Ein besonderer Teil der Borussia-Familie

Metahan Saygin und Dirk Klöver sind seit kurzem Teil des Greenkeeping-Teams bei Borussia. Nach ihrer langjährigen Tätigkeit in den Werkstätten der evangelischen Stiftung Hephata haben die beiden große Freude an ihrer neuen Arbeit

Für regelmäßige Stadiongänger ist es ein bekanntes Bild. Während sich die Protagonisten eines Fußballspiels in der Halbzeitpause in der Kabine befinden, betritt eine Personengruppe mit Grabegabel bewaffnet den Rasen. Es sind Borussias Greenkeeper, die in der rund 15-minütigen Unterbrechung das Grün ausbessern, um einen möglichst perfekten Platz für die zweite Hälfte zu ermöglichen. Teil dieses Teams sind seit wenigen Monaten auch Metahan Saygin und Dirk Klöver. Beim Testspiel der Fohlen gegen den HSC Montpellier durften die beiden erstmals das Grün des BORUSSIA-PARK betreten. „Das war ein unglaubliches Gefühl, das ich nie vergessen werde“, erinnert sich Saygin. Ein Moment, der umso beachtlicher wird, wenn man bedenkt, dass er und sein Kollege Klöver einen besonderen Lebensweg hinter sich haben.

Die beiden haben eine leichte geistige Einschränkung und werden von der evangelischen Stiftung Hephata betreut, die Menschen mit Behinderungen dabei unterstützt, sich in der Gesellschaft einzubringen. Den Weg von Hephata zum VfL hat ihnen die Idee eines Borussia-Mitarbeiters ermöglicht.   

Maximilian Heinemann, Teamleiter Grün- und Außenanlagen, war schon seit Langem auf der Suche nach geeigneten Arbeitskräften zur Unterstützung der Greenkeeper. Als ihm bei den Trainings der U23 immer wieder derselbe Fan auffiel, der fast jede Einheit und jedes Spiel der jungen FohlenElf besuchte, entschied er sich, ihn darauf anzusprechen, ob er sich als großer Fan vorstellen könne, für Borussia zu arbeiten. Im Gespräch stellte sich heraus, dass es sich beim VfL-Anhänger um einen Hephata-Bewohner handelt. Die beiden waren sich anfangs noch unschlüssig, ob eine Zusammenarbeit der beiden Unternehmen möglich sei. Als sich Heinemann aber entschied, den Kontakt zur Stiftung zu suchen, zeigten sich die Verantwortlichen begeistert von der Idee und die Verbindung zwischen Hephata und Borussia entstand.     

Kurze Zeit später lud Borussia neun Hephata-Bewohner für ein zweiwöchiges Probearbeiten ein. Zwei der Kandidaten, Metahan Saygin und Dirk Klöver, konnten die Verantwortlichen bei den Fohlen besonders von sich überzeugen und erhielten die Chance, ein sechswöchiges Praktikum zu absolvieren. Heinemann war direkt begeistert von den beiden, so dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie einen zunächst noch befristeten Vertrag von Borussia angeboten bekamen. „Metahan und Dirk haben einen Riesenspaß hier und machen das richtig gut“, freut sich Heinemann

Die beiden Greenkeeper befinden sich gerade in Stufe zwei auf dem Weg zum sogenannten ersten Arbeitsmarkt. Nach Absolvieren des sechswöchigen Praktikums (Stufe 1) beginnt die Phase des betriebsintegrierten Arbeitsplatzes (BIAP). Menschen mit Behinderungen bleiben dabei trotz ihres längerfristigen Vertrages Angestellte bei Hephata und werden dort auch bezahlt (Stufe 2). In Stufe 3 erhalten die Betroffenen dann die Möglichkeit, in ein normales, sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis einzutreten. „Dafür setze ich mich ein. Das ist das Ziel“, sagt Heinemann.

Während des gesamten Prozesses werden Klöver und Saygin von Jobcoach Kristina Kall und Sozialarbeiterin Carolin Furher begleitet. In regelmäßigen Abständen besuchen die Hephata-Mitarbeiterinnen die beiden Greenkeeper, machen sich einen Eindruck von der aktuellen Situation und helfen bei Problemen. Auch Kall hat einen guten Eindruck der beiden Greenkeeper: „Die Zusammenarbeit zwischen der Hephata und anderen Unternehmen stellt sich häufig als Herausforderung dar. Bei Dirk und Metahan läuft das aber problemlos. Sie machen einen tollen Job.“      

Saygin kann sich gut vorstellen, langfristig bei Borussia zu arbeiten: „Ich bin schon mein ganzes Leben lang fußballverrückt. Bei der Arbeit die Profis auf dem Trainingsplatz sehen zu können, ist immer etwas ganz Besonderes.“ Auch Klöver fühlt sich sichtlich wohl bei seiner neuen Aufgabe beim VfL. Der Mönchengladbacher wohnt gemeinsam mit einem weiteren Hephata-Kollegen im Stadtteil Rheydt. Dort wird er in regelmäßigen Abständen von Betreuerinnen der Hephata besucht und im Alltag unterstützt. Um pünktlich um 7 Uhr einsatzbereit zu sein, verlässt er unter der Woche bereits um kurz nach 6 Uhr das Haus, um mit dem Bus zum Stadion zu fahren. In den kommenden Wintermonaten beginnt der Arbeitstag für die Greenkeeper aufgrund des späteren Sonnenaufgangs eine Stunde später: „Ich bin ganz froh, dass der Morgen dann etwas entspannter wird“, scherzt Klöver.

Dieser Text ist ein Auszug aus der 87. Ausgabe des „FohlenEcho – Das Magazin“. Ihr wollt auch regelmäßig Borussias exklusives Mitgliedermagazin im Briefkasten haben? Dann macht euch Borussia!

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