Ein Sieg der Mentalität

Trotz einiger Widerstände behielt die FohlenElf gegen die TSG Hoffenheim mit 2:1 die Oberhand. Symptomatisch war der Siegtreffer von Nathan Ngoumou.

Die Hiobsbotschaften vor dem Spiel rissen nicht ab. Jordan (Muskelfaserriss im Oberschenkel) hatte sich bereits unter der Woche im Training verletzt. In den beiden Tagen vor der Partie meldeten sich dann auch noch Max Wöber (krank), Julian Weigl (Zerrung) und Tomas Čvančara (muskuläre Probleme) ab. Hinzu kam, dass der unter der Woche erkrankte Nico Elvedi nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war und deshalb kurz nach der Pause ausgewechselt werden musste. „Kompliment an meine Mannschaft, wie sie mit diesen Schwierigkeiten und Widerständen umgegangen ist“, sagte Trainer Gerardo Seoane nach dem Abpfiff.

Mit den Widerständen sprach Gladbachs Coach aber nicht nur die personelle Lage, sondern auch den umgehenden Ausgleich der Gäste nach dem zwischenzeitlichen Führungstreffer von Alassane Plea (58.) an. Fast im direkten Gegenzug hatten die Hoffenheimer durch Wout Weghorst (60.) zurückgeschlagen. Anders als beispielsweise am zurückliegenden Wochenende in Dortmund (2:4) ließen die Fohlen sich dadurch aber nicht aus der Bahn werfen. „Im Wissen, dass sie defensiv einiges aushalten muss, hat die Mannschaft nach diesem Gegentor diszipliniert an ihrem Plan festgehalten. Sie hat den Fokus zum Spiel nie verloren und sich bis zum Schluss voll reingehängt“, unterstrich Seoane.

Ausgerechnet Ngoumou sorgt für den Siegtreffer

„Die Mannschaft hat immer an sich geglaubt und versucht, Lösungen zu finden, auch wenn es teilweise nicht einfach war“, ergänzte Sportdirektor Nils Schmadtke. Sie habe weiter für Entlastung gesorgt, an ihre Chance glaubt und diese letztlich auch genutzt. Dass sich ausgerechnet Nathan Ngoumou für den Siegtreffer verantwortlich zeigte, passte irgendwie ins Bild dieser Begegnung. Der Franzose hatte als Ersatz für die beiden etatmäßigen Angreifer Jordan und Čvančara als einzige Spitze ausgeholfen. „Ohne richtigen Stoßstürmer zu spielen, hat unserem Spiel gewisse Schwierigkeiten bereitet“, räumte Seoane ein. Nathan habe aber mit seiner Schnelligkeit einige Akzente setzen können, auch wenn es gar nicht seine Position sei. Und der 80. Minute stand Ngoumou genau da, wo ein Mittelstürmer stehen muss. Nach einer perfekten Hereingabe von Luca Netz musste der 23-Jährige im Zentrum nur noch den Fuß hinhalten, um zum 2:1 zu vollenden.

Nach dem erneuten Führungstreffer verteidigten die Fohlen die knappe Führung mit viel Hingabe und Leidenschaft. Großen Anteil daran hatten auch die rund 49.000 Zuschauer im BORUSSIA-PARK. „Gerade in der Schlussphase haben unsere Fans der Mannschaft mit ihrer Unterstützung sehr geholfen“, sagte Seoane. Am Ende stand ein hartumkämpftes 2:1, das alle Borussen extrem glücklich stimmte. „Es war ein Sieg der Mentalität“, befand Schmadtke. „Uns ist bewusst, dass unsere Leistung nicht so komplett war, wie wir uns das gewünscht hätten. Mein Team hat aber super auf die vielen kurzfristige Ausfälle reagiert und einmal mehr gezeigt, dass es intakt ist“, bilanzierte Seoane.

Viel Zeit zum Verschnaufen haben die Fohlen nicht. Bereits am Dienstagabend um 20:45 Uhr wartet das das Achtelfinalduell im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg auf sie (Tickets gibt es hier). „Wir müssen schauen, wie es bis dahin mit den verletzten und erkrankten Spielern aussieht. Aber egal wer am Ende auf dem Platz stehen wird, wir werden alles daransetzen, das Spiel zu gewinnen und eine Runde weiterzukommen“, sagte Schmadtke.