„Ein Prozess, der seine Zeit dauert“

Sportdirektor Roland Virkus spricht im Interview über die aktuelle sportliche Situation der Fohlen, Borussias Transferpolitik und Zukunftsplanungen.

Roland, wie bewertest du rückblickend das 0:0 gegen den FC Schalke?

Roland Virkus: Wir müssen nicht drum herum reden, dass auch wir uns das Spiel gegen Schalke vom Ergebnis und vor allem von der spielerischen Leistung her anders vorgestellt hatten. Es ist, wie Daniel Farke es nach dem Spiel gesagt hat: Mit unserem Auswärtssieg in Hoffenheim im Rücken hätten wir von Beginn an anders auftreten müssen – dominanter, zielgerichteter. Und nachdem die Mannschaft das Spiel im Laufe der ersten Hälfte eigentlich auf ihre Seite gezogen hat, gab es im zweiten Abschnitt einen nicht nachvollziehbaren Bruch in unserem Spiel. Da mussten wir am Ende froh sein, noch einen Punkt geholt zu haben.

Auch dank Jonas Omlin?

Virkus: Ja, natürlich. Er hat mit einigen Paraden dafür gesorgt, dass wir wenigstens zu Null gespielt und einen Punkt mitgenommen haben. Jonas hat nach seinem Wechsel zu uns quasi keine Eingewöhnungszeit gebraucht – er ist ja gerade mal seit zweieinhalb Wochen hier. Dafür sind seine Torwartleistungen und seine Ausstrahlung und Präsenz bemerkenswert.

Der Wechsel im Tor war in der zurückliegenden Transferperiode die größte Änderung in Borussias Kader. Darüber hinaus wurde Rocco Reitz zu VV St. Truiden verliehen, Torben Müsel zu Rot-Weiss Essen abgegeben. Warum gab es bei Borussia keine weiteren Transfers?

Virkus: Ich habe ja schon einmal gesagt, dass es für mich grundsätzlich drei Gründe für Transfers in der Winterpause gibt: Erstens, wenn die Mannschaft Gefahr läuft, ihre Saisonziele zu verpassen. Zweitens, wenn es zu viele Verletzungen auf entscheidenden Positionen gibt. Oder drittens, wenn eine Möglichkeit besteht, einen Transfer für den folgenden Sommer vorwegzunehmen. Da diese Kriterien nicht vorlagen, haben wir uns gegen den Kauf oder gegen eine Leihe eines weiteren Spielers entschieden.

Dann lass uns doch über diese drei Punkte einmal reden: Stichwort Saisonziele…

Virkus: Wir haben uns vor dieser Spielzeit gewünscht, dass wir eine Saison spielen wollen, in der wir uns nach zwei ziemlich unruhigen Jahren wieder stabilisieren können. In der wieder Ruhe in den Verein einkehrt. Das Ganze aber natürlich ambitioniert mit dem Wunsch, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Natürlich sind wir nicht zufrieden, wenn wir 0:1 in Augsburg verlieren oder daheim 0:0 gegen Schalke spielen. Dazwischen kam dann ein wirklich überzeugender Auswärtssieg in Hoffenheim. Aber ein wenig stehen diese Ergebnisse ja auch für diese in dieser Saison schwer zu berechnende Liga. Wir arbeiten daran, Konstanz in unsere Spielleistungen zu bringen. Ein solcher Prozess geht leider nicht auf Knopfdruck, er braucht Zeit. Dabei werden uns die Rückkehrer von der Verletztenliste helfen, die nach und nach wieder zu alter Stärke zurückfinden sollten.

…womit wir beim zweiten Punkt wären.

Virkus: Genau. Ko Itakura ist doch das beste Beispiel. Ihn haben wir in der Hinrunde schmerzlich vermisst. Er ist nun wieder fit und zeigt konstant starke Leistungen in der Defensive. Auch Hannes Wolf hat nach seiner Ausfallzeit schon punktuell zeigen können, dass er ein belebendes Element in unserem Spiel sein kann. Und ich bin auch davon überzeugt, dass Florian Neuhaus´ Zeit nach dessen schwerer Verletzung bald wieder kommen wird.

Gab es denn ansonsten Angebote oder Möglichkeiten, Spieler zu verkaufen oder zu kaufen?

Virkus: Wenn wir auf die im Sommer auslaufenden Verträge von Ramy Bensebaini und Marcus Thuram blicken: Wir hatten kein Angebot für einen der beiden Spieler auf dem Tisch. Deswegen freuen wir uns, dass die beiden auch die Rückrunde bei uns spielen und uns mit ihrer fußballerischen Klasse hoffentlich helfen werden, unsere Ziele zu erreichen. Und was mögliche Zugänge angeht: Es ist ja unser Job, den Markt permanent zu beobachten. Aber: Es bringt doch nichts, hier in Aktionismus zu verfallen. Ein neuer Spieler hätte uns qualitativ signifikant weiterbringen müssen. Ein Transfer jetzt im Winter hätte auch bedeutet, dass im Sommer, wenn sehr wahrscheinlich Änderungen anstehen werden, weniger finanzielle Mittel zur Verfügung gestanden hätten. Wir haben großes Vertrauen in unseren Kader, der – ich hatte es eben erwähnt – ja durch einige Rückkehrer aus schweren Verletzungen breiter ist als in der Hinrunde.

Die Zukunftsplanungen laufen aber weiter, was gibt es hier für Neuigkeiten?

Virkus: Es gilt ja nicht nur, nach möglichen neuen Spielern Ausschau zu halten, sondern auch darum, durch Vertragsverlängerungen die Struktur im Kader zu erhalten. Auch das ist ein Prozess, der seine Zeit dauert. Nachdem wir in der Hinrunde mit Jonas Hofmann und Alassane Plea verlängern konnten und Simon Walde Anfang des Jahres seinen ersten Profi-Vertrag unterschrieben hat, freut uns nun die Vertragsverlängerung mit Jan Olschowsky. Wir haben ihm einen Weg aufgezeigt, wie er sich bei uns weiter entwickeln kann. Und wir freuen uns, dass er sich damit identifizieren kann. Dass wir darüber hinaus mit Lars Stindl aktuell in Gesprächen sind, ist ja kein Geheimnis. Lars bekommt aktuell die Zeit, sich über seine sportliche Zukunft Gedanken zu machen; danach werden wir hoffentlich eine Einigung erzielen können.   

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