Farke vor #BMGFCB: „Jedes Spiel hat seine eigene Geschichte"

Auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimspiel der FohlenElf gegen den FC Bayern München (Samstag, 15:30 Uhr) haben sich Cheftrainer Daniel Farke und Sportdirektor Roland Virkus den Fragen der anwesenden Journalisten gestellt. Wir haben ihre wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Daniel Farke über…

…das Personal für Samstag: Marcus Thuram und Joe Scally haben in dieser Woche noch nicht mit der Mannschaft trainiert. Bei ihnen müssen wir das morgige Abschlusstraining abwarten. Ich bin bei Joe vorsichtig optimistisch, er wird wahrscheinlich morgen mittrainieren können und am Samstag zur Verfügung stehen. Bei Marcus sehe ich es etwas kritischer, er muss morgen im Abschlusstraining voll trainieren können. Darüber hinaus stehen hinter den Einsätzen von Julian Weigl und Luca Netz noch zwei Fragezeichen. Jule hat Magen-Darm-Probleme und konnte heute nicht am Training teilnehmen, Luca hat nach der Einheit am Mittwoch Oberschenkelproblemen angegeben.

…Marcus Thuram, der nach dem Re-Start noch ohne Torbeteiligung ist: Marcus hat für uns eine herausragende Hinrunde gespielt. Er hatte jetzt einen schwierigen Start in die restliche Runde. Bei einem jungen Spieler wie ihm ist es dann oft schnell so, dass das Selbstvertrauen etwas runtergeht. Da ist es wichtig, offen und ehrlich mit ihm umzugehen. Er bekommt von uns die volle Rückendeckung. Ich denke, in so einer Phase braucht er einen Trainer, der ihm den Rücken stärkt, und eine Mannschaft, die für ihn da ist. Er arbeitet hart. Ich hoffe, dass wir ihn jetzt schnell wieder im Mannschaftstraining haben. Dann bin mir sicher, dass er eine gute Rückrunde für uns spielen wird.

…seine Einschätzung zum Heimspiel gegen den FC Bayern: In so einem Spiel bist du nicht gerade der haushohe Favorit. Bayern hat im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Paris St. Germain gestern mal eben die Null gehalten. Und bei PSG spielen Neymar, Messi und Mbappe. Ich denke, wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir gegen Mannschaften den FC Bayern immer für Punkte infragekommen. Ein Spiel gegen Bayern ist immer ein Highlight, gerade zuhause im BORUSSIA-PARK. Es muss vieles zusammenkommen, damit wir punkten. Wir sehen es aber weniger als Bonus-Spiel, sondern vielmehr als Chance, die nächsten Punkte auf unser Konto zu bekommen und ein gutes Ergebnis zu erzielen.

…die guten Leistungen der FohlenElf in den „Highlight-Spielen“: Es ist schwierig zu erklären, warum es so ist. Eine Erklärung ist, dass es uns mehr liegt, wenn der Gegner offener spielt und wir mehr Räume auf dem Platz bekommen. Es hängt aber auch irgendwie mit der Unberechenbarkeit der Bundesliga zusammen. Schauen sie sich beispielsweise Augsburg oder Bochum an, die auch schon Siege gegen Top-Gegner wie Bayern, Dortmund, Leipzig oder Frankfurt eingefahren haben. Jedes Spiel hat seine eigene Geschichte und jedes Spiel ist anders.

…die Herausforderung, dass bei Borussia zum Saisonende einige Verträge auslaufen: Mein Job als Trainer ist es, mit Realitäten umzugehen. Dass eine Situation, in der viele Verträge auslaufen, für eine gewisse Unruhe sorgt, ist normal. Dem sind wir uns bewusst und das macht es ja so herausfordern bei einem Umbruch. Wichtig ist, wie man mit so einer Situation umgeht. Wir wollen diesen Verein so aufbauen, dass er wieder für andere Ziele in Frage kommt als nur eine stabile Saison zu spielen. Ich bin überzeugt davon, dass wir in dieser Saison den Grundstein dafür legen können.

Roland Virkus über…

…die Rückkehr von Yann Sommer in den BORUSSIA-PARK: Yann hat bei uns achteinhalb Jahre hervorragende Leistungen gebracht. Da ist es doch logisch, dass wir uns vernünftig von ihm verabschieden wollen, dies werden wir vor dem Spiel machen. Das ist immer der Stil von Borussia gewesen, wir haben mit ihm telefoniert und er freut sich darauf. Ich glaube auch, dass sich unsere Fans darauf freuen.

…Kritik der Fans an der derzeitigen sportlichen Situation: Bis zum Heimspiel gegen den BVB haben wir uns genau in dem Horizont bewegt, wo wir stehen wollten. Die jüngste Tendenz mit Niederlagen in Augsburg und bei Hertha ist nicht zufriedenstellend und ich verstehe jeden Fan, der sauer ist. Das ist nicht unser Anspruch, wir müssen alles dafür tun, um diese Dinge wieder hinzubekommen.

…den Umgang mit Niederlagen innerhalb der Mannschaft: Dass es Rückschläge während der Saison geben würde, war mir klar. Wir besprechen das im Team und sie können mir glauben, dass die Spieler sehr selbstkritisch sind. Unsere Aufgabe ist es nun, weiter an unserer Entwicklung zu arbeiten.

…seine persönliche Rolle als Sportdirektor: Mir war von Anfang an klar, dass ich keine einfache Aufgabe übernommen habe. Dass wir kritisch hinterfragt werden, ist in einem solchen Prozess ganz normal. Besonders dann, wenn er stockt. Wir arbeiten daran, dass wir wieder dahin kommen, wo wir hinwollen. Dieser Weg ist steinig, dennoch bin ich zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir das gemeinsam hinbekommen.