsch war, die Möglichkeit zu einem Wechsel zum FC Bayern zu ergreifen, weil ihn die sportliche Perspektive gereizt hat. Es war nie unser Bestreben, ihn abzugeben, im Gegenteil: Wir wollten unbedingt mit ihm den im Sommer auslaufenden Vertrag verlängern. Und nur aufgrund der Tatsache, dass Yann ein so verdienter Spieler ist, haben auch wir als Verein überhaupt darüber nachgedacht, ihm diesen Schritt zu ermöglichen. Ein Wechsel unseres Stammtorwarts war aber an bestimmte Bedingungen geknüpft, und es sah lange nicht danach aus, dass diese erfüllt werden könnten. Doch wie es im Fußball eben manchmal läuft, ist in den letzten Tagen sehr viel Dynamik in die Angelegenheit gekommen. Ich möchte an dieser Stelle aber noch einmal ausdrücklich betonen, dass sich Yann in diesem ganzen Prozess stets sauber und fair verhalten hat. Schlussendlich wurden alle Bedingungen erfüllt, daher jetzt dieser Transfer.

Eine dieser Bedingungen war, dass Borussia zeitnah einen Ersatz verpflichten kann. Jonas Omlin vom HSC Montpellier kommt zu Borussia.

Virkus: Mit der Verpflichtung von Jonas Omlin haben wir aus unserer Sicht eine sehr gute Lösung gefunden. Er ist ein sehr zuverlässiger Torwart mit guter Ausstrahlung, stark auf der Linie und auch mit dem Ball am Fuß. Für unser Spiel brauchen wir einen Torhüter mit einem ganz bestimmten Anforderungsprofil. Jonas bringt all diese Qualitäten mit.

Einen Spieler wie Yann Sommer zu ersetzen, wird aber sicherlich keine leichte Aufgabe.

Virkus: Natürlich hat Yann bei Borussia tiefe Spuren hinterlassen. Er hat sich in seinen achteinhalb Jahren hier zu einer absoluten Führungspersönlichkeit auf und neben dem Platz entwickelt. Er geht als Vize-Kapitän und Borussias ausländischer Rekordspieler. Aber auch er ist damals auf einen Marc-André ter Stegen gefolgt. Wir trauen Jonas absolut zu, dass er eine ähnliche Entwicklung wie Yann nehmen kann.

Wird er damit schon am Sonntag gegen Leverkusen beginnen können?

Virkus: Diese Frage wird das Trainerteam entscheiden. Wir sind jedenfalls sehr zufrieden mit dem Kader, den wir für den zweiten Teil der Saison zur Verfügung haben.

Ko Itakura hatte schon bei der WM sein Comeback gefeiert, in den Testspielen haben sich auch Florian Neuhaus und Hannes Wolf wieder zurückgemeldet. Zum Ende der Vorbereitung ist der Kader wieder nahezu komplett, einzig Marcus Thuram droht auszufallen.

Virkus: Bei Marcus müssen wir von Tag zu Tag schauen, es gibt noch Hoffnung für Sonntag. Aber ansonsten freuen wir uns natürlich, dass die Langzeitverletzten wieder an Bord sind und hoffen, dass wir nun vom bisher doch großen Verletzungspech verschont bleiben. Denn ich bin davon überzeugt, dass uns das den einen oder anderen Punkt gekostet hat. Jetzt kann der Trainer wieder aus dem Vollen schöpfen. Die entspannte Personallage gibt ihm mehr Optionen und sollte helfen, eine stabile Rückrunde zu spielen. 

Exakt 70 Tage nach dem 4:2 gegen Borussia Dortmund geht die Saison 2022/23 für Borussia am Sonntag um 17:30 Uhr mit dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen weiter. Wie lautet dein Fazit der Vorbereitung?

Virkus: Eine solch lange Saison-Unterbrechung ist ungewöhnlich. Deswegen mussten wir es anders angehen als sonst. Die Mannschaft erst einmal in den Urlaub zu schicken, um dann Mitte Dezember eine konzentrierte Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte zu starten, hat sich als gute Entscheidung erwiesen. Üblicherweise ist eine Wintervorbereitung immer sehr kurz und komprimiert. Trainerteam und Mannschaft hatten in diesem Jahr viel Zeit, um sich für die restlichen 19 Spiele zu wappnen.

Zur etwas anderen Herangehensweise gehört es auch, dass in diesem Jahr kein Winter-Trainingslager stattgefunden hat, oder?

Virkus: Auch diese Entscheidung hat sich als gut erwiesen. Zugegeben: Wir hatten auch ein wenig Glück, dass es bisher keinen allzu harten Winter gab. Aber für den Fall hätten wir kurzfristig in den Süden ausweichen können. So haben wir hier im BORUSSIA-PARK, in unserer gewohnten Umgebung und unter sehr guten Trainingsbedingungen, trainieren können. Und, was auch wichtig war: Unsere Rekonvaleszenten waren nah bei der Mannschaft, auch die Reha- und Athletiktrainer sowie unsere Physiotherapeuten waren zusammen. So konnten wir die Langzeitverletzten sukzessive zurück ans Team führen.

Was habt ihr euch für die Rückrunde vorgenommen?

Virkus: Wir möchten gerne eine stabile Rückrunde spielen. Wenn man sich die Tabelle anschaut, kann man noch den einen oder anderen Platz klettern, sollte sich aber auch nach unten absichern. Natürlich würden wir gerne auswärts mehr punkten, als wir das bisher gemacht haben. Allerdings sind wir auch stolz auf unsere starke Heimbilanz, die wollen wir unbedingt beibehalten. Für mich ist unser Abschneiden im BORUSSIA-PARK, aber auch der überragende Zuschauerschnitt ein weiterer Hinweis dafür, dass Verein und Fans nach einer komplizierten Phase wieder enger aneinander gerückt sind. Daran wollen wir weiter arbeiten, das ist uns extrem wichtig! Und wenn ich daran denke, dass wir hier am Sonntagabend in nahezu ausverkauftem Stadion bei Flutlicht Bayer Leverkusen empfangen, empfinde ich die pure Vorfreude. Toll, dass es endlich wieder losgeht!

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