Ein fußballerisch total gebrauchter Tag

Der Tag danach: Zu wenig Durchschlagskraft entwickelt, das erste Zu-Null-Spiel von Jonas Omlin und die fünfte Gelbe Karte von Julian Weigl – alles Wichtige zum 0:0 der FohlenElf gegen den FC Schalke 04.

Die Geschichte des Spiels

Für das Pfeifkonzert nach dem torlosen Unentschieden gegen das Tabellenschlusslicht hatte Daniel Farke Verständnis. „Wenn unsere Fans unzufrieden mit dem 0:0 sind, dürfen sie auch unzufrieden sein. Ich habe in der Kabine auch nicht Applaus geklatscht – mir war auch eher nach Pfeifen als nach Loben zumute, wenn ich ehrlich bin. Aber alle, die im Fußball arbeiten, wissen, dass es solche Tage gibt“, sagte Borussias Chefcoach.

Eine Woche nach dem überzeugenden 4:1 in Hoffenheim hatte seine Mannschaft keinen guten Start in die Partie erwischt. Zwar hatten die Fohlen mehr Ballbesitz und waren optisch überlegen, es fehlte in der ersten halben Stunde jedoch an Durchschlagskraft „Gerade mit einem Auswärtssieg im Rücken musst du so eine Partie in den ersten Minuten auf deine Seite ziehen. Das ist uns nicht gelungen. Wir waren im Positionsspiel gut, haben daraus aber zu wenig nach vorne entwickelt“, monierte Farke. Erst in der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs stieß sein Team häufiger in die gefährliche Zone vor und hätte bei Distanzschüssen von Ko Itakura und Manu Koné durchaus in Führung hätten gehen können. Kurz vor der Pause ließen Itakura und Christoph Kramer im Anschluss an eine Ecke eine Doppelgelegenheit aus. „In dieser Phase haben wir mehr Druck aufgebaut und dadurch auch mehr Chancen herausgespielt“, sagte Farke.

Eigentlich habe seine Mannschaft nach dem Seitenwechsel genauso weitermachen wollen. Doch das klappte nicht, weil die Schalker nun mutiger auftraten und den Borussen das Leben damit schwer machten. „In der zweiten Hälfte haben wir zu viele Abspielfehler und technische Ungenauigkeiten drin gehabt. Dadurch haben wir die Struktur und die Kontrolle über das Spiel verloren“, sagte Farke. So entwickelte sich mehr oder minder ein offener Schlagabtausch, allerdings mit wenigen Chancen. VfL-Keeper Jonas Omlin war bei drei, vier Schalker Abschlüssen auf seinem Posten, auf der Gegenseite vergab Lars Stindl in der 72. Minute die einzige gute Möglichkeit der Fohlen nach dem Wechsel. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir in einem so zähen Match diejenigen sind, die diese eine Situation zum goldenen Treffer nutzen. Aber diese Qualität haben wir nicht an den Tag gelegt, weil wir zu hektisch, zu ungenau und technisch unsauber waren“, sagte Farke.

Immerhin schaffte es seine Mannschaft – anders als zuletzt im Auswärtsspiel beim FC Augsburg (0:1) – in der Schlussphase, nicht noch einen Gegentreffer zu kassieren und somit wenigstens den einen Punkt zu sichern. „Das einzig Positive ist, dass wir nach langer Zeit mal wieder zu Null gespielt haben und am Ende nicht noch verloren haben. Fußballerisch war es aber wirklich ein total gebrauchter Tag“, bilanzierte Farke.

Das Medienecho

Kicker: „Schalke erkämpfte sich in Gladbach ein 0:0 – und damit zum zweiten Mal in Folge einen Punkt. Die Knappen waren in einem intensiven Spiel näher dran am Sieg, blieben schlussendlich aber auch im neunten Anlauf in Gladbach sieglos.“

Rheinische Post: „Borussia hat es erneut verpasst, zwei Spiele in Folge in der Bundesliga zu gewinnen. Beim 0:0 gegen den seit 37 Auswärtsspielen sieglosen FC Schalke musste Daniel Farkes Mannschaft hinten sogar immer wieder zittern.“

GladbachLive: „Borussia hat es im Bundesliga-Duell gegen Schalke 04 verpasst, den Hoffenheim-Erfolg mit einem Heim-Dreier gegen das Tabellenschlusslicht zu vergolden. Borussia kommt nicht vom Fleck in der Tabelle, die Fans erleben weiterhin eine sportliche Achterbahnfahrt.“

Der Spieler des Spiels

Jonas Omlin:  Die Wahl zum Spieler des Spiels in der FohlenApp war eine klare Angelegenheit. Mit 79 Prozent aller Stimmen setzte sich Schlussmann Jonas Omlin gegen all seine Vorderleute durch. War der Schweizer in der ersten Halbzeit noch weitgehend beschäftigungslos, bekam er nach dem Seitenwechsel deutlich mehr zu tun und konnte sich in mehreren Situationen auszeichnen. In der 52. Minute rettete er sein Team gegen Terodde vor einem Gegentor, eine Viertelstunde später musste er nach einem Fehlpass von Nico Elvedi Kopf und Kragen riskieren, um mit einer Grätsche den eingewechselten Frey am Torabschluss zu hindern. Zudem wehrte Omlin in der Schlussphase einen Kopfball von Frey und einen Distanzschuss von Skarke sicher ab. „Ich weiß auch, dass wir lange nicht zu Null gespielt haben, das ist jetzt immerhin gelungen. Alles andere ist aber ausbaufähig“, sagte Omlin.

Die personelle Lage

Da Manu Koné und Lars Stindl rechtzeitig fit wurden, hatte Borussia alle Mann an Bord. Farke konnte so die gleiche Startelf aufbieten konnte wie beim jüngsten 4:1-Sieg in Hoffenheim. Am kommenden Wochenende ist Borussias Cheftrainer definitiv gezwungen, seine Anfangsformation zu ändern, denn Julian Weigl sah im ersten Durchgang seine fünfte Gelbe Karte und muss deshalb in Berlin zuschauen.

Die Tabellensituation

Den erhofften zweiten Sieg in Folge hat die FohlenElf verpasst. Mit dem Punktgewinn konnte sie ihren achten Platz zumindest vorerst festigen. 26 Zähler hat sie bislang auf ihr Konto gebracht. Werder Bremen (24 Punkte) hat am Nachmittag aber noch die Chance, mit einem „Dreier“ beim VfB Stuttgart vorbeizuziehen. „Mit dem Unentschieden haben wir zumindest den Abstand nach hinten gewahrt. Wir zementieren unsere Position im Mittelfeld, aber es ist natürlich Luft nach oben“, sagte Farke.

Der Ausblick

Die Fohlen haben jetzt zwei freie Tage frei, ehe sie am Mittwochnachmittag um 15:45 Uhr die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel am kommenden Sonntag (15:30 Uhr) bei Hertha BSC aufnehmen. „Wir haben gegen Schalke nicht den Fußball gezeigt, den wir sehen wollen. Da müssen wir jetzt ein, zwei Tage unzufrieden sein, und ab Mittwoch geht es dann weiter. In Berlin wollen wir wieder ein anderes Gesicht zeigen“, sagte Farke. Weitere öffentliche Einheiten seiner Mannschaft in der kommenden Woche sind am Donnerstag- und Freitagvormittag jeweils um 10:45 Uhr.

Die Partie gegen das Schlusslicht war geprägt von vielen Zweikämpfen - hier Christoph Kramer im Luftduell gegen Tom Krauß.
Julian Weigl sah seine fünfte Gelbe Karte und muss deshalb am Sonntag im Spiel bei Hertha BSC zuschauen.
Nach dem Spiel zeigten sich die Borussen - hier Florian Neuhaus - über das 0:0 enttäuscht.

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