Ein emotionaler und versöhnlicher Abschluss

Der Tag danach: Eine überragende erste Halbzeit, ein unvergesslicher Abschied für Lars Stindl und die Saisonabschlusstour vor der Brust – alles Wichtige zum 2:0-Sieg der FohlenElf gegen den FC Augsburg.

Die Geschichte des Spiels

Die Borussen starteten furios in das letzte Spiel dieser Bundesliga-Saison. Bereits nach drei Minuten schloss Luca Netz eine wunderbare Kombination über Marcus Thuram und Jonas Hofmann zur frühen Führung ab. Die FohlenElf blieb in der Folge drückend überlegen und hätte bei weiteren guten Chancen schon vorzeitig den zweiten Treffer nachlegen können. Dieser blieb in der 40. Minute Jonas Hofmann vorbehalten. Der 30-Jährige spielte einen feinen Doppelpass mit Stindl und setze das Leder überlegt ins lange Eck. „Wir haben in der ersten Hälfte ein nahezu ein perfektes Spiel gemacht. Wir haben sehr aufmerksam verteidigt, waren gegen den Ball sehr griffig und haben es dem Gegner richtig schwer gemacht, Zugriff zu bekommen“, lobte Cheftrainer Daniel Farke.

Nach einer Notbremse von Robert Gumny an Marcus Thuram in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs entschied Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zunächst auf Gelbe Karte und Elfmeter. Nach Eingriff des Video-Referees korrigierte er seine Entscheidung und gab die Rote Karte für den Augsburger und Freistoß für Borussia, weil das Foul bereits vor dem Strafraum begonnen hatte. „Unsere beiden Tore waren wunderschön herausgespielt, zudem haben wir noch viele weitere Chancen kreiert. Den einzigen Vorwurf, den ich den Jungs machen kann, ist, dass sie nicht schon vor der Pause den Deckel drauf gemacht haben“, sagte Farke.

In der zweiten Halbzeit passierte nicht mehr allzu viel. Borussia nahm nun zwei Gänge heraus und beschränkte sich darauf, das Spiel zu kontrollieren. Die Gäste sorgten in Unterzahl nicht mehr für Gefahr, so dass sich die Fohlen darauf konzentrieren konnten, Lars Stindl einen gebührenden Abschied zu bescheren. „Die zweite Halbzeit stand ein bisschen im Zeichen des Verwaltens und des Wartens auf die Auswechslung von Lars. Da waren wir etwas nachlässig im Passspiel und hatten nicht mehr diesen Punch wie vor der Pause“, sagte Farke.

Auch wenn es nicht mehr zu einem Treffer für den Kapitän reichte, war seine Auswechslung in der 85. Minute der emotionale Höhepunkt der Partie. Unter stehenden Ovationen und lauten Sprechchören verließ Stindl zum letzten Mal als Borussia-Spieler den Platz. „Wir sind sehr froh, dass wir nochmal so ein gutes Spiel abgeliefert haben. Es war ein versöhnlicher Abschluss für diese Saison. Wir haben nochmal drei Punkte eingefahren, sind an Köln vorbeigezogen und haben den drei Jungs, die uns verlassen, einen würdigen Abschied bereiten können“, sagte Farke.

Das Medienecho

Kicker: „Borussia Mönchengladbach hat gegen den FC Augsburg einen erfolgreichen Saisonabschluss geschafft. Die Fohlen zeigten sich im ersten Abschnitt kombinationssicher, der FCA fand keine Mittel und konnte am Ende doch aufatmen.“

Rheinische Post: „Borussias Fans haben sich von Lars Stindl vor dem 2:0 gegen den FC Augsburg mit einer Choreografie verabschiedet. Gladbach überholt durch den Sieg noch den 1. FC Köln.“

GladbachLive: „Versöhnlicher Saison-Abschluss im Borussia-Park! Borussia Mönchengladbach hat im Heimspiel gegen den FC Augsburg 2:0 gewonnen und sich somit zum Ende der Saison 2022/23 mit einem Heimsieg in die Sommerpause verabschiedet.“

Der Spieler des Spiels

Lars Stindl: Die Wahl zum Spieler des Spiels in der FohlenApp hätte man diesmal vermutlich gar nicht durchführen müssen. Mehr als 90 Prozent aller Anhänger votierten für Lars Stindl, der am gestrigen Samstag nach acht Jahren zum letzten Mal seine Schuhe für Borussia geschnürt hatte. Das 2:0 von Jonas Hofmann legte Stindl wunderbar auf. Ein eigener Treffer blieb ihm nicht mehr vergönnt, dennoch wird er dieses Spiel nie vergessen. „Ich bin überragend verabschiedet worden. Das war sehr emotional und steht weit oben in den Highlights meines Lebens“, sagte der 34-Jährige, der nach dem Abpfiff auf den Zaun geklettert war und mit den Fans gemeinsam „Die Seele brennt“ angestimmt hatte.

Die Zahl zum Spiel: 23

Mit seinem Bundesliga-Saisontor Nummer zwölf und seiner Vorlage Nummer elf schraubte Jonas Hofmann beim 2:0 gegen Augsburg seine starke Bilanz auf 23 Scorerpunkte hoch. Einzig Randal Kolo Muani (31 Scorerpunkte), Jamal Musiala (25) und Christopher Nkunku (24) schnitten ligaweit noch besser ab. „Jonas hat wirklich eine herausragende Saison gespielt. Wenn du als Offensivspieler, der nicht in der zentralen Stürmerposition zum Einsatz kommst, solche Zahlen aufweisen kannst und zweistellig triffst sowie zweistellig vorlegst, ist das einfach stark. Darüber hinaus investiert Jonas immer sehr viel für die Mannschaft. Mit seiner Qualität ist er für uns nahezu unersetzlich“, sagte Farke.

Die Tabellensituation

Borussia zog durch ihren zehnten Heimsieg noch am 1. FC Köln vorbei und schloss die Saison damit auf dem zehnten Tabellenplatz ab. 33 ihrer insgesamt 43 Punkte sammelten die Fohlen im heimischen BORUSSIA-PARK, auswärts holte sie hingegen lediglich zehn Zähler. „Unser Ziel war es, keine Zittersaison so wie im vorigen Jahr zu erleben, sondern uns im stabilen Mittelfeld zu platzieren. Wir haben nicht zu 100 Prozent das erfüllt, was wir uns gewünscht hätten. Ich wäre gerne noch ein, zwei Plätze weiter oben gelandet, aber ein Absturz war es ganz sicher nicht. Es steht natürlich jedem frei, das anders zu bewerten“, bilanzierte Farke.

Der Ausblick

Bevor sich die Fohlen in die Sommerpause verabschieden, steht für sie noch die dreitätige Saisonabschlusstour an. „Wir werden alle Jungs, die einsatzbereit sind, auch mitnehmen und werden die Tage sicher auch dazu nutzen, die zurückliegende Saison gemeinsam zu reflektieren“, sagte Farke. Neben den Freundschaftsspielen am Pfingstmontag um 15:00 Uhr beim FC Oberneuland und am Mittwochabend um 18:00 Uhr beim Halleschen FC, die beide kostenlos auf FohlenTV, YouTube und Facebook übertragen werden, stehen auch ein Besuch der Gedenkstätte Bergen-Belsen und ein Fantreffen in Aken auf dem Programm. Ab Donnerstag haben die Borussen dann gut fünf Wochen frei, ehe sie am Freitag, 7. Juli, zu den medizinischen Untersuchungen zurück im BORUSSIA-PARK erwartet werden.