Virkus: „Die Abläufe und Automatismen werden immer klarer“

Im Standpunkt spricht Roland Virkus, Borussias Geschäftsführer Sport, über Borussias erstes Saisondrittel, die Entwicklung der FohlenElf und den Verjüngungsprozess.

Roland, etwa ein Drittel der Bundesliga-Saison ist absolviert. Wie fällt dein Zwischenfazit nach elf Spieltagen aus?

Virkus: Wir befinden uns nach wir vor in einem Prozess, der sehr gute Phasen, aber auch schlechtere Phasen beinhaltet. Alles in allem bin ich mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden, aber für das, was wir auf dem Platz gezeigt haben, haben wir zu wenige Punkte auf dem Konto. Gegen Wolfsburg haben wir das Spiel zuletzt in vielen Phasen kontrolliert, dennoch gab es einige Dinge, die wir verbessern müssen. Das klare Ergebnis hat uns natürlich gefreut, darf darüber aber auch nicht hinwegtäuschen.

Wie sehr hat es dich gefreut, dass Borussia zum ersten Mal in dieser Saison ohne Gegentreffer geblieben ist?

Virkus: Es hat mich vor allem für Moritz Nicolas, aber auch für die gesamte Truppe gefreut, die auch nach der 4:0-Führung als Kollektiv alles dafür getan hat, das Spiel ohne Gegentor zu beenden. Vor der Saison haben wir uns viele Gedanken darüber gemacht, wer unsere Tore schießen wird, schließlich hatten uns unsere besten Schützen der Vorsaison alle verlassen. Diese Abgänge scheinen wir sehr gut kompensiert zu haben, weil sich in der Offensive viele verschiedene Spieler am Toreschießen beteiligen. Worin wir gerade in den ersten Partien nicht gut waren, war das gemeinschaftliche Verteidigen. Wir haben einfach zu viele Gegentore kassiert. Deshalb sind wir froh, dass die taktischen Maßnahmen, die wir ergriffen haben, jetzt allmählich greifen.

Aus den letzten drei Bundesligaspielen hat Borussia sieben Punkte geholt, zudem ist sie in die nächste Runde des DFB-Pokals eingezogen. Ist die Mannschaft inzwischen stabiler unterwegs als noch zu Beginn dieser Saison?

Virkus: Die Abläufe und Automatismen werden zunehmend klarer – das war im Spiel gegen Wolfsburg, aber über weitere Strecken auch in den drei vorherigen Partien zu sehen. Stabilität hat auch immer etwas mit personeller Stabilität zu tun. Wenn dir immer das gleiche Personal zur Verfügung steht und du Dinge im Training einstudieren kannst, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu sein. Dazu kommt noch die Struktur auf dem Platz. Und auch da lernt die Mannschaft Woche für Woche hinzu. Es gelingt immer mehr, taktisch oder personell auf den Gegner oder den Spielverlauf zu reagieren.

Tomáš Čvančara, der am Freitag zum 1:0 getroffen hat, ist ebenso wie Nathan Ngoumou 23 Jahre alt, Manu Koné ist 22, Rocco Reitz 21, Luca Netz und Joe Scally sind 20. Alle gehören zum erweiterten Stammpersonal. Der erst 18-jährige Fabio Chiarodia ist zuletzt ebenfalls zu Einsätzen gekommen. Was sagt das aus?

Virkus: Wir haben uns vor der Saison klar dazu bekannt, auf unseren Weg zurückzugelangen und wieder mehr auf jüngere Spieler zu setzen. Dass das gewisse Risiken birgt, war uns klar. Doch wir haben Mut gezeigt und sind bislang dafür belohnt worden. Wir haben einige junge Spieler in unseren Reihen, die sich sehr positiv entwickelt haben. Luca Netz beispielsweise hat im Vergleich zum Saisonstart schon jetzt enorm viel dazugelernt. Momentan taucht er offensiv nicht mehr so gefährlich auf, dafür übernimmt er in der Defensive mehr Verantwortung. Joe Scally hat ebenfalls einen Schritt gemacht und kann jetzt auch in der Dreierkette verteidigen.

Man hat auch das Gefühl, dass es in dieser Saison keine richtige Stammformation gibt, sondern viele verschiedene Spieler für die Startelf in Frage kommen…

Virkus: Das stimmt, weil wir uns auch in der Breite besser aufgestellt haben. Zudem schafft es der Trainer bislang, den ganzen Kader mitzunehmen und allen Spielern das Gefühl zu geben, dass sie gebraucht werden. Dadurch, dass wir viele Spieler auf ähnlichem Niveau im Kader haben, sind wir auch viel besser in der Lage dazu, flexibler auf einen Gegner zu reagieren. 

Trainer Gerardo Seoane sagte, dass nach der 1:3-Schlappe in Köln innerhalb des Teams ein Prozess stattgefunden habe und die Mannschaft auf dem Platz enger zusammengerückt sei. Wie nimmst du diese Entwicklung seit dem Derby wahr?

Virkus: Ich sehe das sehr ähnlich. Kommunikation auf dem Platz ist immens wichtig. Dieses miteinander Reden, das Unterstützen und das gegenseitige Coachen war gegen Köln zu wenig zu sehen. Doch seitdem hat auf jeden Fall ein Prozess eingesetzt. Das Köln-Spiel war jedoch ein Anlass, einige Punkte gnadenlos anzusprechen, sie mannschaftsintern zu hinterfragen und danach besser umzusetzen.

Bis zur Winterpause stehen noch fünf Bundesligapartien und das DFB-Pokalspiel gegen Wolfsburg an. Was erwartest du dir von diesen Duellen?

Virkus: Wir sehen die Saison weiter als Entwicklungsprozess. Wenn die Jungs sich in allen Facetten so gut entwickeln, erhöht es die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu sein. Unser aktueller Tabellenplatz ist eine schöne Momentaufnahme. Es werden aber auch wieder Phasen kommen, in denen es nicht rund laufen wird. Auch dann müssen wir weiter von dem eingeschlagenen Weg überzeugt sein und an der Weiterentwicklung arbeiten.

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