Zu wenig defensive Stabilität und offensive Qualität

Der Tag danach: Ein enttäuschendes Ergebnis, das Debüt von Semir Telalovic und das Auswärtsspiel in Hoffenheim vor der Brust – alles Wichtige zur 0:1-Niederlage der Fohlen beim FC Augsburg.

Die Geschichte des Spiels

Im ersten Durchgang entwickelte sich eine weitgehend ausgeglichene Begegnung, in der Borussia zwar mehr Ballbesitz hatte, jedoch nur selten Lücken im kompakten Defensivverbund der Hausherren fand. Die Augsburger wiederum hatten vor allem durch Standards die eine oder andere gefährliche Aktion. Unter anderem erzielte Dion Beljo nach einer Ecke den vermeintlichen Führungstreffer, der wegen einer Abseitsstellung im Vorfeld aber zurecht nicht anerkannt wurde. Insgesamt verteidigten die Fohlen jedoch aufmerksam und ließen aus dem Spiel heraus nur wenig zu. „Wir haben es in der ersten Hälfte vor allem gegen den Ball sehr gut gemacht. In vielen Situationen haben wir die Partie gut kontrolliert“, sagte Trainer Daniel Farke, räumte allerdings ebenso ein: „Aus unseren offensiven Ballgewinnen und den guten Positionen in der gegnerischen Hälfte haben wir aber zu wenig gemacht. Wir waren das eine oder andere Mal zu unpräzise und haben deshalb viel weniger Gefahr vor dem Tor ausgestrahlt als wir es hätten machen können.“

Nach Wiederbeginn erhöhten die Gastgeber den Druck und kamen gleich in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit zu drei guten Gelegenheiten. Die Fohlen schafften es kaum noch für Entlastung zu sorgen, weil sie fast gar nicht mehr in das letzte Spieldrittel vorstießen. „In der Ordnung gegen den Ball waren wir nicht mehr so stabil, um den Gegner weit genug weg vom eigenen Tor zu halten. Unsere Struktur bei eigenem Ballbesitz war auch nicht mehr gut, wir haben noch wesentlich unpräziser als vor der Pause gespielt“, monierte Farke. Als sich das Match mit zunehmender Spieldauer etwas beruhigte, schien es so, als könnten die Borussen zumindest einen Punkt aus der Fuggerstadt entführen. In der 82. Minute flankte jedoch Kelvin Yeboah von der linken Seite auf Mergim Berisha, der per Volleyabnahme mit dem Außenrist unhaltbar ins rechte Eck traf und damit das Spiel entschied. „Dieses Tor hat am Ende den Unterschied gemacht. Mit der zweiten Hälfte bin ich nicht zufrieden. Ich hätte mir gewünscht, dass wir da mehr Stabilität in der Arbeit gegen den Ball und offensiv mehr Qualität gezeigt hätten. Dass wir enttäuscht nach Hause fahren, liegt auf der Hand“, so Farke.

Das Medienecho

Kicker: „Der FC Augsburg hat das erste Heimspiel des Jahres verdient mit 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen und verlässt damit den Relegationsplatz. Torjäger Berisha avancierte gegen enttäuschende Fohlen mit einem traumhaften Treffer zum Matchwinner.“ 

FAZ: „Zum Hinrundenabschluss verlor Borussia nach einer schwachen Leistung beim abstiegsbedrohten FC Augsburg verdient mit 0:1 (0:0), machte mit der zweiten Niederlage den Fehlstart ins neue Jahr perfekt und taumelt weiter in Richtung Tabellenmittelfeld.“

Rheinische Post: „Borussia hat auch das zweite Spiel im neuen Jahr verloren. Beim FC Augsburg gab es eine 0:1-Niederlage. Über die gesamte Spielzeit hinweg kam von den Borussen zu wenig, während der FCA auch spielerisch zu überzeugen wusste.“

Der Spieler des Spiels

Jonas Omlin: Mit 45 Prozent aller Stimmen entschied Jonas Omlin die Wahl zum Spieler des Spiels in der FohlenApp recht eindeutig für sich. In seinem ersten Auswärtsspiel im Borussia-Dress erwies sich der Winterzugang als zuverlässiger Rückhalt. Mit mehreren guten Paraden hielt er seine Mannschaft lange Zeit im Spiel, beim Gegentor war er machtlos. Über seine gute Leistung konnte sich der Keeper nach dem Abpfiff auf Grund der Niederlage aber natürlich nicht freuen. „Es wäre gut gewesen, hätten wir das 0:0 halten können. In der zweiten Halbzeit sind wir aber überhaupt nicht ins Spiel gekommen und haben unsere Linie verloren“, so Omlin.

Die Randnotiz des Spiels

Zum ersten Mal stand Semir Telalovic am gestrigen Abend bei einem Pflichtspiel im Kader der FohlenElf. Der Top-Torjäger der U23, der in der aktuellen Saison in der Regionalliga West schon zehn Tore für den VfL-Nachwuchs erzielt hatte, durfte in Augsburg auch gleich sein Bundesliga-Debüt feiern. In der 87. Minute wurde er für Manu Koné eingewechselt. Viel bewirken konnte der 23-Jährige in der Schlussphase jedoch nicht mehr, weil es die Fohlen nicht mehr schafften, gefährlich in den Augsburger Strafraum einzudringen. Lediglich eine einzige Ballaktion war Telalovic in den letzten Spielminuten vergönnt.

Die personelle Lage

Während in Marcus Thuram wieder ein Leistungsträger zurück in die Startelf kehrte, musste im erkrankten Jonas Hofmann ein anderer Schlüsselspieler kurzfristig passen. Kapitän Lars Stindl hatte ohnehin wegen einer Gelbsperre die Reise nach Augsburg gar nicht mit angetreten. Zur Halbzeit musste in Christoph Kramer ein weiterer Routinier dann auch noch in der Kabine bleiben. Der 31-Jährige war zum Ende der ersten Halbzeit von einem wuchtigen Freistoß von Berisha am Kopf getroffen worden und war daraufhin minutenlang benommen am Boden liegen geblieben. „Chris hat sich bei dieser Aktion eine Gehirnerschütterung zugezogen“, erklärte Farke nach der Partie. „Seine Auswechslung hat uns hart getroffen, denn er hatte uns in der ersten Halbzeit viel Stabilität und viel Struktur im Spiel gegen den Ball gegeben.“

Die Tabellensituation

Nach ihrer zweiten aufeinanderfolgenden Niederlage nach dem Re-Start sind die Fohlen in der Tabelle auf Platz neun abgerutscht. Nach der Hinrunde stehen 22 Punkte für sie zu Buche. „Unser Ziel war, eine stabile Saison zu spielen und uns wieder Richtung Einstelligkeit zu orientieren. Momentan stehen wir im Mittelfeld und sind von der Abstiegszone relativ weit entfernt. Wir sind also nicht weit von unserem Ziel entfernt“, sagte Farke, den die beiden jüngsten Niederlagen aber natürlich trotzdem mächtig wurmen: „In diesen zwei Spielen haben wir die Chance verpasst, noch besser dazustehen. Das ist sehr ärgerlich, daher sind wir gerade eher genervt. In Gänze stehen wir nach der Hinrunde aber solide da – in den Regionen, die realistisch für uns sind.“

Der Ausblick

Lange beschäftigen können sich die Borussen mit der Niederlage in Augsburg nicht, denn bereits am Samstag um 15:30 Uhr steht bei der TSG Hoffenheim das erste Rückrundenspiel auf dem Programm. „Für uns heißt es, Mund abputzen, die Enttäuschung herunterschlucken und dann am Wochenende wieder bereit zu sein. In Hoffenheim wollen wir unbedingt wieder punkten, um unsere Position im Tabellenmittelfeld zu behaupten“, so Farke.  

Jonas Omlin erwies sich in Augsburg als sicherer Rückhalt. Beim Gegentor war er machtlos.
Christoph Kramer erlitt kurz vor der Halbzeit eine Gehirnerschütterung und musste deshalb zur Pause in der Kabine bleiben.
Semir Telalovic gab in der Schlussphase der Partie sein Bundesligadebüt für die Fohlen.

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