Das Selbstvertrauen wieder erarbeitet

Der Tag danach: Die Negativserie von fünf sieglosen Spielen beendet, der erste Bundesligatreffer von Nathan Ngoumou und leichte Entwarnung bei Joe Scally – alles Wichtige zum 2:0-Erfolg der FohlenElf gegen den VfL Wolfsburg.

Die Geschichte des Spiels

In der Anfangsphase waren die Wolfsburger präsenter und gingen in der zehnten Minute durch Omar Marmoush vermeintlich auch in Führung. Jedoch hatte der Ägypter beim Zuspiel von Felix Nmecha knapp im Abseits gestanden, weshalb der Treffer nach dem VAR-Check wieder zurückgenommen wurde. Die Gäste blieben optisch weiter überlegen, brachten die gut sortierte Defensive der Fohlen aber nur selten ernsthaft in Verlegenheit. „Wir waren in der ersten halben Stunde nicht so sicher in unserem Passspiel und haben einige unnötige Fehler gemacht. Aus diesen Fehlern hat Wolfsburg die eine oder andere gefährliche Aktion kreiert, ohne dabei aber zu ganz klaren Chancen zu kommen“, sagte Cheftrainer Daniel Farke.

Offensiv war von seiner Mannschaft aus den genannten Gründen zunächst nicht viel zu sehen, doch gleich der erste gelungene Angriff brachte in der 34. Minute die Führung. Nach einer guten Balleroberung gab Florian Neuhaus den Ball weiter an Marcus Thuram. Der Franzose bediente auf der rechten Seite Nathan Ngoumou, der mit einem Schuss ins lange Eck zur Führung traf. „Wir haben diesmal unsere Art und Weise im Pressing etwas geändert, um ein bisschen mehr Druck auf die Eröffnung des Gegners zu bekommen. In dieser Szene haben wir uns mit dem Ballgewinn und dem konsequenten Abschluss von Nathan dafür belohnt“, sagte Farke.

Direkt nach Wiederbeginn verhinderte Borussias Nummer eins, Jonas Omlin, mit einer Glanztat gegen Mattias Svanberg den Ausgleich. Danach präsentierten sich die Fohlen defensiv sehr stabil und ließen nichts mehr anbrennen. „Wenn du durch eine ergebnistechnisch schwere Phase gehst, ist das Selbstvertrauen und die Leichtigkeit nicht so da. Dann musst du dir erstmal wieder mit anderen Mitteln ein Ergebnis erarbeiten und einfach griffig und kompakt sein Das haben wir gemacht“, sagte Farke.

Das 2:0 von Marcus Thuram in der 63. Minute kam bereits einer Vorentscheidung gleich. Alassane Plea legte eine Flanke von Ngoumou am zweiten Pfosten per Kopf auf Thuram ab, der aus kurzer Distanz einnickte. „Das zweite Tor hat noch mal gutgetan, das hat man der Mannschaft angemerkt. Ich hätte mir gewünscht, dass wir in der Endphase ein bisschen konsequenter und gieriger auf den dritten Treffer gehen. Aber für mich war entscheidend, dass wir hinten nichts mehr zulassen und zu Null zu spielen. Für das Selbstvertrauen und die Stimmungslage war dieser Sieg sehr wichtig“, sagte Farke.

Das Medienecho

Kicker: „Gladbach kann wieder siegen. Die Fohlen bezwangen in einem Spiel auf überschaubarem Niveau den VfL Wolfsburg mit 2:0 und beendeten damit ihre Negativserie von fünf sieglosen Spielen in Serie.“

Rheinische Post: „Erstmals seit dem 18. Februar, als es das 3:2 gegen die Bayern gab, siegten die Borussen, dieses Mal 2:0, weil Nathan Ngoumou sein Debüt-Tor für Gladbach schoss und Marcus Thuram per Kopf traf.“

GladbachLive: „Borussia hat gegen den VfL Wolfsburg 2:0 gewonnen. Die Fohlenelf holte somit erstmals seit dem 21. Spieltag wieder einen Sieg und verkürzte damit den Abstand auf den direkten Konkurrenten aus der Autostadt auf vier Zähler.“

Der Spieler des Spiels

Nathan Ngoumou: Zum ersten Mal entschied der Franzose die Wahl zum Spieler des Spiels in der FohlenApp für sich. Fast 61 Prozent aller Teilnehmer votierten für Ngoumou, der das erste Mal seit der Partie in Augsburg (0:1) am 25. Januar wieder in der Anfangsformation gestanden hatte. Ngoumou machte auf der rechten Seite der offensiven Dreierreihe viel Betrieb und wurde dafür mit seinem ersten Bundesliga-Tor belohnt. Nach Zuspiel von Thuram zog Ngoumou mit Tempo nach innen und jagte den Ball mit ins lange Eck. „Dass ich meinen ersten Treffer ausgerechnet mit dem linken Fuß erziele, ist kurios, denn das passiert mir tatsächlich eher selten“, sagte der 23-Jährige im Interview. Im zweiten Durchgang krönte Ngoumou seinen guten Auftritt, in dem er den zweiten Treffer der Fohlen mit einer präzisen Hereingabe einleitete. „Nathan hat sich ein ernstes Gespräch, das wir vor vier Wochen mit ihm geführt haben, sehr zu Herzen genommen. Er hat seitdem sehr gut trainiert. Deshalb hatten wir das Gefühl, dass er jetzt bereit sei“, sagte Farke. In den ersten 25 Minuten habe man ihm seine Unsicherheit noch angemerkt, aber mit dem Tor sei er gut ins Spiel gekommen und hätte noch einige weitere gute Szenen gehabt. „Nathan hat ein gutes Spiel gemacht. Er darf jetzt aber nicht zufrieden sein, muss dranbleiben und im Training weiter hart arbeiten“, betonte Farke.

Die personelle Lage

Da Manu Koné aufgrund seiner 10. Gelben Karte, die er in Köln gesehen hatte, gesperrt zuschauen musste, nahm Julian Weigl seinen Platz im Kader ein. Nach seiner vor sieben Wochen erlittenen Teilruptur des Syndesmosebands hatte der 27-Jährige allerdings zuvor erst zwei Einheiten mit der Mannschaft absolviert. „Wenn du so lange raus bist, kommst du für den Kader eigentlich noch nicht infrage. Jule ist für uns aber auch in der Kabine ein extrem wichtiger Spieler und eine Führungsperson. Wenn man ganz ehrlich ist, hatte er diesmal eher die Aufgabe des Maskottchens“, sagte Farke, der den Mittelfeldspieler behutsam wieder aufbauen möchte. „Die kommende Trainingswoche wird ihm guttun, so dass er am kommenden Wochenende in Frankfurt wieder für einige Minuten in Frage kommen wird“, sagte Farke.

Ob Joe Scally seiner Mannschaft beim Gastspiel am Main zur Verfügung stehen wird, ist hingegen noch offen. Der Rechtsverteidiger hatte sich gestern in der 75. Minute am linken Oberschenkel verletzt und den Platz humpelnd verlassen müssen. Eine erste medizinische Untersuchung brachte zumindest leichte Entwarnung: Der US-amerikanische Nationalspieler hat keine schwerwiegende Verletzung erlitten. Scally wird sich aber noch weiteren Untersuchungen unterziehen müssen, bevor klar ist, ob und wie lange er Borussia fehlen wird.  

Die Tabellensituation

Trotz ihres achten Heimsiegs steht Borussia in der Tabelle weiter auf Platz zehn. Zwölf Zähler beträgt aktuell ihr Vorsprung auf den Relegationsplatz, so dass Farke hinter dieses Thema endgültig einen Haken machen konnte: „Mit dem Erfolg gegen Wolfsburg haben wir das erste Basisziel erreicht. Wir waren in dieser Saison noch nie in Abstiegsgefahr und werden mit 35 Punkten sieben Spieltage vor Schluss auch nicht mehr in Not geraten. Das ist ein stabiles Fundament, von dem aus wir in letzten sieben Partien noch so viele Punkte wie möglich einfahren möchten.“ Da die drei derzeit vor ihr platzierten Teams am Wochenende alle nicht gewannen, verkürzten die Fohlen zudem den Rückstand auf den VfL Wolfsburg (9./39) auf vier sowie den 1. FSV Mainz 05 (8./41.) und Eintracht Frankfurt (7./41) jeweils auf sechs Punkte.

Der Ausblick

Nach zwei freien Tagen werden die Fohlen am Mittwoch um 15:45 Uhr mit einer öffentlichen Einheit die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel am Samstagabend (18:30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt aufnehmen. Am Donnerstag bittet Farke seine Schützlinge um 10:45 Uhr auf den Platz. Die Abschlusseinheit am Freitag findet hinter verschlossenen Türen statt.

Nathan Ngoumou jubelt über sein erstes Bundesliga-Tor.
Florian Neuhaus leitete den Führungstreffer mit einer guten Balleroberung ein.
Marcus Thuram sorgte mit dem 2:0 für die Entscheidung.
Joe Scally musste mit einer Oberschenkelverletzung in der 76. Minute ausgewechselt werden.

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