Virkus: „Für eine neue Struktur braucht es einen stabilen Rahmen“

Standpunkt: Sportdirektor Roland Virkus spricht im Interview über den jüngsten Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg, die bevorstehende Partie bei Eintracht Frankfurt und verschiedene Personalien rund um die FohlenElf.

Nach fünf Spielen ohne Sieg konnte die Mannschaft mit dem 2:0 gegen den VfL Wolfsburg endlich wieder einen dreifachen Punktgewinn feiern. Wie ordnest du diesen Sieg ein?

Roland Virkus: Erst einmal war es ein in dieser Situation sehr wichtiger Sieg für uns gegen einen guten Gegner. Es war so, dass wir dieses Mal das Spielglück hatten, das wir vorher nicht hatten. Man hat anfangs gespürt, dass die Mannschaft verunsichert war, und wir hatten auch das nötige Glück, dass das 0:1 der Wolfsburger Abseits war. Wir haben verkopft agiert, nicht präzise und sauber. Wir brauchten eine positive Aktion, um allmählich wieder in die Spur zu kommen und uns Stück für Stück Selbstvertrauen zu erarbeiten.

Du spricht das Führungstor durch Nathan Ngoumou an…

Virkus: Genau. Das fiel in einer Phase, in der man nicht unbedingt damit rechnen musste. Die Mannschaft hat sehr gut im Gegenpressing gearbeitet und der Ball ist dann zu Nathan gekommen – und der hat, ohne groß nachzudenken, mit dem vermeintlich schwachen linken Fuß ins lange Eck geschlenzt. Nach diesem Treffer wurde das Spiel nicht unbedingt gut, aber besser und stabiler. Jonas Omlin hat kurz nach der Pause einmal gut reagiert – wir haben das Momentum genutzt und das Spiel nach und nach auf unsere Seite gezogen. Wir haben uns als Mannschaft gemeinschaftlich gesteigert und uns gewehrt, jeder einzelne hat sich reingebissen und gesteigert. Nach dem Treffer zum 2:0 hat man gemerkt, dass von den Jungs eine Last abfällt und eine gewisse Spielfreude zurück war.

Was erwartest du nun vom kommenden Auswärtsspiel in Frankfurt?

Virkus: Dass die Mannschaft genau da weiter macht, wo sie gegen Wolfsburg aufgehört hat. Das wird sicherlich ein kompliziertes Spiel. Die Eintracht ist aus den internationalen Plätzen rausgefallen und wird alles versuchen, das schnell wieder zu korrigieren. Sie werden versuchen, uns unter Druck zu setzen. Wir müssen wieder gemeinschaftlich arbeiten, um etwas Zählbares aus Frankfurt mitzunehmen. Es sind noch sieben attraktive Spiele zu spielen: auswärts in Frankfurt, Stuttgart, Leverkusen und Dortmund, dazu kommen drei Heimspiele im vollen BORUSSIA-PARK – das ist doch Anreiz genug. Wir freuen uns auf jedes einzelne Spiel!

Hinter den Kulissen arbeitet ihr längst am Kader für die neue Saison. In den vergangenen Tagen sind die ersten Entscheidungen gefallen. Fangen wir mit Marcus Thuram und Ramy Bensebaini an…

Virkus: Wir waren mit beiden Spielern im offenen Austausch und kannten den aktuellen Stand. Dass sie ihre auslaufenden Verträge nicht verlängern werden, ist schade, weil uns beide in den zurückliegenden vier Jahren sportlich viel gegeben haben. Und wir verstehen auch, dass unsere Fans enttäuscht sind, dass die beiden nicht bleiben. Es war aber in den vergangenen Jahren immer Teil unseres Weges, solche talentierten Spieler zu holen, weiterzuentwickeln – und irgendwann auch ziehen zu lassen, weil wir sie nicht ewig halten können. Im Idealfall erzielen wir mit diesen Transfers eine attraktive Ablöse. Es ist natürlich nicht gut, dass das nun nicht der Fall ist. Aber: Beide Jungs sind Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Beide haben uns in den vergangenen Jahren sportlich geholfen und tun es auch aktuell noch. Daher haben sie – bei aller berechtigten Enttäuschung – einen stilvollen Abschied verdient.

Gestern hat Lars Stindl vor der Mannschaft verkündet, dass auch er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängert und Borussia nach acht Jahren verlässt.

Virkus: Auch mit Lars waren wir hier in einem offenen und fairen Austausch. Er hat seine persönliche Entscheidung mit der Verantwortung erklärt, die er gegenüber seiner Familie hat. Das spricht am Ende ja auch für den Menschen Lars Stindl. Er hat den Verein acht Jahre mitgeprägt, war ein Gesicht Borussias, ein torgefährlicher, mannschaftsdienlicher Offensivspieler und ein toller Kapitän. Aber: Er ist mittlerweile 34 Jahre alt; die Prioritäten verschieben sich, es zieht ihn zurück in die Heimat, und das muss man respektieren.

Zwei weitere langjährige Borussen, Tony Jantschke und Tobias Sippel, haben hingegen in diesen Tagen ihre Verträge verlängert.

Virkus: Das sind zwei Personalien, die vielleicht nicht für die ganz großen Schlagzeilen sorgen, die in der Phase unserer Erneuerung aber sehr wichtig sind. Wir bringen eine neue Struktur in die Mannschaft – dafür braucht es aber einen stabilen Rahmen. Tony und Tobi sind gute Typen mit einer sehr hohen Akzeptanz in der Kabine. Sie kennen ihre Rolle im Kader genau – und sind da, wenn sie gebraucht werden. Wir sind mit der Bürde von zwölf auslaufenden Verträgen in die Saison gegangen und haben nun eine ganze Reihe offener Fragen beantwortet. Nach und nach wird die Borussia-Mannschaft der Saison 2023/24 immer mehr ein Gesicht bekommen, ob durch Vertragsverlängerungen, Abgänge, Käufe oder auch Leihen. Die offene Vertragssituation bei Tobias Sippel und Tony Jantschke waren zwei dieser Bausteine.

Unter der Woche hat Marvin Friedrich in einem Interview der Unzufriedenheit über sein Reservistendasein Ausdruck verliehen. Wie geht der Verein damit um?

Virkus: Solche Dinge sollten eigentlich intern besprochen werden, und wir als Verein werden uns an diese Abmachung halten und das Thema auch intern mit dem Spieler klären.

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