Nathan Ngoumou: Tempomacher mit Durchsetzungsvermögen
Nathan Ngoumou trug sich auch beim 4:4 (3:3) gegen den FC Augsburg wieder in die Liste der Torschützen ein, wusste aber auch darüber hinaus mit offensichtlichen und weniger offensichtlichen Werten zu überzeugen.
Wer eine Statistik sucht, in der Nathan Ngoumou weit oben steht, hat es ziemlich leicht. Sofern er bei einem Spiel auf dem Platz steht, reicht in der Regel ein Blick auf das „Maximaltempo“, um ihn in einer Liste ganz oben zu finden. In Augsburg, beim spektakulären 4:4, erreichte er doch mit 34,7 km/h fast einen ganzen Kilometer pro Stunde mehr als der zweitschnellste Spieler an diesem Nachmittag – in Franck Honorat (33,8 km/h) übrigens der andere Gladbacher Flügelspieler. Am ersten Spieltag der neuen Saison musste Ngoumou sogar im Bundesliga-Vergleich lediglich Bayerns Kingsley Coman (34,9 km/h) in Sachen Top-Speed den Vortritt lassen.
Geschwindigkeit ist zweifelsohne das auffälligste Element in Ngoumous Spiel, das durch das schnelle Umschaltspiel der Fohlen häufig gefragt ist. „Der Spielstil passt zu meinen Fähigkeiten. Ich versuche immer, meine Stärken auf den Platz zu bringen und meine Schnelligkeit zu nutzen“, sagte Ngoumou vor dem Augsburg-Spiel im Interview. Sinnbildlich dafür war sicherlich sein Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1, bei dem der junge Franzose einen Abschlag von Jonas Omlin perfekt mitnahm und allen Gegenspielern davonlief.
Mehr Körperlichkeit im eigenen Spiel
Die Partie in Augsburg zeigte gleichwohl auch, dass Borussias Trainer Gerardo Seoane während der Vorbereitung nicht umsonst betonte: „Obwohl Nathan sehr schmächtig ist, kann er sich in Zweikämpfen behaupten.“ 31 direkte Zweikämpfe führte Ngoumou gegen den FCA – mit Abstand die meisten von allen Spielern auf dem Feld. Die Quote von knapp 50 Prozent gewonnener Duelle ist zudem stark für einen Offensivspieler. In Augsburg arbeitete er auch viel mit nach hinten, bestritt insgesamt 17 defensive Zweikämpfe. Zur Einordnung: Alle Spieler, für die am Wochenende in der Bundesliga mehr defensive Duelle notiert wurden, sind Innenverteidiger oder defensive Mittelfeldspieler. Statistiken, die Ausdruck der Entwicklung sind, die der 23-Jährige seit seinem Wechsel zu Borussia im Sommer 2022 genommen hat. Körperlichkeit und Durchsetzungevermögen helfen ihm, sein Tempo noch effizienter einzusetzen.
Ngoumou selbst möchte den Schwung der Vorbereitung, wo er mit guten Auftritten und vier Toren zu überzeugen wusste, weiter durch die Saison tragen. „Insgesamt haben mir meine Auftritte zuletzt ein gutes Gefühl und Selbstvertrauen gegeben. Jetzt geht es darum, diese Leistungen auch in der Liga zu wiederholen und dem Team zu helfen“, sagt Borussias Nummer 19. Im DFB-Pokal gegen den TuS Bersenbrück (ein Tor, eine Vorlage) sowie in Augsburg (ein Tor) ist ihm das gelungen.