Das Momentum selbst aus der Hand gegeben

Der Tag danach: Nach Rückstand ins Spiel zurück gekämpft, doch Ko Itakura durch einen Platzverweis und am Ende auch die Partie verloren – alles Wichtige zum 1:2 der FohlenElf beim VfB Stuttgart.

Die Geschichte des Spiels

Im ersten Durchgang entwickelte sich eine intensive Partie, in der die Hausherren zielstrebiger agierten und durch Atakan Karazor, Enzo Millot und Serhou Guirassy auch zu ersten Torannäherungen kamen. In der 22. Minute drückte Guirassy eine Hereingabe von Waldemar Anton über die Linie. „Nachdem wir die vorherige Ecke gut verteidigt haben, waren wir nicht scharf genug, auch beim nachfolgenden Einwurf sofort wieder in unsere Position zu kommen“, monierte Cheftrainer Daniel Farke. Video-Referee Matthias Jöllenbeck überprüfte die Szene noch einmal und kam zu dem Schluss, dass beim Pass von Millot auf Anton keine Abseitsstellung vorlag, weil Florian Neuhaus zuletzt am Ball war – der Treffer zählte.

Borussia zeigte zunächst eine gute Reaktion auf den Rückstand und verbuchte nach einer guten halben Stunde eine kleine Drangphase. Alassane Plea, der im Angriff den verletzten Marcus Thuram ersetzte, scheiterte aus spitzem Winkel jedoch am stark reagierenden VfB-Keeper Fabian Bredlow. „In der ersten Hälfte hatten beide Mannschaften Phasen, in denen der jeweilige Gegner Probleme hatte, die Prozesse zu kontrollieren. Uns hat das nötige Durchsetzungsvermögen gefehlt, weshalb wir uns nur wenige klare Torchancen herausarbeiten konnten“, sagte Farke.

Die Fohlen stellten zur Pause ihre Grundordnung um – das zahlte sich aus. Sie übernahmen jetzt die Spielkontrolle und setzten sich häufig in der Stuttgarter Angriffshälfte fest. Allerdings fehlte weiter der Zug zum Tor, so dass sich der Ballbesitz kaum in klaren Chancen niederschlug. Die Gastgeber beschränkten sich weitgehend auf die Defensivarbeit und fuhren ab und an Konter. So war Keeper Jonas Omlin in der 64. Minute gegen Tiago Tomas gefordert.

In der Schlussphase nahm die Partie noch einmal richtig Fahrt auf: Dan-Axel Zagadou blockte im Strafraum einen Schuss mit dem Arm. Den fälligen Handelfmeter verwandelte Julian Weigl zum 1:1. „Wir haben uns mit viel Energie und Leidenschaft ins Spiel zurückgekämpft und so den Ausgleich erzwungen“, sagte Farke. Der Jubel über den Ausgleich im mit 4.000 Fans gefüllten Gästeblock verstummte jedoch schnell. Nur zwei Minuten später brachte Ko Itakura im eigenen Sechzehner Tiago Tomas zu Fall. Der Japaner sah nach dem VAR-Check die Rote Karte. Den Strafstoß nutzte Tanguy Coulibaly zudem, um die Schwaben erneut in Führung zu bringen. „Wir haben so viel investiert, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Da muss man dann einfach konzentrierter agieren und darf nicht durch einen schlampigen Ballverlust einen Konter einleiten. Damit haben wir das Momentum selbst aus der Hand gegeben“, sagte Farke.

In Unterzahl warfen die Fohlen noch einmal alles nach vorne und kamen noch zu einer guten Ausgleichschance. Bredlow wehrte einen Distanzschuss des eingewechselten Semir Telalovic jedoch zur Ecke ab. Farke: „Wir sind sehr enttäuscht über das Ergebnis. Was Leidenschaft und Einsatzwillen angeht, kann ich den Jungs aber keinen Vorwurf machen. Selbst mit zehn Mann haben sie bis zur letzten Minute alles versucht. Das letzte My Qualität hat aber gefehlt.“

Das Medienecho

Rheinische Post: „Kaum hatte Julian Weigl für Borussia beim VfB Stuttgart zum 1:1 ausgeglichen, da sah Ko Itakura die Rote Karte, und Gladbach kassierte den Foulelfmeter zum 1:2. Für Borussia, die lange Zeit viel zu harmlos spielte, war es die zweite Niederlage in Folge.“

Kicker: „Der Borussia merkte man an, dass drei wichtige Spieler im Vergleich zum 0:1 gegen Union Berlin fehlten (…). In den zweiten Durchgang startete Gladbach besser. Die Borussia investierte wieder mehr, richtig gefährlich wurde es aber für das Stuttgarter Tor selten.“

FAZ: „Die Gladbacher blieben zum dritten Mal in Serie sieglos und verharren im Tabellen-Mittelfeld. Gäste-Coach Daniel Farke hatte vor dem Anpfiff auf „die Intensität, die von Stuttgart ausgehen wird“, hingewiesen. Jedoch kam seine Mannschaft mit dem druckvollen Auftakt der Hausherren überhaupt nicht zurecht.“

Der Spieler des Spiels

Jonas Omlin: Zum vierten Mal in diesem Monat entschied Jonas Omlin die Wahl zum Spieler des Spiels in der FohlenApp für sich. Knapp 53 Prozent der VfL-Fans stimmten für Borussias Nummer eins ab, der am gestrigen Nachmittag in mehreren Szenen auf seinem Posten und bei den beiden Gegentreffern machtlos war. „In der ersten Halbzeit waren wir zu weit weg und haben es nicht geschafft, in die Zweikämpfe zu kommen. In der Pause haben wir umgestellt und dadurch mehr Druck erzeugt. Leider hat es am Ende nicht zu einem Punkt gereicht“, so Omlin.

Die personelle Lage

In Marcus Thuram (Muskelfaserriss in den Adduktoren), Ramy Bensebaini (Hüftdistorsion) und Manu Koné (Oberschenkelzerrung) musste Borussia in Stuttgart auf gleich drei Stammkräfte verzichten. „Die drei sind Schlüsselspieler bei uns. Es ist natürlich nicht leicht, sie zu ersetzen, aber die Jungs, die für sie reingekommen sind, haben ihre Sache gut gemacht“, befand Farke.

Die Tabellensituation

Da der 1. FC Köln (0:1 gegen den SC Freiburg) und Werder Bremen (1:2 beim FC Schalke 04) gestern ihre Spiele ebenfalls verloren, steht Borussia trotz der 1:2-Niederlage in Stuttgart mit 36 Punkten weiter auf Platz zehn. Der Vorsprung auf die beiden genannten Mannschaften beträgt jeweils ein Zähler. Der Rückstand auf die obere Tabellenhälfte ist derweil auf sieben Punkte angewachsen, aktuell belegt Eintracht Frankfurt mit 43 Zählern Rang neun.

Der Ausblick

Am Dienstag um 15:45 Uhr starten die Fohlen in die neue Trainingswoche. Weitere öffentliche Einheiten sind am Mittwoch und Donnerstag jeweils um 10:45 Uhr. Am Mittwochnachmittag trainieren die Fohlen zusätzlich im Performance Center. Diese Krafteinheit ist ebenso wenig für Zuschauer zugänglich wie das das Abschlusstraining am Freitagvormittag. Am Samstag um 15.30 Uhr steht dann das vorletzte Heimspiel dieser Bundesliga-Saison gegen den VfL Bochum auf dem Programm.

Julian Weigl verwandelte einen Handelfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.
Ko Itakura sah nach einer Notbremse gegen Tiago Tomas die Rote Karte.
Jonas Omlin konnte die Niederlage in Stuttgart trotz einer guten Leistung nicht verhindern.

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